Südkorea und die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) haben sich am Dienstag auf hochrangige Rot-Kreuz-Gespräche und die Ausrichtung regelmäßiger Treffen für während des Koreakrieges (1950-53) getrennte Familien geeinigt.

Die jeweils drei Delegierten beider Seiten beendeten ihr Rot-Kreuz-Gespräch auf Arbeitsebene am Dienstag um 10:10 Uhr Ortszeit – nachdem das Gespräch am Montag um 10:50 Uhr begonnen hatte – mit einer Einigung über die humanitäre Aktion.

Das erste Familientreffen in mehr als anderthalb Jahren werde von 20. bis 26. Oktober im Zentrum für Wiederbegegnung in dem malerischen Ferienort am Kumgang-Berg im Südosten der Demokratischen Volksrepublik Korea stattfinden, sagte das südkoreanische Ministerium für Wiedervereinigung in einer Erklärung.

Je etwa 100 Menschen aus dem Norden und dem Süden werden dabei die Gelegenheit erhalten, ihre auf der anderen Seite lebenden Verwandten nach langer Zeit endlich wiederzusehen.

Fast die Hälfte der rund 130.000 Südkoreaner, die sich seit 1988 für ein Wiedersehen beworben hatten, sind inzwischen verstorben -- ohne jemals eine Chance gehabt zu haben, ihre Angehörigen, mit denen sie vor so vielen Jahren den Kontakt verloren hatten, wiederzusehen.

Die beiden Koreas vereinbarten auch, die Rot-Kreuz-Gespräche zu einem frühen Zeitpunkt wieder aufzunehmen, um die Regularisierung der Familientreffen und andere Fragen von gegenseitigem Interesse zu diskutieren.

Während der Gespräche bat die südkoreanische Seite um die Besprechung eines breiten Spektrums an Themen, wie etwa regelmäßige Zusammenkünfte, einen Austausch von Listen aller getrennt lebenden Familien, die Erlaubnis, Briefe zu schreiben und per Videoschaltung Familientreffen abzuhalten.

Seit der koreanische Krieg 1953 mit einem Waffenstillstand endete, befinden sich die beiden Koreas technisch im Kriegszustand – Briefwechsel und Telefonate wurden verboten.