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27. 03. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Klinik in Chengdu

Als Ärztin in China: Mut und Offenheit gefordert Exklusiv

Schlagwörter: Ärztin Chengdu Volkswagen ParkwayHealth

Was meinen Sie damit?

Die Sichtweise der Therapie unterscheidet sich erheblich zwischen Europa und China. Zweifellos sind die chinesischen Kollegen gut ausgebildet. Sie stellen die richtige Diagnose und setzen die richtigen Medikamente an. Sie dosieren aber sparsamer, und verabreichen Medikamente nur so lange wie unbedingt notwendig. Aufgrund der großen Zahl der Patienten werden Hygienevorschriften und -regeln auch stellenweise etwas flexibler gehandhabt als in Europa. Und schließlich hat die Privatsphäre der Patienten in China keinen so hohen Stellenwert wie in Europa. Die Chinesen nehmen an allem gern Teil und schauen gerne bei allem zu. Die Tür wird bei einer Konsultation mit dem Arzt gar nicht zugemacht. Wegen der großen Belegung liegen die Patienten auch am Flur entlang. Ihre Betreuung erfolgt größtenteils durch Angehörige.

Gehen Deutsche häufiger zum Arzt als Chinesen?

Nein, im Gegenteil. Besonders die ausländischen Männer bleiben ungern von der Arbeit fern und gehen erst dann zum Arzt, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt. Oft gehen sie auch sehr krank zur Arbeit. Ein durchschnittlicher westlicher Patient wartet in der Regel, ob die Beschwerden auch ohne ärztliche Hilfe nachlassen. Chinesischen Patienten sind gesundheitsbewusster. Insbesondere chinesische Frauen reagieren auch auf kleine Symptome sehr sensibel.

Welche Unterschiede gibt es zwischen dem, was deutsche Patienten von einem Arzt erwarten und dem was chinesische Patienten erwarten?

Chinesische Patienten sind es gewöhnt, dass die Konsultation mit Untersuchung und Rezeptausstellung in einem chinesischen Krankenhaus oft nur weniger als fünf Minuten dauert. Dabei befinden sich im Raum außer dem medizinischen Personal und dem Patienten auch andere wartende Patienten. Es scheint keinen zu stören. Ein deutscher Patient erwartet, dass sich der Arzt soviel Zeit nimmt, wie es der Patient wünscht. Er legt sehr viel mehr Wert auf die Wahrung der Vertraulichkeit und der Privatsphäre.

Welche Voraussetzungen sollte ein deutscher Arzt mitbringen, der in China arbeiten möchte?

Er sollte Facharzt in Deutschland sein – ein Assistenzarzt reicht nicht aus. Außerdem sollte er die Kenntnisse eines Allgemeinarztes haben. In China muss jeder Bewerber zusätzlich eine Zulassungsprüfung zum Allgemeinarzt absolvieren. Diese ist nicht einfach. Die Art der Präsentation spielt eine genauso große Rolle, wie die fachlichen Kenntnisse. Außerdem sollte er gut Englisch sprechen. Doch das allerwichtigste ist Mut und Offenheit gegenüber der anderen Kultur.

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Quelle: german.china.org.cn

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