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13. 08. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Städtepartnerschaft

"Wir sind gerne eine Modellstadt" Exklusiv

von Oliver Zwahlen, Basel

Basel, Zürich und Genf haben an der Shanghaier Expo einen gemeinsamen Pavillon. Sabine Horvath, Leiterin Außenbeziehungen und Standortmarketing Basel, zieht eine erste Bilanz des Expo-Auftritts und berichtet von der Städtepartnerschaft zwischen Shanghai und Basel.

Basel, Zürich und Genf haben an der Shanghaier Expo einen gemeinsamen Pavillon. Sabine Horvath, Leiterin Aussenbeziehungen und Standortmarketing Basel, zieht eine erste Bilanz des Expo-Auftritts und berichtet von der Städtepartnerschaft zwischen Shanghai und Basel.

Sabine Horvath vor einem Basiliskenbrunnen in der Basler Innenstadt.

China.org.cn: Frau Horvath, die Weltausstellung in Shanghai hat die Halbzeit erreicht. Wie lief die Veranstaltung bisher für Sie?

Horvath: Der Anfang war ein bisschen harzig, weil die Organisatoren die Menge der Eintrittskarten beschränkt hatten. Doch inzwischen hatten wir bereits über eine Million Besucher. Das heißt, wir werden voraussichtlich bis Ende Oktober die angepeilten zwei bis drei Millionen Gäste erreichen. Auch qualitativ sind mir mit dem zufrieden, was wir bisher erreicht haben. Das Motto unseres Pavillons "Better Water – Best Urban Life" kommt gut an.

Wieso ausgerechnet das Thema Wasser?

Die Schweiz hat im Wassermanagement Erfahrung. Alle drei Städte liegen am Wasser und haben in den letzten dreißig Jahren einen bemerkenswerten Wandel durchgemacht. Es ist noch nicht lange her, als der verschmutzte Rhein Basel in zwei Teile getrennt hat. Heute ist das Wasser sehr sauber und an heißen Tagen mausert sich der Fluss mit seinen zahlreichen Badenden und einem beeindruckenden Kulturangebot zu einem eigentlichen Stadtzentrum. So etwas ist in Shanghai derzeit noch nicht vorstellbar. Und deswegen stoßen unsere Konzepte hier auf ein reges Interesse.

Bei wem? Bei den gewöhnlichen Besuchern oder bei den Experten?

Bei beiden. Die Idee des Pavillons war ja, die Besucher auf drei Ebenen anzusprechen. Auf einer großen Panorama-Leinwand lässt sich das Leben am Wasser in den Städten verfolgen. Dazu führen wir jeweils einen zweieinhalbminütigen Film vor. Er zeigt die Schönheit und Lebensqualität unserer Stadt am Rhein und soll Lust auf ein besseres Wassermanagement auch in anderen Städten machen. Wer sich fundierter für das Thema interessiert, kann auf zwölf Touchscreens viele Details zum Hintergrund der Wasseraufbereitung erfahren. Für Experten haben wir ein Auditorium, wo es regelmäßig Veranstaltungen gibt. Dort können sich Fachleute austauschen wie etwa das Basler Amt für Umwelt und Energie mit ihren chinesischen Pendants. An den sehr konkreten Fragen zeigt sich, dass die Stadt Shanghai am Schweizer Wissen sehr interessiert ist.

Was bringt der Auftritt den drei teilnehmenden Städten außer vielleicht einer touristischen Aufwertung?

Der Tourismus spielt derzeit noch keine so große Rolle. Aber die Expo ist für uns eine einmalige Chance physisch in Shanghai und China präsent zu sein. Dadurch können wir zahlreiche Kontakte knüpfen. Desweiteren sind wir auch einfach gerne eine Modellstadt. Dies verschafft uns einen Imagegewinn in den Bereichen High-Tech und Innovation. In der Folge erhoffen wir uns natürlich auch Aufträge als Berater oder einen Anstieg der Exporte unserer lokalen Firmen. In China ist die Wasserqualität ja vielerorts ein drängendes Problem. In diesem Bereich wurden bereits hochkarätige Kooperationen realisiert.

Im Bereich Urban Best Practices ist der Gemeinschaftspavillon gleich an erster Stelle. Ist das eine Form der Selbstüberschätzung?

Nein, ich denke nicht, dass das etwas mit Selbstüberschätzung zu tun hat. Gutes Wassermanagement bedeutet Lebensqualität. Schauen Sie sich einmal die Studien zur Lebensqualität in den unterschiedlichen Städten der Welt an. Zürich und Genf führen diese stets abwechselnd mit dem ersten und zweiten Platz an. Basel als drittgrößte Stadt der Schweiz wird bei solchen Ratings zwar meist nicht mitbewertet. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich das Resultat kaum groß unterscheiden würde. Und da das Motto der Expo „Better City, Better Life“ ist, darf unser Pavillon deswegen ruhig etwas grösser ausfallen. Allerdings hat uns auch die Städtepartnerschaft zwischen Basel und Shanghai geholfen, eine so gute Position zu bekommen.

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Quelle: german.china.org.cn

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