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19. 09. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
An diesem Punkt ist Japan noch nicht angekommen. Was die Kriegsverbrechen Japans angeht, wurde von dem Land nicht dieselbe Menge an Reue und Aufrichtigkeit gezeigt wie von Deutschland. Es gab durchaus einige japanische Politiker, die ehrliche Entschuldigungen äußerten. In manchen Fällen mag dies nur eine Geste gewesen sein, um temporäre Situationen zu beschwichtigen. Die vergangenen Jahre gedachten einige Politiker den Millionen von gefallenen Soldaten am Yasukuni-Schrein, was vielen Menschen ein Dorn im Auge ist. Weil manche Politiker einer ganzen Generation gar nicht oder nur mäßig ihrer Geschichte gegenübertreten wollen, ist es keine einfache Sache für das Land Japan, seine Vergangenheit im richtigen Licht zu betrachten. Es ist schwierig, den Nachbarn so ins Antlitz zu blicken, so die ehemaligen Kriegsgegner zu konfrontieren. Mit der Zeit wird man eine Lehre aus dem in der Vergangenheit vergossenem Blut ziehen, solange diese nicht passiert und man auf dieser Basis Probleme wie die Diaoyu-Inseln behandelt, wird man schlichtwegs weiter auf dem falschen Pfad wandern.
Der zweite Grund wäre, dass man international nur wenig auf die kleineren militaristischen Gruppen in Japan achtet, beziehungsweise von außen nicht genug Druck auf selbige ausübt. Während sich Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erholte, war die öffentliche Meinung im Westen immer von lautstarker Auflehnung geprägt und kein bisschen barmherzig. In ein wenig Zeit konnte man sich abzeichnende nationalsozialistische Tendenzen feststellen, was mit überwältigender Verurteilung und Kritik kommentiert wurde. Schnell wurden die Entwicklungen im Keim erstickt, sodass eine Situation erst gar nicht aufkommen konnte. Seltsam ist, dass diese "Mainstream-Meinung" über das im Zweiten Weltkrieg besiegte Japan deutlich schwächer ausfällt und der Aufstieg militaristischer Gruppen mit Gleichgültigkeit oder sogar einem blinden Auge gekontert wird. Auch fallen nur selten kritische Worte über diejenigen, die sich unehrlich und ohne Bedauern ihrer Geschichte gegenüber zeigen. In den 20 Jahren, in denen ich mich in Europa aufhielt, habe ich nur äußerst selten Berichte darüber lesen können. Im Gegenteil wurden chinesische Protestbestrebungen gegenüber japanischen Provokationen gezielt auseinandergepflückt und hemmungslos verfälscht. Das soll dazu geführt haben, dass Japan nun meint, von außen Unterstützung zu haben und sich im sicheren Glauben befindet, diese auch fortan zu bekommen. Sehr viele westliche Medien berichten über die Diaoyu-Inseln-Frage, ohne Kritik an Japan zu üben und beschuldigen stattdessen China der übertriebenen Reaktion.
Bei der angespannten und feindseligen Situation, in der sich China und Japan derzeit befinden, sollen japanische Politiker nach deutschem Vorbild handeln beobachten, wie andere Länder nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Lektion gelernt haben. Nach dem Aufstehen in der Früh sich erst einmal rasieren, an Deutschland denken und dann noch mal im Spiegel betrachten. Davon könne China, Asien, die ganze Welt, insbesondere Japan selbst grenzenlos profitieren.
Quelle: german.china.org.cn
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