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08. 12. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China konkretisiert seine Nordkorea-Politik

Schlagwörter: DPRK Kim Jong Un Beijing Pjöngjang

Der oberste Führer der Demokratischen Volksrepublik von Korea (DPRK) Kim Jong Un inspiziert gemeinsam mit seiner Schwester Kim Yo Yong das "Koreanische 26. April Cartoon-Filmstudio".

Viele Beobachter haben Chinas Politik gegenüber der Demokratischen Volksrepublik von Korea (DPRK) in letzter Zeit als "nicht so tolerant" beschrieben. Das liegt insbesondere daran, dass Beijing die von der UN angeführten Sanktionen gegen Pjöngjang unterstützt hat, nachdem das Land im Jahr 2013 seinen dritten Nukleartest durchgeführt hat. Die Säuberungsaktion und Exekution von Jang Song Thaek, dem einst mächtigen Onkel des obersten Führers von Nordkorea Kim Jong Un Ende des letzten Jahres haben die Beziehungen zwischen China und der DPRK ebenfalls belastet.

Doch solche Spekulationen, die nahelegen, dass die Beziehung zwischen China und Nordkorea heruntergespielt werden und Beijing Pjöngjang als "strategische Belastung" ansieht, sind zum größten Teil unzutreffend. Tatsache ist, dass China seiner Verpflichtung treu bleibt, einerseits die traditionelle Beziehung zu Nordkorea aufrecht zu erhalten und andererseits die Kooperation mit dem Nachbarland zu vertiefen. In der Tat hat Präsident Xi Jinpings Besuch in Seoul im Juli mit der etablierten diplomatischen Praxis gebrochen, wonach der oberste chinesische Führer zuerst Nordkorea besucht und erst dann das südliche Nachbarland. Doch das zeigt – wenn überhaupt – nur, dass die Beziehung zwischen China und Nordkorea eher an Fahrt verloren hat und keinen Wendepunkt. Trotz der extremen Aktionen Pjöngjangs wie die Durchführung des Nukleartests zieht es Beijing vor, bei den "Sanktionen" gegenüber Nordkorea noch Bewegungsspielraum einzuräumen.

Verglichen mit der US-japanischen Allianz oder den Beziehungen zwischen den USA und Südkorea scheint der traditionelle Bund zwischen China und Nordkorea aufzuweichen. Doch der Freundschaftsvertrag, die Kooperation und die gegenseitige Unterstützung, die zwischen Beijing und Pjöngjang 1961 unterschrieben wurde, ist bisher zweimal automatisch erneuert worden und bis 2021 gültig. Der Vertrag hält beide Länder trotz der Schwierigkeiten auf derselben Seite. Natürlich wird China damit fortfahren, Nordkorea zu helfen, wenn das Land realisiert, dass die Nuklearproblematik nicht nur eine ist, welche die bilateralen Beziehungen betrifft. Die simultane Entwicklung der heimischen Wirtschaft und die Nuklearprojekte werden von den Nachbarstaaten und der internationalen Gemeinschaft nicht toleriert werden. Und China ist immer noch der verlässlichste Partner.

Pjöngjang muss begreifen, dass das blinde Verfolgen des Nuklearprogramms nur seine wirtschaftliche und soziale Entwicklung schädigen wird und dass es die internationale Gemeinschaft gegen das Land aufbringen wird. Es sollte auch verstehen, dass die Nicht-Verbreitung kein Versuch ist, die US-Hegemonie in der Welt aufrecht zu erhalten. Die meisten Länder, die gewillt sind, eine stabile Weltordnung aufrecht zu erhalten, profitieren davon. Für ein aufstrebendes China sind die destabilisierenden Faktoren in Nordostasien nicht nur Nordkorea und sein Nuklearprogramm. Japan, ein enger Verbündeter der Vereinigten Staaten unternimmt Anstrengungen, seine pazifistische Konstitution aufzuweichen und das Recht der kollektiven Verteidigung zu praktizieren. Und die "Asien-Drehpunkt"-Politik der USA zielt darauf ab, China in Konfrontationen mit asiatischen US-Verbündeten wie den Philippinen zu bringen.

Angesichts dieser Tatsachen ist es wichtig, dass die Welt die Politik Chinas gegenüber Nordkorea kennt. Beijing hat seine Entscheidung getroffen und die letzte UN-Resolution kritisiert, die vorschlägt, Pjöngjang wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor ein internationales Gericht zu stellen. Stattdessen erklärte Beijing, dass solche Angelegenheiten vom nordkoreanischen Volk entschieden werden sollten.

Der Autor Zhao Lixin ist Direktor an der Abteilung für internationale Politikwissenschaft an Universität Yanbian in der Provinz Jilin.

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Quelle: german.china.org.cn

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