Eine Ausstellung über das Konzentrationslager Auschwitz ist gestern in der südostchinesischen Metropole Shanghai eröffnet worden. Sie entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Museum KZ Auschwitz und dem Museum der Judenflüchtlinge in Shanghai.

Es werden insgesamt 30 Plakate, neun nachgemachte Gegenstände und zwei Videos gezeigt. Ein Vertreter des Auschwitz-Museums erklärte, es sei von großer Bedeutung, eine derartige Ausstellung in Shanghai beziehungsweise China zu veranstalten. Statistiken zufolge waren mindestens 23.000 Juden in den 1930er und 1940er Jahren nach Shanghai geflüchtet. "Als alle anderen Länder in der Zeit des Nationalsozialismus die Tür für jüdische Flüchtlinge schlossen, nahm die chinesische Stadt Shanghai diese Leute in Schutz. Shanghai war damals der einzige Ort der Welt, an dem die Juden dem Genozid entkommen konnten", so der Vertreter.

Die Konsule aus Deutschland, Polen, Ungarn und Israel in Shanghai haben gemeinsam mit Einwohnern aus den Bezirken, die zuvor von den Juden bewohnt worden waren, die Ausstellung besichtigt.

Wissen. KZ Auschwitz bezeichnet einen Lagerkomplex, der aus dem größten Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und zwei weiteren Konzentrationslagern in Polen bestand. Diese drei Konzentrationslager wurden zwischen 1940 bis 1945 am Westrand der von den deutschen Besatzern in "Auschwitz" umbenannten polnischen Stadt Oświęcim errichtet.

Zu dem Lagerkomplex gehörten auch eine Vielzahl von Neben- oder Außenlagern in dem Gebiet. Es handelte sich um die räumlich größte Ansammlung von Konzentrationslagern des Deutschen Reichs, in denen über 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden. In der Nachkriegszeit ist Auschwitz zu einem Symbol für den Holocaust geworden.

Die noch vorhandenen Teile der drei Konzentrationslager bei Oświęcim sind seit 1947 staatliches polnisches Museum bzw. Gedenkstätte. Seit dem 27. Juni 2007 trägt das KZ Auschwitz-Birkenau als UNESCO-Weltkulturerbe die Bezeichnung "Auschwitz-Birkenau – deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager".