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01. 12. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ein Drittel der Libyer leidet nach Gaddafis Sturz unter psychischen Krankheiten

Schlagwörter: Umfrage Libyen Menschenrechte

Laut einer neuen Umfrage einer dänischen Menschenrechtsorganisation leidet ein Drittel der Libyer nach dem Sturz der Gaddafi-Regierung an psychischen Krankheiten wie Angstzuständen und Depressionen.

"Die Menschenrechte des libyschen Volkes werden allgemein schwer verletzt: es gibt Obdachlosigkeit, Verhaftungen, Folter und Hinrichtung. Es ereignen sich noch immer gewaltsame Ausschreitungen. Fast jeder Dritte Libyer leidet unter psychischen Krankheiten", heißt es in der Untersuchung von Dignity, einem dänischen Forschungsinstitut für die Bekämpfung von Foltern.

29 Prozent leiden an Angstzuständen, 30 Prozent an Depressionen

Am 26. November berichtete die britische Tageszeitung The Guardian unter Berufung auf die Untersuchungsergebnisse, dass 20 Prozent der libyschen Familien Angehörige hätten, die vermisst werden, elf Prozent hätten Angehörige, die verhaftet worden seien, und fünf Prozent hätten Angehörige, die hingerichtet worden seien. Unter den verhafteten Menschen wurden 46 Prozent durch Schläge, 20 Prozent durch Aufhängen und 16 Prozent durch Unterbrechung der Luftzufuhr gefoltert. Außerdem wurden drei bis fünf Prozent sexuell missbraucht oder mit heißem Bügeleisen und elektrischen Stromschlägen gefoltert.

Dignity befragte 2692 libysche Haushalte. Die Untersuchung wurde im Oktober 2013 abgeschlossen. "Heute wären die Ergebnisse noch schlimmer", heißt es in dem Bericht.

Mangel an Sicherheitsgefühl und kein Vertrauen

Das libysche Volk hat noch tiefsitzende Angst vor den Machtorganen und es besteht kein Vertrauen in sie. Dies stellt ein großes Hindernis dafür dar, eine normal laufende Regierung einzurichten.

Gaddafis Sturz wurde als ein früher Erfolg des "Arabischen Frühlings" bezeichnet. Jedoch kann die Regierung wegen des Mangels an wichtigen Machtorganen nicht normal laufen. Die Kräfte der Truppen vermehren sich erheblich. Insofern kehrt sich dieser "Erfolg" schnell um.

Die Schatten der Kriegswirren und die Tatsache, dass Libyen kein funktionierendes Land ist, führen dazu, dass sich negative Emotionen unter den libyschen Bürgern verbreiten. Es gibt im heutigen Libyen keine Verfassung. Die Regierung ist instabil und die Machtorgane funktionieren kaum. Trotzdem weist der Bericht darauf hin, dass noch fast ein Drittel der Befragten der Ansicht ist, dass sich ihre Lebensumstände nach Gaddafis Sturz verbessert hätten.

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Quelle: China Tibet Online

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