"Viele rote Songs erzählen Geschichten über die Revolution und erwähnen Plätze und Helden aus dieser Zeit, also habe ich durch das Singen viel über sie gelernt", sagt Uwechue und fügt hinzu: "In Afrika haben wir keine solche Musik und es hat mich viel Zeit gekostet, diese Lieder zu lernen und wie man sie singt." Bevor er sich in den Hintergrund der Lieder vertiefte, machte er zunächst den Fehler, sie mit einigen Tanzschritten zu untermalen, die an Michael Jackson erinnerten. Dies geschah noch dazu bei einem Talentewettbewerb: "Ein Jurymitglied hat mich für meine Performance hart kritisiert und mir gesagt, ich solle mich mit dem Hintergrund des Songs beschäftigen." Um die roten Lieder besser zu verstehen, sah sich Uwechue so viele Videos wie möglich an. Bei weiteren Verständnisschwierigkeiten fragte er seine chinesischen Freunde, ob sie ihm mit Erklärungen helfen könnten.

2011 nahm Uwechue schließlich an einem Wettbewerb für rote Lieder in der Provinz Jiangxi teil. Er wurde von 200 Teilnehmern schließlich sechster. Zuvor folgte er seinem älteren Bruder 2008 nach China. Emmanuel Uwechue war zu diesem Zeitpunkt bereits recht bekannt in China, da er bei vielen chinesischen TV Shows gesungen hatte, darunter die prestigeträchtige CCTV Silvestergala. Der Erfolg des Bruders hat Uwechue davon überzeugt, ebenfalls sein Glück in China zu versuchen. Er sagt, er hätte sechs Jahre gebraucht, um seinen persönlichen Stil an die chinesischen Lieder anzupassen, doch nun bevorzugt er die heimischen Lieder und singt kaum noch auf Englisch. Uwechue hat auf Sina Weibo, Chinas größtem Microblog-Dienst ungefähr 20.000 Freunde, und er wurde vierter bei Chinas populärster Talente-Wettbewerbssendung "Star Boulevard". Fasziniert von der chinesischen Kultur hat Uwechue auch begonnen, einige Lieder aus klassischen, chinesischen Opern zu lernen. Das Gesangstalent hat er von seinem Vater, der als Pastor in der Kirche gesungen hatte.