Gründung

Das Asien-Europa-Treffen (Asia-Europe Meeting: ASEM) dient der Beratung und multilateralen, also gleichberechtigten Gesprächen zwischen den Regierungen der asiatischen und europäischen Länder. Im Juli 1994 hatte die Europäische Union eine neue Strategie im Umgang mit Asien ausgearbeitet und begann, umfassendere Dialoge mit Asien zu führen und damit ein konstruktive, stabile und gerechte Partnerschaft aufzubauen. Im selben November schlug der damalige Premierminister von Singapur, Goh Chok Tong, das „Konzept eines Asien-Europa Gipfels“ vor und stieß damit auf ein positives Echo. Die ersten Treffen wurden im März 1996 in Bangkok abgehalten. Zielsetzung

Das Ziel des Asien-Europa-Treffens ist, im Dialog das gegenseitige Verständnis zu vertiefen, die Kooperation zu verstärken, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zu fördern sowie die Partnerschaft zwischen Asien und Europa zu vertiefen.

Mitglieder

An den ersten Gesprächen beteiligten sich die sieben damaligen ASEAN-Staaten, Japan, China und die Republik Korea (Südkorea) sowie 15 europäische EU-Mitgliedstaaten und die EU-Kommission. Der Außenminister, der Minister für Wirtschaft, Finanzen, Umwelt, Einwanderung und Technologie berieten zur gleichen Zeit. Seit 2004 nehmen auch die neuen ASEAN-Mitglieder Kambodscha, Myanmar und Laos sowie die zehn neuen EU-Staaten am ASEM teil. Auf dem Treffen 2006 in Helsinki wurde die Aufnahme Bulgariens, Rumäniens, Indiens, der Mongolei, Pakistans sowie des Sekretariates der ASEAN beschlossen. Nach dieser Erweiterung repräsentiert die ASEM mit seinen derzeit 45 Mitgliedstaaten mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung.

Prinzipien des Treffens

Das Asien-Europa-Treffen setzt folgende Prinzipien durch: gegenseitiger Respekt, Gleichberechtigung, die Grundrechte zu fördern, die Pflichten in internationalen Gesetzen zu erfüllen, sich nicht in die Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, Kooperation und schrittweise Entwicklung, weitere Aktionen auf Basis einer Einigung zu ergreifen, neue Mitgliedstaaten auf Basis einer Einigung aufzunehmen.

Themenbereiche

Auf dem Asien-Europa-Treffen werden die Themen Politik, Wirtschaftskooperation sowie Gesellschaft und Kultur diskutiert.

Mechanismus

Die Aufgabe der Spitzenpolitiker-Konferenz liegt darin, die Richtlinie und Entwicklungsrichtung des Asien-Europa-Treffens festzustellen. Die Spitzenpolitiker-Konferenz findet je zwei Jahre abwechselnd in Asien und Europa ab.

Die Konferenzen von Außenministern und hochrangigen Beamten sind zuständig für den Plan und die Organisation des Treffens und die Organisation der Spitzenpolitiker-Konferenz. Außerdem werden Konferenzen auf Ministerebene über Wirtschaft, Finanz, Kultur, Wissenschaft und Technik, Umwelt, Arbeit sowie kleine und mittelständige Unternehmen regelmäßig oder bei gegebenem Anlass veranstaltet.

Der Asien-Europa-Fonds ist eine ständige Organisation zum Wissenschafts-, Kultur- und Personalaustausch im Rahmen des Treffens. Sein Sekretariat befindet sich in Singapur.