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24. 05. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kinder-Uni: Wissenschaft kann auch spielerisch sein Exklusiv

von Zhang Yue, Shanghai

Das innovative Konzept der Kinder-Universität ist 2002 an der Universität Tübingen in Deutschland entwickelt worden und hat schon viele Schüler begeistert, die den spannenden und humorvollen Vorlesungen deutscher Professoren lauschten. Da im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung" innovative Ideen präsentiert werden, entstand der Plan zur Durchführung einer Kinder-Uni in China. Nach Guangzhou und Shenyang kam die Kinder-Uni nun zur Expo in Shanghai, und zwar mit dem Thema "Journalismus". Thomas Willems, Direktor des Information Centers DAAD Shanghai, gab dem Webportal China.org.cn ein exklusives Interview.


Thomas Willems (r.), Direktor des Information Centers DAAD Shanghai (Foto von M. Hofmann)

Herr Willems, können Sie zuerst über die Veranstaltungen der Kinder-Uni in Shanghai erzählen?

Wir haben diesmal die Kinder-Uni an der Fudan-Universität zum Thema "Journalismus" gemacht. Die deutschen und chinesischen Kinder haben zusammen gelernt, was eine Nachricht ist, wie man ein Interview macht. Ein Journalist der Süddeutschen Zeitung, ein Doktor an der Uni Fudan sowie ein Kameramann von China Television Service haben mitgemacht, und die Kinder unterrichtet. Es gab kurze Vorlesungen, dann sollten die Kinder herausfinden, was man auf der Expo recherchieren kann. Alle machten zusammen eine Brainstorming, wie man einen Beitrag aufbaut. Immer Theorien und dann Praxis. Die Kinder bekamen die Aufgabe, zusammen eine Nachricht zu schreiben. Nicht zuletzt sollten sie auch kleine Kommentarfilme über die Expo machen, dabei mussten sie die Kameras selbst bedienen und den Film schneiden. Die besten Schüler bekamen dann die Chance, den deutschen Bundespräsidenten Köhler zu interviewen. Es war sehr wichtig, dass immer ein deutsches und ein chinesisches Kind als ein Paar die Aufgaben gemeinsam erledigen sollten. Mich überrascht es, dass die Kinder sehr starke emotionale Beziehungen aufgebaut hatten. Es gab zwei Mädchen, die immer Hand in Hand auf der Expo gelaufen sind. Sie kennen sich schon, aber sie kannten sich vorher gar nicht. Nach einigen Tagen, als eines der beiden Mädchen weg gehen musste, haben die beiden geweint. Es war sehr rührend.

Können sich die Kinder und die Professoren gut austauschen? Wie kann man den Kleinen helfen?

Die Professoren halten vor allem Vorträge, die einfach für die Kinder zu verstehen sind, und geben denen die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Zudem können auch Bachelor- oder Masterstudenten zur Kinder-Uni kommen und die Kinder betreuen. Ein deutsches und chinesisches Kind sind ein Team, dem ein Student als Mentor hilft.


Thomas Willems (r.), Direktor des Information Centers DAAD Shanghai (Foto von M. Hofmann)

Die Kinder-Uni existiert seit mehreren Jahren. Hat man geforscht oder verfolgt, welchen Einfluss sie auf die Kinder gehabt hat?

Das ist eine gute Frage. Wir wollen auch gern wissen, welchen Einfluss die Kinder-Uni gehabt hat. Man sieht, dass die Kinder an der Kinder-Uni immer sehr gute Fragen stellen können. Sie sind immer neugierig und haben keine Angst. Die chinesischen Kinder sind zwar ein bisschen ruhiger und zurückhaltender, haben aber sehr gute Ideen. Die Kinder-Uni kann eine lockere Atmosphäre schaffen, damit die Kinder ihre Interessen entwickeln.

Es gibt in China auch "Eliteschulen", wo Kinder Erkenntnisse an der Oberschule und sogar an der Uni erlernen. Wie kommentieren Sie das?

Ich denke, solange die Kinder frei entscheiden können oder das frei machen können, dann ist es eine ganz gute Sache. Aber wenn man sie zwingt oder überfordert, kann es negativ sein oder sogar zu einer Depression führen. Ich halte es für wichtig, dass man die Kinder spielerisch erzieht. Bei der Kinder-Uni werden die Methoden auch ausgewechselt. Es werden sehr kurze Vorträge gehalten, und es gibt nicht so viel Theorie. Es muss die Möglichkeit geben, dass sich die Kinder stark beteiligen können.

Quelle: german.china.org.cn

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