Ein Tabletartiger eBook Reader von Amazon, der Firma hinter Kindle, wäre enorm beliebt – wenn man in Betracht zieht, dass alleine in den letzten drei Monaten 2011 drei bis fünf Millionen Tablets verkauft wurden – wenn es unter 300 US-Dollar verkauft worden wäre, "angenommen es könnten genügend geliefert werden, um den Bedarf zu decken", schrieb Forrester Research am Montag.

Zusätzlich zu seiner Funktion als eBook Reader wäre ein mögliches Amazon Tablet in der Lage, Windeln zu wechseln, Bäume zu schneiden, ein scharfes Gazpacho zu kochen und, wenn nötig, seinen Besitzer mit einer doppelläufigen Schrotflinte verteidigen.

Nur ein Scherz. Diese Dinge kann er natürlich nicht.

Wie kann ein Tablet, das wie jedes andere ist, – eines, dessen Existenz Amazon noch nicht einmal bestätigt hat – eine derart optimistische, millionenfache Verkaufsprognose erreichen? Am Anfang des Monats zwang der überlaufene Tablet Markt Hewlett-Packard dazu, den Stecker für seine Tabletts zu ziehen. Als HP dann als Konsequenz den Preis für seine Tabletts auf sehr günstige 99 US-Dollar senkte, waren sie schnell ausverkauft.

Forrester nimmt einen sehr niedrigen Preis für Amazons mögliches Tablet an, da es Amazon in Kauf nimmt, Hardware mit Verlust zu verkaufen. Bemerkenswert ist hierbei, dass Forrester Research seit April 2010 behauptet, "Amazons Produktstrategen sollten sich an Apple halten und ein eigenes Tablet herausbringen." Für das geplante Tablet 2011 schreibt Forrester, dass ein niedriger Preis "kombiniert mit der Stärke der Marke, den Inhalten, der Cloud Infrastruktur und Bezahlsystem es zum einzigen glaubwürdigen Konkurrenten für das iPad machen."

Wenn man es auf diese Weise sieht, klingt es revolutionär. Anders betrachtet klingt es aber möglicherweise auch bekannt: Es ist wie das Nook.

Barnes & Noble hat, wie Amazon, eine starke Marke und eReading Inhalte. Seine Geschäfte finden nicht nur online statt, sondern auch in echten, aus Stein gebauten Läden. Sein Nook Color Tablet hat einen farbigen 7-Zoll Touchscreen, 8 GB Speicher und eine angepasste Version von Googles Android Betriebssystem. Es kostet 249 US-Dollar.

Was Amazon besser kann als alle anderen Firmen, ist Leser zu überzeugen, ein eReading Gerät zu benutzen. Es gab eBook Reader bevor Amazon 2007, sein Kindle auf den Markt brachte, aber keines wurde von Lesern so angenommen wie das Kindle.

Das ist genau das, was Apple mit dem iPad und dem Tablet Markt gemacht hat. Gibt es also noch Platz für ein mögliches Tablet von Amazon – einen Markt groß genug, um bis Ende 2011 noch drei bis fünf Millionen Stück zu verkaufen?