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04. 02. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag ihren dreitägigen China-Besuch angetreten. Während ihrer ersten Station in Beijing, hielt Merkel zunächst an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften eine Rede. Im Anschluss wurde sie von ihrem chinesischen Amtskollegen Wen Jiabao zu einem Gespräch empfangen, wobei sich beide für den Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit im gemeinsamen Interesse aussprachen. Am Freitag setzt die Bundeskanzlerin ihre China-Reise fort und besucht die südchinesische Stadt Guangzhou.
Mei Zhaorong, der ehemalige chinesische Botschafter in Deutschland
Bei der drei-tägigen Reise handelt es sich um den fünften China-Besuch der Bundeskanzlerin seit ihrem Amtsantritt. Nach Mei Zhaorong, dem ehemaligen chinesischen Botschafter in Deutschland, ist der diesjährige Besuch sowohl für die bilateralen Beziehungen zwischen China und Deutschland, als auch für die chinesisch-europäischen Beziehungen von großer Bedeutung.
"Ich bin der Meinung, dass der Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Frau Merkel in China vor allem einen wichtigen Beitrag dazu leisten wird, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und der Bundesrepublik Deutschland anzukurbeln und vereinbarte gemeinsame Projekte zu konkretisieren und zu erfüllen. Zweitens wird man über die Lösung der europäischen Schuldenfrage, also eine mögliche Unterstützung seitens China für die europäsische Union diskutieren. Und drittens hat man Gedanken über verschiedene Fragen von gemeinsamem Interesse ausgetauscht. Insofern glaube ich, dass der Besuch auch einen Beitrag dazu leistet, das gegenseitige Verständnis zu fördern und das politische Vertrauen zueinander zu stärken."
Zur europäischen Schuldenkrise und der offenen Fragen bezüglich einer Hilfestellung von chinesischer Seite äußert Mei Zhaorong:
"Insofern glaube ich, die europäischen Staaten haben die Hoffung, dass China, als eines der zurzeit am besten wirtschaftlich entwickelten Länder, ihnen beistehen könnte. Aber ich glaube, dass es natürlich davon abhängt, in wie weit sich die Europäer selbst dazu einig sind und unter welchen Bedingungen diese Unterstützung gewährt werden könnte. Das ist die Frage, die also zwischen China und Deutschland bzw. zwischen China und Europa weiter diskutiert werden muss."
2010 haben China und Deutschland vereinbart, die strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern umfassend voranzutreiben. Im vorigen Jahr haben beide Seiten den sogenannten Regierungskonsultationsmechanismus erfolgreich in Bewegung gesetzt. Der China-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nach Mei Zhaorong die bilaterale strategische Partnerschaft auf ein höheres Niveau bringen.
"Die strategische Partnerschaft ist nicht nur ein leerer Begriff, sondern eine Partnerschaft, die mit Inhalten erfüllt wird. Der Besuch von Frau Merkel trägt eben dazu bei, diese strategische Partnerschaft mit Inhalten auszufüllen. Nach der jetzigen Entwicklungstendenz werden die Beziehungen zwischen beiden Ländern in Zukunft noch weiter gedeihen."
Die bisherige Zusammenarbeit zwischen China und Europa bewertet Mei Zhaorong als positiv, auch die Entwicklung der bilateralen Beziehungen. In einigen Punkten gibt es natürlich auch noch Klärungsbedarf:
"Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten ist schon sehr gut. Es gibt natürlich auch Probleme, die noch diskutiert und gelöst werden müssen. Was noch wichtiger ist, ist die Vertiefung des gegenseitige Verständnises. Von der europäsischen Seite soll China noch objektiver und fairer betrachtet werden. Man darf nicht einerseits mit China zusammenarbeiten, andererseits versuchen, wie es die Medien tun, China anzuschwärzen oder Absichten der chinesischen Seite unterstellen. Das sind also Dinge, die dann eben der Entwicklung einer reibungslosen Zusammenarbeit im Wege stehen. In dieser Hinsicht muss man eher sagen, dass man noch mehr tun soll. Durch Dialoge oder häufigere Diskussionen wird das gegenseitige Verstehen verstärkt. Dadurch werden auch bestimmte Vorurteile abgebaut und Missverständnisse beigelegt. Das ist wichtig, da damit die guten Absichten beider Seiten ohne Hindernisse in Erfüllung gehen werden."
Quelle: CRI
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