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15. 10. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesisch-russische Projekte für Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn

Schlagwörter: Hochgeschwindigkeitsnetz Bahn Li Keqiang Russland

China und Russland haben eine Kooperation im Bereich Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn vereinbart. Ein entsprechendes Memorandum wurde am Montag im Rahmen des Besuches von Ministerpräsident Li Keqiang in Russland unterzeichnet. Es sieht den Bau eines europäisch-asiatischen Transportkorridors im Hochgeschwindigkeitsbereich von Beijing nach Moskau vor. Ein entsprechendes Teilprojekt von Moskau nach Kasan soll bevorzugt voran gebracht werden. Dazu sagte der chinesische Botschafter in Russland, Li Hui:

„Russland hat bei Hochgeschwindigkeitsbahnen eine gute Entwicklungstendenz. Die Führungen beider Staaten haben mehrmals eine Kooperation in diesem Bereich erörtert. Am 14. August fand in Sotschi die erste Arbeitssitzung über den europäisch-asiatischen Tempotransportkorridor von Beijing nach Moskau statt. Am 15. September folgte die zweite Sitzung, die dritte wird in Kürze stattfinden. China will sich am Aufbau von Hochgeschwindigkeitsbahnen sowie an der Modernisierung der Infrastruktur der traditionellen Eisenbahn in Russland beteiligen."

Allerdings gibt es in Russland unterschiedliche Auffassungen über den Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes der Bahn. So meinen Kritiker, da Russland nicht so dicht besiedelt sei wie China, reichten die vorhandenen normalen Strecken völlig aus, um den Bedarf zu decken. Zudem seien Bau und Betrieb von Hochgeschwindigkeitsstrecken teuer. Für derartige Projekte habe Russland in seiner gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation kein Geld. Fraglich sei auch, ob die immensen Kosten sich jemals amortisieren.

Dazu meinte der Chefanalytiker der bekannten russischen Denkfabrik Caderus, Andrej Akopjan, bei kurzfristiger Betrachtung scheine die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitsbahnen in Russland tatsächlich unnötig zu sein. Allerdings hätten sie auf lange Sicht eine enorme Bedeutung für die Entwicklung des Landes:

„Ich will erneut bekräftigen, dass eine Kooperation in diesem Aspekt zwischen Russland und China viele Vorteile hat. Im Vergleich zu China ist Russland im Bereich Infrastruktur verhältnismäßig rückständig. Außer in Moskau und in einigen Metropolen ist das Entwicklungsniveau anderer Städte weiterhin niedrig. Die städtische Entwicklung ist also unausgewogen. Der Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken würde nicht nur die Infrastruktur in verschiedenen russischen Gebieten fördern, sondern auch die Entwicklung der Städte entlang der Strecke deutlich ankurbeln."

Vor kurzem haben China und Russland mehrere große Kooperationsprojekte ins Leben gerufen. Dies werde auch als der Hauptimpuls dafür betrachtet, dass beide Länder für 2015 ein bilaterales Handelsvolumen von 100 Milliarden US-Dollar und für 2020 von 200 Milliarden US-Dollar anstreben, meint Analyst Andrej Akopjan:

„Zu den großen chinesisch-russischen Kooperationsprojekten gehören unter anderem der Bau von Hochgeschwindigkeitsbahnen, die gemeinsame Entwicklung von Großraumflugzeugen für den Langstrecken-Passagierverkehr sowie von schweren Hubschraubern und der Bau neuer U-Bahn-Linien in Moskau mit chinesischer Kapitalbeteiligung. Solche Projekte werden nicht nur die Infrastruktur in Russland stark voran bringen, sondern auch die chinesisch-russischen Handelsverbindungen deutlich stimulieren."

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Quelle: People's Daily

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