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11. 07. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

USA hörten deutsche Bundeskanzler Jahrzehnte lang ab

Schlagwörter: USA, Bundeskanzler, NSA, Merkel, WikiLeaks

Der US-Geheimdienst NSA hat offenbar Jahrzehnte lang die Telefonate von Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihre Vorgänger sowie die engsten Berater abgehört. Dies geht aus den jüngsten Enthüllungen von WikiLeaks hervor.

Ein Bericht der Gruppe legt nahe, dass die Spionage der NSA viel breiter angelegt war und länger dauerte als bisher angenommen. Gemäß WikiLeaks habe die NSA die Telefone von 125 hochrangigen Politikern über eine lange Zeit angezapft.

Diese Enthüllungen könnten die Spannungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten wieder verstärken, nachdem US-Präsident Barack Obama vor einem Monat in Bayern erklärt hatte, dass die USA einige Praktiken aufgeben würden und dass die beiden Völker "untrennbare Verbündete" seien.

Ein deutscher Regierungssprecher sagte am Donnerstag, dass sich Berlin den jüngsten Bericht anschauen werde. Er bekräftigte, dass solche Ereignisse die deutsche und amerikanische Geheimdienstzusammenarbeit schädigen.

Die Vereinigten Staaten wiederholten, dass sie im Ausland nur dann nachrichtendienstlich aktiv seien, wenn es einen „spezifischen Grund“ gebe und es der „nationalen Sicherheit“ diene. John Kirby, Sprecher des Außenministeriums, schrieb in einer Mail: „Das gilt für Bürger und Staatsführer gleichermaßen. Deutschland ist ein enger Freund und Partner in einer Reihe von Fragen. Wir freuen uns diese wichtige Beziehung fortzusetzen und zu vertiefen.“

Freunde und Verbündete des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden bestreiten, dass er die Quelle für die neuesten WikiLeaks Enthüllungen sei. Sie vermuten, dass es in den Tiefen der US-Geheimdienste noch ein weiteres, nicht identifiziertes Leck gebe. Einige US-Beamte, die mit der jüngsten Enthüllung zu tun haben, glauben hingegen, dass das von WikiLeaks neu veröffentlichte Material auf die eine oder andere Weise von Snowden stammt, auch wenn er Assange nicht direkt gegeben hat.

WikiLeaks veröffentlichte Abschriften von Merkels Gesprächen sowie die Telefonnummern ihrer Kontakte. Der erste Ausschnitt beinhaltete Gespräche von Merkel zur internationalen Finanzkrise aus dem Jahr 2009. Im zweiten Ausschnitt, der aus dem gleichen Jahr stammt, spricht sie mit dem Kronprinz der Vereinigten Arabischen Emirate über den Iran. Der dritte Ausschnitt aus dem Jahr 2011 enthält Gespräche mit Beratern über die Eurokrise.

Unter den abgehörten Telefonnummern befanden sich auch die von leitenden Beamten im Kanzleramt, wie zum Beispiel Ronald Pofalla, Merkels ehemaliger Stabschef, schrieb WikiLeaks. Spionage ist in Deutschland ein sensibles Thema. Bereits die Enthüllungen von Snowden hatten einen Schrei der Empörung ausgelöst.

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Quelle: german.china.org.cn

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