Vor kurzem hat die britische Tageszeitung "Daily Mail" über ein "Zwillingsdorf" in Nordindien berichtet. In diesem entlegenen Dorf mit nur etwa 6000 Einwohnern leben über 100 Zwillingepaare. Experten schätzen, dass das seltsame Phänomen auf durch Umweltverschmutzung induzierte Punktmutation zurückzuführen ist.

In den vergangenen 50 Jahren hatte sich die Anzahl der Zwillinge in dem Dorf Mohammedpur Umari immer weiter erhöht. Die Dorfbewohner verrieten den Medien, dass die bisher veröffentlichten Zahlen noch nicht einmal alle hier geborenen Zwillinge beinhalte – viele seien aufgrund der schlechten medizinischen Bedingungen bereits kurz nach der Geburt im Krankenhaus gestorben: Mehr als 90 Zwillingspaare seien in den letzten Jahren gestorben, weil die medizinische Behandlung für Schwangere sehr schlecht ist.
Eine Forschergruppe hatte in diesem Dorf bereits stichprobenhaft das Blut der Bewohner untersucht. Dabei kam heraus, dass das ungewöhnliche Phänomen wahrscheinlich bestimmten Mineralien und Hormonen im Grundwasser zu verdanken sei. Aber auch durch Pestizide andere in der Agrarwirtschaft eingesetzte Giftstoffe könnten bei der Bevölkerung in diesem Gebiet Genmutationen ausgelöst worden sein, die möglicherweise zu einer höheren Fruchtbarkeit geführt haben.