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29. 09. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China, die EU und 5G: Internet der Zukunft

Schlagwörter: China, digital, EU  5G Internet

Der erste Besuch von Günther Oettinger in Beijing am 28. September als EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft ist von größter Wichtigkeit. China ist während des vergangenen Jahrzehnts zum führenden Hersteller digitaler Ausrüstung geworden.

Der Besuch folgt auf den China-EU-Gipfel und vorherige hochrangige Treffen.

Heutzutage exportieren chinesische Unternehmen High-Tech-Ausrüstung in die ganze Welt und schaffen damit Stellen und Einnahmen für Tausende chinesische Arbeitnehmer. Da die EU ein wichtiger Exportmarkt für diese Unternehmen ist, ist der Kontakt mit Hauptentscheidungsträgern der EU in diesem Sektor sehr wichtig für China, schließlich zielt das Land darauf ab, ein führender globaler Innovator zu werden.

Allerdings ist 5G noch nicht völlig definiert. Ziel ist es, überall und jederzeit nahtlose Konnektivität zu bieten. Es ist nicht einfach eine Verbesserung der derzeitigen Mobiltechnologie, die schnellere Smartphones und Tablets ermöglicht. Es ist mehr als das. 5G wird der globale Industriestandard für viele Technologien sein, die unseren Alltag in einer großen Bandbreite an Bereichen erleichtern werden: Das Internet der Dinge. Es wird der Beginn der "digitalen Transformation" unseres Lebens. Potentiell kann alles verbunden werden – Autos zum Beispiel können autonom reagieren, um im Notfall zu bremsen.

Wie wird China also von engerer Kooperation mit Europa im Bereich 5G profitieren? Unternehmen, die High-Tech-Ausrüstung herstellen, die für Autos, Züge, Zentralbeheizung und Belüftungssysteme, Kühlschränke, Aufzüge und andere Produkte notwendig ist, werden enorme Wachstumschancen haben. China hat die Expertise und die Arbeitskräfte, in Führungsposition zu gehen, um diese neuen High-Tech-Produkte und Anwendungen anzubieten.

Es gibt drei prioritäre Bereiche, die Handlung erfordern. Erstens: Spektrum. Wenn verbundene Autos unterschiedliche Frequenzen in Europa und China benutzen, wird dies Größenvorteile für die Produktion der geforderten Ausrüstung reduzieren und Exporte komplizierter machen. Zweitens: Timing. Oettinger und die EU-Kommission bemühen sich darum, eine zeitgerechte Entwicklung globaler Standards und ein Spektrum-Management-Konzept für 5G zu gewährleisten. China sollte diesen Schritt unterstützen, um die enormen Geschäftschancen des Internets der Dinge zu erschließen. Drittens: Standards. Nur globale Standards werden vollständige Interoperabilität verbundener Geräte und Kommunikationsnetzwerke gewährleisten. Das Bewusstsein der Industrie über diese Möglichkeiten muss erhöht werden.

Doch der Weg für 5G könnte lang sein. Der Zugang zu neuen Anwendungen könnte behindert, verspätet oder teurer sein als Konsequenz von Patentkriegen wie die um 3G. Eine gemeinsame politische Initiative von China und der EU wäre nützlich, um die Anwendung der Regeln für geistiges Eigentum auf diesem Gebiet zu klären. Schließlich ist gerade dieses Gebiet durch schnelle Innovation charakterisiert ist, so dass neue Anwendungen notwendigerweise auf existierenden Elementen aufbauen, auf die Konkurrenten ein Patent halten könnten.

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Quelle: german.china.org.cn

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