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08. 05. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
2015 wird offiziell als „Deutsch-Chinesisches Jahr der Innovationskooperationen" bezeichnet. Die Zusammenarbeit der beiden Länder gestaltet sich immer enger. Am Donnerstag hielt der deutsche Botschafter in China, Michael Clauss, einen Vortrag an der Peking Universität. In dem Vortrag ging um die Konkurrenz und Kooperation Deutschlands und Chinas in der Zeit der Globalisierung. Clauss hat nach dem Vortrag Meinungen mit den anwesenden Studenten der Peking Universität ausgetauscht.
Die Regierungen beider Länder wollen die bilateralen Beziehungen weiter ausbauen. In Bezug auf die Einflüsse der Vertiefung der Beziehungen auf die Entwicklung beider Länder sagte Michael Clauss:
„In der Tat ist 2015 das Jahr der Innovationskooperation. Warum ist das miteinander vereinbart worden? Ich glaube, aus chinesischer Sicht hängt das damit zusammen, dass sich die chinesische Wirtschaft sehr schnell modernisieren muss. Die Zeit der Billigproduktion ist vorbei. […] Also bleibt China gar nichts anderes übrig als in den hochtechnologischen Bereich zu gehen. Wenn China guckt, wer ist Partner, dann drängt sich Deutschland auf. Für deutsche Unternehmen ist es das große Interesse, auf den chinesischen Markt zu kommen. Es ist der weltweit am schnellsten expandierende Markt und wahrscheinlich auch in absehbarer Zeit weltweit der größte Markt".
Eine wichtige Kooperation zwischen China und Deutschland 2015 sehen viele im Beitritt Deutschlands zur Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank (AIIB). Deutschland kündigte am 17. März an, an der Gründung der Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank teilnehmen zu wollen. Beim Austausch mit den Studenten hat Clauss nicht nur die Motivation Deutschlands, sondern auch die Zuversicht Deutschlands in die AIIB erklärt:
„Unsere Motivation ist, glaube ich, in erster Linie politische Natur. Es sind weniger materielle Vorteile. Es kann schon sein, dass es der einen oder anderen deutschen Firma nutzt, aber das ist nicht das, was im Vordergrund gestanden hat. Sondern uns geht es darum, dass sich nicht eine parallele Weltordnung entwickelt, weil China kein gebührendes Gewicht in den existierenden internationalen Finanzinstitutionen bekommt, also dem IWF und der Weltbank. Indem viele Länder wie wir beitreten, ist es, glaube ich, die beste Gewähr dafür, dass das miteinander verklammert bleibt. Und es ging uns auch darum, dass, was die sozialen Standards und die Umweltstandards angeht, die Asiatische Infrastrukturinvestitionsbank die gleichen Standards haben wird, ungefähr wie der IWF und die Weltbank."
In den letzten Jahren hat die Welt die schnelle Entwicklung der chinesischen Unternehmen erlebt. Die Kooperation zwischen China und Deutschland ändert sich ebenfalls. Manche Unternehmen, wie ZTE und HUAWEI, haben in Europa und Deutschland immer mehr Marktanteile gewonnen. Wie beurteilen die deutschen Unternehmen die Veränderung und die Konkurrenz, die China mittlerweile beiträgt? Botschafter Michael Clauss hat auch über die Konkurrenz und Komplementarität der bilateralen Beziehungen gesprochen:
„Ich glaube, es ist beides, es ist komplementär und es ist Konkurrenz. In einer Branche, wo Deutschland sein Vorsprung nicht nur bewahrt, sondern ausgebaut hat, ist, zum Leidwesen von NDRC (Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform) und anderen Ministerien, die Autobranche. Wir haben gesehen, dass in den letzten Jahren die Verkaufszahlen für chinesische Autos zurückgegangen sind, während die deutschen Luxuslimousinen ihren Verkauf jährlich um 20 Prozent gesteigert haben. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel Textilherstellung, da ist schon frühzeitig der deutsche Vorsprung verloren gegangen. In Maschinenbau kommt es darauf an, da gibt es harte chinesische Konkurrenz in einigen Teilen, in anderen wiederum nicht. Generell sehe ich schon, natürlich will China aufholen, das Moment der Konkurrenz wird stärker werden, und das der Komplementarität abnehmen. Aber es wird eben auch dazu führen, dass deutsche Unternehmen gedrängt werden, noch innovativer zu sein und sich nicht auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Es ist auch wichtig, dass es diesen Wettbewerbsgeist gibt. Davon lebt sehr stark die deutsche Wirtschaft. Sie sehen wie sich die Autoindustrie entwickelt hat. Die deutsche ist deshalb so stark, weil es diesen extremen Wettbewerb unter den deutschen Herstellern gibt. Die sind inzwischen weltweit führend. Wenn diese Theorie stimmt, werden vielleicht auch, wenn China aufholt, der Wettbewerb zwar intensiver, aber vielleicht auch die deutschen Produkte besser".
In der zweistündigen Veranstaltung hat der deutsche Botschafter viele Meinungen mit den chinesischen Studenten ausgetauscht und Fragen beantwortet. Die Studenten der Peking Universität haben ihr Interesse an Deutschland geäußert und noch viele Fragen über die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland in den Bereichen Kulturaustausch, Erziehung und Tourismus usw. gestellt.
Quelle: CRI
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