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22. 09. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Xi Jinping's USA-Besuch wird chinesisch-amerikanische Beziehungen unterstreichen

Schlagwörter: Xi Jinping , Obama USA China

Der bevorstehende USA-Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping bietet eine Gelegenheit, das riesige Potential für Wirtschaftsbeziehungen mit beiderseitigem Nutzen zwischen den beiden Ländern zu sehen.

Dies geht weit darüber hinaus, dass sie als die beiden größten Volkswirtschaften ihren fundamental komplementären Wirtschaftscharakter offenbaren. Eine Analyse ihrer fundamentalsten Wirtschaftsmerkmale demonstriert dies eindeutig und hilft zu erklären, warum die chinesisch-amerikanischen Beziehungen für die kommenden Jahrzehnte stabil und von beiderseitigem Nutzen sein können. Sie zeigt auch, warum die Anti-China-Haltung von amerikanischen Neo-Konservativen nicht nur China schadet, sondern auch den USA.

2014 war der Handel zwischen China und den USA mit 650 Milliarden Dollar der größte zwischen zwei Ländern in der Welt außerhalb der Nordamerikanischen Freihandelszone (Kanada, Mexiko und USA). Für die USA lag der Handel mit Kanada nur auf Platz zwei – wobei er jetzt fast eine heimische Basis für die US-Produktion ist. Im Zeitraum 2007 bis 2014, also seit Beginn der weltweiten Finanzkrise, stieg der US-Handel mit Kanada um 121 Milliarden US-Dollar, doch der Handel mit China stieg um 237 Milliarden Dollar. Die treibende Kraft für eine solch rapide Handelsexpansion geht über die Tatsache hinaus, dass sie die beiden weltgrößten Volkswirtschaften sind, und zwar darauf, dass China bei weitem die größte aufstrebende Wirtschaft ist, während die USA die weltweit fortschrittlichste Wirtschaft ist. Sie ergänzen einander eher, als dass sie direkt rivalisierten.

An derzeitigen Devisenkursen gemessen, wie China es vorzieht, ist das Land die zweitgrößte Volkswirtschaft weltweit. Gemessen an der Kaufkraftparität, wie viele westliche Ökonomen es bevorzugen, ist China die weltgrößte Volkswirtschaft. Welches Maß man auch nimmt, der Produktivitätsabstand zwischen China und den USA verbleibt riesig. Auf Basis der derzeitigen Devisenraten beträgt Chinas Pro-Kopf-BIP 14 Prozent dessen der USA, während es in Bezug auf die Kaufkraftparität 24 Prozent beträgt. Die Tatsache, dass die beiden Länder auf sehr unterschiedlichen Produktivitäts- und Lohn-Levels liegen, bedeutet, dass China einen gigantischen Markt für US-Produkte mit hoher Wertschöpfung bietet, während China Produkte auf mittlerem Technologieniveau zu Preisen liefern kann, denen die USA aufgrund ihrer weit höheren Lohnkosten nicht entsprechen können. Wenn die Wachstumsrate des Pro-Kopf-BIP von vergangenem Jahr für die beiden Länder aufrechterhalten würde, nämlich 6,8 Prozent für China und 1,6 Prozent für die USA, dann wäre China bis 2043 nicht in er Lage, das Pro-Kopf-BIP der USA zu erreichen. Der Grund, aus dem dieser Abstand nicht schnell aufgeholt werden kann, ist auch klar. Im Gegensatz zu neo-liberalen Mythen wird die US-Wirtschaft im Wesentlichen von Kapitalinvestition angetrieben. Fundamental analysiert können die Produktions- und Wachstumsquellen einer Wirtschaft in Kapitalinvestition, Arbeitsaufwand und Totale Faktorproduktivität unterteilt werden, wobei mit letzterer die Effekte der Wirtschaftspolitik, Verbesserungen in Technologie etc. gemessen werden. Betrachtet man die neuesten statistischen Methoden internationaler Wirtschaftsbehörden wie die OECD, so sieht man, dass die Kapitalinvestition 1990-2014 rund 51 Prozent des US-Wirtschaftswachstums einnahm, während Kapital und Arbeitsaufwand zusammen 76 Prozent einnahmen. Nur wenn China den Input-Levels der USA über aller Kapitalinvestition entspricht, kann China ein US-Level der Entwicklung und Produktion erreichen. 2013 betrugen Chinas jährliche festen Investitionen pro Person 3.199 Dollar im Vergleich zu den USA mit 10.017 Dollar.

Um ein anderes Beispiel zu nehmen: Es gab 2012 – die neuesten verfügbaren Daten – in den USA 15 Kilometer Zugstrecke pro Person im Vergleich zu einem Kilometer pro Person in China, ein großer Faktor bei der Produktivität der Logistiksysteme. Infolgedessen ist es unmöglich für China, den Abstand bei den Kapital-Inputs aufzuholen, um kurz- oder mittelfristig an die US-Level heranreichen zu können. Selbst wenn China perfekte politische Maßnahmen einführt, wird das Land noch Jahrzehnte nicht die US-Produktivitätslevel erreichen. Gleichermaßen würde selbst ein Zusammenbruch der US-Wirtschaft, der sich nicht ereignen wird, nicht die US-Investitionen pro Person und die Löhne auf chinesisches Niveau reduzieren. Da China die bei weitem größte sich entwickelnde Wirtschaft ist, werden die USA keine alternative, vergleichbaren Lieferquelle anstelle von China für Produkte auf mittlerem Technologieniveau, die preislich wettbewerbsfähig sind, finden.

Insofern kann mit Sicherheit vorausgesagt werden, dass wenn sich die Präsidenten Chinas und der USA in zehn Jahren treffen, diese fundamentalen Parameter unverändert sein werden – die US-Produktivität wird weiterhin höher als die von China sein, und die beiden Volkswirtschaften werden immer noch fundamental komplementär sein. Die Stabilität solcher Fundamentale bietet eine starke Basis für Beziehungen, die für beide Seiten von Nutzen sind.

China verliert mit Sicherheit durch jegliche Restriktionen für Exporte von US-Produkten mit hoher Wertschöpfung, doch genauso treiben Neo-Konservative, wenn sie den Handel mit China einschränken, ganz einfach die Kosten für die US-Konsumenten in die Höhe – und schrauben so den US-Lebensstandard herunter. Restriktionen auf den Handel zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften haben außerdem negative wirtschaftliche Auswirkungen für andere Länder, da sie das gesamte Wachstum weltweit verlangsamen und für kein Land Vorteile bringen. Die stabile wirtschaftliche Basis von Chinas Konzept "eines neuen Modells der Beziehungen wichtiger Länder" ist eine Win-Win-Situation für die Menschen in China, in den USA und in dritten Ländern, die aus Handel und Investitionen zwischen sich ergänzenden Volkswirtschaften resultiert.

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Quelle: german.china.org.cn

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