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11. 08. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ansprache von Abe wird Entschuldigung beinhalten

Schlagwörter: Abe , Entschuldigung, Japan, Ansprache, ,zweit Weltkrieg

Zum Ende des zweiten Weltkrieges, das sich dieses Jahr zum 70. Mal jährt, wird auch der japanische Premierminister Shinzo Abe eine Ansprache halten. Der interne wie externe Druck auf Abe Reue zu zeigen und Entschuldigungen auszusprechen, wird immer größer.

Shinzo Abe (Archivfoto)
Insider, die mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe vertraut sind, berichten, dass die Ansprache des japanischen Staatsoberhauptes am kommenden Freitag Schlüsselwörter wie „Entschuldigung“ enthalten wird.

Der öffentliche japanische Fernsehsender NHK zitierte regierungsnahe Quellen, die Details zu Abes Ansprache herausgaben. Die Ansprache soll einen Tag vor dem Jahrestag des Kriegsendes gehalten werden und Schlagworte wie „Entschuldigung“, „Aggression“, sowie die Phrasen „tiefe Reue“ und „Kolonialherrschaft“ enthalten. Diese vier essentiellen Wörter wurden bereits 1995 vom damaligen Premierminister Tomiichi Murayama in seiner entscheidenden Rede verwendet, in der er Reue für die Kriegsvergehen Japans ausspricht. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, wird Shinzo Abe auch über historische Fakten des Krieges sprechen.

Der japanische Kabinettsekretär Yoshihide Suga sagte, dass Japan versuchen werde, die Ansprache Abes auch in Englisch, Chinesisch und Koreanisch herauszugeben. Den exakten Wortlaut der Ansprache am 14. August bestimmt der Premierminister aber selbst.

Südkoreas Präsident Park Geun-hye bat Shinzo Abe am Montag darum, in seiner Ansprache die historischen Sichtweisen früherer japanischer Regierungen deutlich zu machen.

Li Wei, Direktor des Instituts für Japanstudien an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften sagte, dass das Kabinett um Abe „sich schon länger ausprobiert und auf Reaktionen aus Japan und dem Ausland wartet. Die Entwicklung vom Montag zeigt, dass Abe sich jetzt bewusst ist, diese Wörter in seine Ansprache einzubauen.“

Die japanische, rechtsgerichtete Zeitung Sankei Shimbun schrieb, dass Abe in seiner Rede wahrscheinlich das Wort „Aggression“ verwenden werde, jedoch wohl nicht in Verbindung mit dem japanischen Fehlverhalten.

Die Unterstützung des Kabinetts steht derzeit auf einem Rekordtief, was Abe zusätzlich unter Druck setzt, wie Li berichtet. Die letzte Umfrage des führenden, japanischen Fernsehsenders NTV vom 7. bis 9. August ergab, dass nur 37,8 Prozent der Bevölkerung die Abe-Regierung befürworten. Das ist der niedrigste Wert seit der zweiten Amtseinführung des Abe-Kabinetts im Dezember 2012.

Am Montag forderte auch das südkoreanische Außenministerium Japan dazu auf, den „Geist der Entschuldigung“ für Kriegsverbrechen, den die früheren Regierungen von Kono 1993, von Murayama 1995 und von Koizumi 2005 in ihren Ansprachen zum Ausdruck brachten, „klar“ zu übernehmen. Noh Kwang-il, der Sprecher des Außenministeriums sagte: „Wir hoffen, dass sich die Seoul-Tokio-Beziehungen zu einem gesunden Für- und Miteinander entwickeln und, dass Japan zu einem verantwortungsbewussten Mitglied der globalen Gemeinschaft werden kann.“

Wang Xinsheng, Professor für Japanstudien an der Peking Universität in Beijing erklärt, dass das japanische Kabinett derzeit versucht „eine versöhnliche Atmosphäre zu schaffen, in der Tokios Verhältnisse mit Beijing und Seoul nicht allzu angespannt sind.“ Auch er beschreibt den Druck, der von der regierenden Koalition ausgeht, als sehr hoch. „Abes Hauptanliegen derzeit ist es, die Sicherheitsgesetze im Oberhaus durchzubringen. Um die Pazifisten zu beruhigen, wird er dafür sicherlich ein paar Zugeständnisse in seiner Rede machen“, so Wang weiter.

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Quelle: german.china.org.cn

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