1947 wurde dann Dong Shouyi zum dritten chinesischen IOC-Mitglied ernannt.
Infolge des Zweiten Weltkrieges fanden die 12. und 13. Olympischen Spiele nicht statt. Auf die 14. Olympiade in London im Jahr 1948 entsandte China eine 52-köpfige-Delegation, bestehend aus 33 Leichtathleten, Schwimmern, Fußballern, Basketballspielern und Radfahrern. Die Ergebnisse fielen enttäuschend aus, da alle Sportler bereits in der Vorqualifikation ausschieden. Darüber hinaus musste sich die Delegation Geld ausleihen, um die Heimreise antreten zu können.
Nach dem Sturz des Kuomintang-Regimes und der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 erfolgte die Umorganisierung des Gesamtchinesischen Leichtathletikverbandes in den Gesamtchinesischen Sportverband (Chinesisches Olympisches Komitee). Sodann folgte der Umzug des Hauptsitzes von Nanjing nach Beijing.
Im Februar 1952 drückte der Verband dem IOC gegenüber seine Bereitwilligkeit zur Teilnahme an den 15. Olympischen Spielen in Helsinki aus. Doch es schien sich ein Hindernis aufzutun, als einige Mitglieder des Olympischen Komitees auf die unter der Kuomintang-Herrschaft stehende Insel Taiwan flohen und für sich beanspruchten, China bei der Olympiade zu vertreten. Am 17. Juli, nur zwei Tage vor der Eröffnung der Spiele, gab das IOC eine Resolution heraus, nach der die Sportler der Volksrepublik China zur Teilnahme eingeladen wurden. Von diesen konnte sich jedoch nur Wu Chuanyu mit einer Zeit von 1 Minute und 12,3 Sekunden im 100-Meter-Rückenschwimmen der Männer qualifizieren. Das chinesische Fußball- und Basketballteam spielte in Freundschaftsspielen gegen die Finnen.
Im Mai 1954 erkannte das IOC auf seinem 50. Treffen in Athen mit 23 Stimmen dafür und 21 Stimmen dagegen den Gesamtchinesischen Sportverband als Chinesisches Olympisches Komitee (COC) an.
Im Juni 1955 erklärte Rong Gaotang, damaliger Vize-Präsident und Generalsekretär des COC, auf dem dritten Treffen zwischen IOC-Vorstand und den nationalen Olympischen Komitees, dass die Aufnahme einer taiwanesischen Sportorganisation in das IOC illegal sei und die erfolgte Aufnahme rückgängig zu machen sei.
Doch der damalige IOC-Präsident Avery Brundage lehnte diese Forderung ab, indem er erklärte, Sport habe mit Politik nichts zu tun.
1956 verwiesen einige hochrangige IOC-Mitglieder erneut auf das "Zwei-China-Problem" und bestanden auf einer alleinigen Teilnahme Taiwans an den 16. Olympischen Spielen in Melbourne. Daraufhin erhob das Chinesische Olympische Komitee vehementen Protest beim IOC und blieb den Spielen fern.
Am 19. August 1958 erklärte der Gesamtchinesische Sportverband seinen Stop aller Beziehungen zum IOC. Zwischen Juni und August traten das Chinesische Olympische Komitee und seine Sportverbände einer nach dem anderen aus 15 internationalen Organisationen aus. Auch das damalige IOC-Mitglied Dong Shouyi legte sein Amt nieder.
Daraufhin erkannte das IOC eine Sportorganisation aus Taiwan als "Nationales Olympisches Komitee" an und wählte im Jahr 1970 den lokalen Vertreter Xu Heng zum IOC-Mitglied.
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