Psilocybin, auch "Zauberpilze" genannt, kann Menschen offener für ihre Gefühle und ästhetischen Empfindungen machen und so ihre Persönlichkeit dauerhaft verändern, fand eine Studie durch Forscher der Johns Hopkins Universität heraus.

Menschen, die durch die Einnahme von Pilzen mystische Erfahrungen gemacht haben, zeigen laut der Studie, die im Journal of Psychopharmacology veröffentlicht wurde, oftmals eine Intensivierung des Persönlichkeitsmerkmales "Offenheit", das mit Kreativität, künstlerischer Anerkennung und Neugier in Verbindung steht.

Die Veränderung war auch im nächsten Jahr noch vorhanden, was auf eine langfristige Wirkung schließen lässt.

"Das Bemerkenswerte ist, dass Psilocybin Erfahrungen fördert, die die Selbstwahrnehmung von Menschen und die Wahrnehmung ihrer Umwelt verändern", sagt Roland Griffiths, Autor der Studie und Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung an der Johns Hopkins Universität für Medizin in Baltimore. "Das ist beispiellos." Magic Mushrooms sind Halluzinogene, die in den tropischen und subtropischen Regionen Südamerikas, Mexikos und den Vereinigten Staaten vorkommen. Die Pilze wurden durch den ehemaligen Harvard-Psychologen Timothy Leary bekannt, der das "Harvard Psilocybin Projekt" gründete. Genau erforscht wurden sie allerdings von dem bekannten Schrifsteller und Anthropologen C. Castaneda in den 1960er Jahren. Die 51 Teilnehmer, mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren, absolvierten zwei bis fünf achtstündige Drogensitzungen, zwischen denen mindestens drei Wochen Abstand lagen. Im Test machten 30 Personen mystische Erfahrungen, wie sie aus psychologischen Skalen bekannt sind. Bei Tests der wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale stieg ihr Wert für Offenheit, was auf ein gesteigertes Interesse an Fantasie, Ästhetik, Gefühlen, Ideen und Werten hindeutet. Die 22 Patienten, die keine mystischen Erfahrungen machten, zeigten keinerlei Veränderungen.

Pilze mit Psilocybin sind Substanzen der Klasse I in den Vereinigten Staaten. Das bedeutet, dass die Regierung darin ein hohes Potenzial für Missbrauch sieht und sie, laut Nationalem Institut für Drogenmissbrauch, nicht für medizinische Zwecke freigibt.