Die deutsche Modefirma Philipp Plein, die sich in China auf dem Markt etablieren will, steht derzeit im chinesischen Internet stark unter Beschuss. Grund ist ein rassistisches T-Shirt, das die Marke vor acht Jahren verkaufte.

Philipp Plein eröffnete im vergangenen August ein offizielles Weibo-Konto, mit dem die chinesischen Konsumenten umgarnt werden sollten. Zunächst klappte alles gut und bald folgten über 28.000 Internetnutzer dem Unternehmen. Doch Anfang Juni bemerkte ein Nutzer, dass die Modefirma vor acht Jahren China gedemütigt hatte. 2007 verkaufte die Firma T-Shirts mit dem Aufdruck "FUCK YOU CHINA" in einer limitierten Auflage. Darunter hieß es auf dem Kleidungsstück: "manufactured in Europe, produced and designed by Philipp Plein" .

Eine wachsende Zahl von Leuten protestiert nun gegen das provokative und rassistische T-Shirt. Sie fordern eine Entschuldigung und rufen zum Boykott der Produkte auf. Plein erklärte kurz darauf, dass es sich bei der Aufschrift um eine Abkürzung handle für "the fascinating and urban collection: kiss you China". Er habe nie die Absicht gehabt, jemanden mit dem Design zu verletzen.

Doch nicht alle nahmen Plein diese Erklärung ab. Viele führten ihre Proteste im Internet weiter und schrieben wütende Nachrichten an das Weibo-Konto von Philipp Plein. „Wir wollen, dass mehr Konsumenten von der rassistischen Geschichte wissen, und wir rufen alle auf, diese Produkte nicht mehr zu kaufen“, schimpfte ein Weibo-Nutzer. „Es wundert mich, dass die es noch wagen, auf den chinesischen Markt zu kommen“, kommentierte ein anderer. Die Firma hat inzwischen die Kommentarfunktion deaktiviert, um weitere Kontroversen zu vermeiden.

Philipp Plein betreibt in China mindestens zehn Boutiquen und plant gemäß People.cn, noch in diesem Jahr vier weitere zu eröffnen. Viele Produkte sind auch in den wichtigsten chinesischen Online-Shops erhältlich.