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13. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Eine japanische Frau war im Juni in China wegen des Verdachts auf Spionage verhaftet worden. Dies meldeten japanische Medien am Sonntag. Das ist bereits der vierte japanische Staatsbürger, der in China aus demselben Grund festgehalten wird.
Die rund 50 Jahre alte Frau arbeitete in Tokio in einer Sprachschule. Der Grund für ihren Chinabesuch ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass sie in der Vergangenheit mehrmals nach China gereist war, wie die Japan Times berichtete. Sie war in Shanghai festgenommen worden. Was ihr konkret zur Last gelegt wird, wurde jedoch nicht bekanntgegeben.
Die Asahi Shimbun berichtete, dass die verhaftete Frau eine gebürtige Chinesin sei, welche die japanische Staatsbürgerschaft angenommen habe. Bis Redaktionsschluss hat das chinesische Außenministerium noch keine Angaben zum Fall gemacht.
Die chinesischen Behörden bestätigten am 30. September, dass zwei Japaner wegen Verdachts auf Spionage verhaftetet worden waren. Die beiden sollen angeblich für den japanischen Geheimdienst Daten gesammelt haben. Einer der beiden wurde in der nordostchinesischen Provinz Liaoning an der Grenze zu Nordkorea aufgegriffen, der zweite Mann war in der Nähe einer Militäranlage in der ostchinesischen Provinz Zhejiang festgenommen worden. Gemäß Angaben der Japan Times war der vierte ein japanischer Mann von über 60 Jahren. Er war im Juni in Beijing verhaftet worden.
Der japanische Chefkabinettsekretär Yoshihide Suga bestritt am 30. September bei einer Pressekonferenz, dass die japanische Regierung Spione nach China geschickt hat. Laut Asahi Shimbun sagte er: „So etwas haben wir noch nie getan.“
Li Wei, ein Anti-Terrorismus-Experte am Chinesischen Institut für Zeitgenössische Internationale Beziehungen, sagte gegenüber der Global Times, dass es an den angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern liege, dass Japan Spione nach China schickt.
Normalerweise würden sich die beiden Länder durch offizielle Sitzungen und über andere Kommunikationswege kennen. Doch seit die Beziehungen angespannt sind, muss Japan Spione schicken, um Informationen zu erhalten, die für Politik und Diplomatie wichtig sind, so Li weiter.
Japans Chinapolitik sei ein weiterer Grund, wieso das Land Spione nach China entsendet, glaubt Professor Liu Jiangyong vom Institut für Internationale Studien an der Tsinghua Universität. Das Land sehe China seit 2012 als imaginären Feind und habe eine sehr defensive Haltung gegenüber China eingenommen.
Laut Li interessiere sich Japan vor allem für militärische Informationen, da der Inselstaat mehr über die Entwicklung des chinesischen Militärs und dessen strategische Ausrichtung erfahren will. Zudem sammle Japan verstärkt auch Informationen in unkonventionellen Bereichen wie zum Beispiel Informationen zur Wirtschaft und zur Umwelt.
Beobachter rechnen damit, dass dieser Zwischenfall die ohnehin bereits angespannten zwischenstaatlichen Beziehungen weiter verschlechtern wird.
Quelle: german.china.org.cn
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