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14. 11. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Presseamt des Staatsrates der Volksrepublik China
Oktober 2012
Vorwort
Energie ist die materielle Grundlage für den Fortschritt der menschlichen Zivilisation und eine unentbehrliche Grundbedingung für die Entwicklung der modernen Gesellschaft. Bei der Realisierung der Modernisierung und des gemeinsamen Wohlstandes der ganzen Bevölkerung Chinas bleibt die Versorgung mit Energie stets eine wichtige strategische Frage.
Seit Beginn der Reformen und der Öffnung am Ende der 1970er Jahre hat China große Fortschritte im Energiesektor erzielt. Zurzeit ist China der größte Energieproduzent der Welt. In China haben Strukturen der Energieversorgung Gestalt angenommen, in denen Kohle, Strom, Erdöl, Erdgas, neue und erneuerbare Energien umfassend entwickelt werden. Die starke Steigerung des allgemeinen Serviceniveaus in den Energie-Branchen hat zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung beigetragen. Die Entwicklung des Energiesektors bietet eine sichere Gewähr für die Armutsbeseitigung und Verbesserung des Lebens sowie für eine langfristige, stabile und relativ schnelle Entwicklung der Wirtschaft. Die Entwicklung des chinesischen Energiesektors ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören die niedrige Faktorproportion und die geringen Pro-Kopf-Reserven an Kohle, Erdöl und Erdgas. Da der Gesamtenergieverbrauch in den letzten Jahren zu schnell angestiegen ist, wird der Druck auf die Gewährleistung der Energieversorgung immer größer. Zudem schädigt die umfassende Erschließung und Nutzung fossiler Energieträger in bestimmtem Ausmaß die Umwelt. Um den ausufernden Verbrauch von Energiereserven zu bremsen und eine umfassende, koordinierte sowie nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zu verwirklichen, verstärkt China ständig das Energiesparen und die Reduktion des Schadstoffausstoßes und erhöht die Nutzungseffizienz von Energie. Als Folge dieser Maßnahmen sinkt der Energieverbrauch in Relation zum Bruttoinlandsprodukt Jahr für Jahr. Geleitet von der wissenschaftlichen Anschauung von Entwicklung wird China seinen Entwicklungsmodus wirksam verändern, eine ressourcensparende und umweltfreundliche Gesellschaft aufbauen, aufgrund der wissenschaftlich-technischen Innovationen im Energiesektor sowie durch Systeminnovationen die Energieeffizienz umfassend erhöhen, die neuen und erneuerbaren Energien kräftig entwickeln sowie die saubere und hocheffiziente Erschließung und Nutzung von fossilen Energieträgern vorantreiben. China setzt sich für ein sicheres, stabiles, sparsames, sauberes und modernes Energiewirtschaftssystem ein, um dadurch dem umfassenden Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand eine solide Energiegrundlage zu geben und noch größere Beiträge zur Entwicklung der Weltwirtschaft zu leisten.
I. Die Entwicklung des Energiesektors
Seit den Reformen und der Öffnung entwickelt sich die chinesische Energiewirtschaft rapide. Kohle, Strom, Erdöl, Erdgas, erneuerbare und neue Energien entwickeln sich umfassend und leisten einen wichtigen Beitrag zur langfristigen, stabilen und relativ schnellen Entwicklung der Volkswirtschaft sowie zur ständigen Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung.
– Die Gewährleistungs- und Versorgungskapazität wurde deutlich erhöht. Im Jahr 2011 betrug die gesamte Förderung von Primärenergieressourcen 3,18 Milliarden Tonnen Steinkohleeinheiten; damit steht China weltweit an erster Stelle. Die Rohkohleförderung betrug 3,52 Milliarden Tonnen, die Rohölförderung 200 Millionen Tonnen und die Erzeugung von Erdölprodukten 270 Millionen Tonnen. Die Erdgasförderung nahm stark auf 103,1 Milliarden Kubikmeter zu; die installierte Leistung belief sich auf 1,06 Gigawatt und die Stromerzeugung auf 4,7 Terawatt. Mit Hochdruck ist ein umfassendes Energietransportsystem angelegt worden. Die Länge der Pipelines für den Erdöltransport beträgt über 70 000 Kilometer und die der Erdgas-Hauptpipelines 40 000 Kilometer. Regionale Stromnetze sind einem landesweiten Stromnetz angeschlossen, die Stromleitungen mit Spannungen von über 330 Kilovolt betragen 179 000 Kilometer. Erste Projekte für eine nationale Erdölreserve wurden beendet, so dass die Energieversorgung in Notfällen ständig verbessert wird.
– Das Energiesparen zeigt sichtbare Effekte. China treibt das Energiesparen kräftig voran. Der Energieverbrauch hat in China von 1981 bis 2011 mit einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 5,82 Prozent eine Grundlage für ein jährliches Wachstum der Volkswirtschaft von durchschnittlich 10 Prozent geschaffen. Von 2006 bis 2011 ist der Energieverbrauch für die Erzeugung von zehntausend Yuan Bruttoinlandsprodukt insgesamt um 20,7 Prozent gesunken. Dabei wurde Energie in Höhe von 710 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten eingespart. Zur Förderung des Energiesparens führt China folgende Projekte durch: Umrüstung von Heizkesseln; energiesparende Elektromotoren; energiesparende Gebäude; umweltfreundliche Beleuchtungsanlagen usw. Der Energieverbrauch von energieintensiven Produkten nähert sich dem international fortschrittlichen Niveau. Die neu errichteten Buntmetall-, Baumaterial-, petrochemischen und anderen schwerchemischen Projekte weisen grundsätzlich das gleiche fortschrittliche Niveau bei der Nutzungsrate von Energieressourcen auf wie in der übrigen Welt. Kleine rückständige Kohlekraftwerke mit einer gesamten Kapazität von 80 Gigawatt wurden stillgelegt. Dadurch kann jedes Jahr Rohkohle in Höhe von über 60 Millionen Tonnen eingespart werden. Im Jahr 2011 sank der Kohleverbrauch in den Kohlekraftwerken pro Kilowatt um 10 Prozent, d. h. um 37 Gramm, gegenüber 2006.
– Die nicht-fossilen Energieträger entwickeln sich schnell. China entwickelt aktiv neue und erneuerbare Energien. 2011 betrug die installierte Leistung aus Wasserkraftwerken insgesamt 230 Gigawatt. 15 Kernkraftaggregate mit einer installierten Leistung von 12,54 Gigawatt wurden in Betrieb genommen; 26 Aggregate mit einer installierten Leistung von 29,24 Gigawatt befinden sich im Bau. Die installierte Leistung der vernetzten Windkraftwerke betrug 47 Gigawatt. In allen drei Kategorien – Wasserkraft, Kernkraft und Windkraft – nimmt China den ersten Platz weltweit ein. Die installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen entwickelte sich rapide und betrug 3 Gigawatt. Es wurden mehr als 200 Millionen Quadratmeter Sonnenkollektoren für die Heißwasserbereitung montiert. China fördert die Verbreitung und Nutzung von anderen erneuerbaren Energieträgern wie z. B. Biogas, Erdwärme und Gezeiten. Der Anteil der nicht-fossilen Energieträger am Primärenergiebedarf betrug 8 Prozent, was eine jährliche Emissionsreduktion von Kohlendioxid um über 600 Millionen Tonnen bedeutet.
– Das wissenschaftlich-technische Niveau steigt rasch. Ein relativ vollständiges technisches System zur Prospektion und Erschließung von Erdöl und Erdgas ist entstanden. Bei den Technologien zur Prospektion und Erschließung geologisch komplizierter Gebiete und zur Erhöhung der Ausbeute von Öl- und Gasfeldern ist China weltweit führend. Bohrplattformen, die Bohrungen bis zu einer Tiefe von 3000 Metern vornehmen können, wurden erfolgreich hergestellt. China ist heute in der Lage, Erdölraffinerien mit einer Kapazität von zehn Millionen Tonnen und Anlagen zur Ethylenproduktion mit einer Kapazität von einer Million Tonnen selbstständig zu entwerfen und zu bauen. Bei Technologien zur direkten Kohleverflüssigung und zur Gewinnung von Alkenen aus Kohle erreichte China das fortschrittliche Weltniveau und verfügt über eigene Patente. Der Mechanisierungsgrad bei der Kohlegewinnung liegt bei über 60 Prozent. Komplette Kohleförderanlagen mit einer Kapazität von 6 Millionen Tonnen wurden umfassend verbreitet. Hochleistungsaggregate mit hohen Parametern wie ultra-überkritische Aggregate mit einer Leistung von einem Gigawatt und große luftgekühlte Aggregate finden umfassend Anwendungen. Die Entwicklungs- und Bautechnologien von Wasserturbinen mit einer Kapazität von 0,7 Gigawatt erreichten den internationalen Standard. China kann selbstständig Druckwasserreaktoren mit einer Kapazität von einem Gigawatt planen, errichten sowie betreiben und hat bei der Entwicklung von gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren und Schnellen Brütern wichtige Durchbrüche erzielt. In Windkraftwerken finden 3-Megawatt-Aggregate serienmäßig Verwendung und Aggregate mit einer Kapazität von 6 Megawatt rollen erfolgreich vom Band. Eine relativ komplette Produktionskette für Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung ist entstanden. Die Produktion von Photovoltaik-Batterien macht einen Anteil von über 40 Prozent der Weltproduktion aus. Bei den Technologien für die Übertragung von Gleich- und Wechselstrom mit Ultrahochspannung und für deren Anlagenbau ist China weltweit führend.
– Die Versorgungsleistungen wurden verbessert. China fördert die Energieprojekte zur Verbesserung des Lebens der Bevölkerung und steigert das allgemeine Serviceniveau in den Energie-Branchen. 2011 betrug der Primärenergieverbrauch 2,6 Tonnen Steinkohleeinheiten pro Kopf, das ist ein Wachstum um 31 Prozent gegenüber 2006. Der Erdgasverbrauch pro Kopf belief sich auf 89,6 Kubikmeter, was eine Steigerung um 110 Prozent bedeutete. Der Stromverbrauch pro Kopf lag bei 3493 Kilowattstunden, das entspricht einer Erhöhung um 60 Prozent. Der Bau der Erdgas-Pipelines I und II von Westen nach Osten kommt landesweit über 180 Millionen Einwohnern zugute. Das Stromnetz auf dem Land wurde umgestaltet bzw. optimiert. China investierte zur grundsätzlichen Verbesserung der Stromversorgung in ländlichen Gebieten mehr als 550 Milliarden Yuan. Das Projekt für den Anschluss der bislang isoliert betriebenen Stromnetze von Tibet und Qinghai wurde erfolgreich durchgeführt. Erschließungsmaßnahmen in Gegenden ohne Elektrizitätsversorgung haben dazu geführt, dass jetzt über 30 Millionen Menschen an das allgemeine Stromnetz angeschlossen sind. In den hoch gelegenen kalten Gebieten Nordchinas wurden Projekte zur kombinierten Erzeugung von Elektrizität und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung) mit einer Kapazität von 70 Gigawatt umgesetzt. Dadurch konnten über 40 Millionen Menschen in den Städten mit Wärme versorgt werden.
– Beim Umweltschutz wurden deutliche Erfolge erzielt. China beschleunigt die Sanierung von Pingen und verbessert die Kompensationsmechanismen zur Umweltsanierung beim Kohleabbau. Im Jahr 2011 wurden 52 Prozent der Rohkohle einer Kohlenwäsche zugeführt und 40 Prozent der Kohlenreviere wieder kultiviert. Kohlekraftwerke wurden beschleunigt mit Anlagen für Entschwefelung und Entstickung ausgerüstet. Der Anteil der Aggregate mit Rauchgasentschwefelung betrug ca. 90 Prozent. In allen Kohlekraftwerken wurden Entstaubungsanlagen installiert und alle Abwässer so entsorgt, dass sie den vom Staat festgelegten Emissionsstandards entsprachen. China fördert die Erschließung und Nutzung von Grubengas und hat es im Umfang von 11,4 Milliarden Kubikmetern verwertet. China arbeitete als erstes Land einen staatlichen Emissionsstandard für Grubengas aus. In den letzten fünf Jahren sank der Energieverbrauch in Relation zum Bruttoinlandsprodukt beständig, was eine CO2-Ausstoßminderung von 1,46 Milliarden Tonnen mit sich gebracht hat.
– Systeme und Mechanismen wurden ständig vervollkommnet. Die Rolle des Marktmechanismus bei der Ressourcenallokation ist immer wichtiger geworden. Diversifizierte Investoren im Energiesektor und private Investitionen nahmen ständig zu. Die Produktion und Zirkulation in der Kohleindustrie orientieren sich im Großen und Ganzen am Markt. In der Strom erzeugenden Industrie sind die Kompetenzen der Regierung von denen der Unternehmen getrennt, die Stromerzeugung vom Betrieb der Stromnetze getrennt und ein Kontroll- und Verwaltungssystem hat Gestalt angenommen. Die Reform der Energiepreise wird laufend vertieft und der Preisbildungsmechanismus allmählich vervollkommnet. China hat in der Kohleindustrie politische Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung probeweise durchgesetzt und Preisbildungsstandards für ins Netz eingespeisten Strom aus Windkraft und Photovoltaik-Anlagen ausgearbeitet. Strukturen wie Entwicklungsfonds für erneuerbare Energien wurden ins Leben gerufen. Das Rechtssystem im Energiesektor wird kontinuierlich verbessert. In den letzten Jahren wurden das Energiespargesetz, das Gesetz über erneuerbare Energien, das Kreislaufwirtschaftsgesetz, das Gesetz zum Schutz der Erdöl- und Erdgas-Pipelines, die Bestimmungen über das Energiesparen in Gebäuden, die Vorschriften über das Energiesparen bei öffentlichen Einrichtungen und andere relevante Bestimmungen ausgearbeitet bzw. revidiert.
Als weltgrößter Energieproduzent stützt sich China bei der Entwicklung des Energiesektors hauptsächlich auf die eigenen Kräfte. Der Energiebedarf Chinas wird ständig zu rund 90 Prozent durch eigene Versorgung gedeckt. Der Fortschritt Chinas im Energiesektor garantiert nicht nur die inländische wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung, sondern leistet auch wichtige Beiträge zur Wahrung der Energiesicherheit in der Welt. China wird sich für längere Zeit in der Phase der beschleunigten Industrialisierung und Urbanisierung befinden. Der Energiebedarf wird somit weiter zunehmen und die Aufgaben zur Energieversorgung werden sich immer schwieriger gestalten.
– Knappe Ressourcen. Die Energiereserven Chinas pro Kopf sind im internationalen Vergleich relativ gering. Die Kohle-, Erdöl- und Erdgasreserven pro Kopf entsprechen jeweils nur 67 Prozent, 5,4 Prozent und 7,5 Prozent des internationalen Durchschnitts. Obwohl der Energieverbrauch in China in den letzten Jahren rasant anstieg, ist der Energieverbrauch pro Kopf derzeit relativ niedrig und entspricht nur einem Drittel des Durchschnitts der entwickelten Länder. Mit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung sowie der Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung wird der Energieverbrauch in Zukunft weiter rasch ansteigen und die Ressourcenknappheit verschärfen.
– Niedrige Effizienz. Die Industriestruktur Chinas bedarf einer vernünftigen Ausgestaltung und das wirtschaftliche Entwicklungsmodell einer stetigen Verbesserung. Der Energieverbrauch in Relation zum Bruttoinlandsprodukt ist nicht nur um ein vieles höher als der von entwickelten Ländern, sondern auch höher als der von manchen Schwellenländern. Energieintensive Branchen sind rückständig. Der Energieverbrauch im sekundären Sektor, insbesondere in der energieintensiven Industrie, ist allzu hoch. So machen die Stahl-, Buntmetall- und Chemieindustrie sowie die Baustoffproduktion 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus. Die Energieeffizienz ist relativ niedrig und das Verhältnis von Energieverbrauch zur Wertschöpfung relativ hoch.
– Die Belastung der Umwelt wird immer größer. Die groß angelegte Erschließung und Nutzung von fossilen Energieträgern, insbesondere von Kohle, hat die Umwelt stark belastet. Die Zweckentfremdung oder Zerstörung von Ackerland ist beträchtlich und die Wasserverschmutzung alarmierend. Der Ausstoß von Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Stickoxiden und schädlichen Schwermetallen ist hoch. Smog und Feinstaub PM2,5 nehmen zu. Die fossilen Energieträger werden jedoch noch lange Zeit die wichtigsten Energiequellen Chinas bleiben. Der Druck auf den Umweltschutz und Klimawandel wird immer größer. Eine Transformation zu grünen Energieträgern ist dringend erforderlich.
– Die Energiesicherheit befindet sich in einer kritischen Lage. In den letzten Jahren hat die Abhängigkeit Chinas vom Ausland im Energiesektor schnell zugenommen. So ist der Anteil von Erdölimporten am nationalen Erdölbedarf von 32 Prozent am Anfang des 21. Jahrhunderts auf 57 Prozent heutzutage angewachsen. Das Transportrisiko per Schiff nimmt zu und die Sicherheitsfrage bei grenzüberschreitenden Pipelines lässt sich nicht übersehen. Zudem vergrößern sich Preisschwankungen auf dem Weltmarkt, was große Schwierigkeiten für die Inlandsversorgung mit Energie mit sich gebracht hat. Ungenügende Energiereserven und eine schwache Versorgungskapazität in Notfällen tragen zur angespannten Sicherheitslage im Energiesektor bei.
– Strukturen und Mechanismen sind zu reformieren. Die tief liegenden Widersprüche im Energiesektor werden immer gravierender: Der Preisbildungsmechanismus ist noch nicht vollständig ausgereift; die Branchenverwaltung ist zu verstärken; der allgemeine Service im Energiesektor bedarf einer dringenden Verbesserung. Der Engpass der Systeme und Strukturen stellt ein schwerwiegendes Hindernis für die wissenschaftliche Entwicklung des Energiesektors dar.
Die erwähnten Probleme sind wesentlich durch die internationale Konkurrenzsituation im Energiesektor und das Niveau der Produktivkräfte Chinas in der heutigen Entwicklungsetappe bedingt und auch von der unvernünftigen Industrie- und Energiestruktur, der extensiven Energieerschließung sowie den sich in die Länge ziehenden System- und Strukturreformen abhängig. China wird mit großer Tatkraft die Transformation der Energieproduktion und -nutzung vorantreiben und die entsprechenden politischen Maßnahmen kontinuierlich vervollständigen, um eine nachhaltige Entwicklung des Energiesektors zu realisieren, die zugleich auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt abgestimmt ist.
II. Entwicklungspolitik und -ziele
China steht als größtes Entwicklungsland der Welt vor schwierigen Aufgaben hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Entwicklung, der Verbesserung des Lebens seiner Bevölkerung und des umfassenden Aufbaus einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand. Eine langfristige, stabile und nachhaltige Nutzung der Energieressourcen zu wahren, ist eine wichtige strategische Aufgabe der chinesischen Regierung. China muss einen Weg der Entwicklung des Energiesektors einschlagen, der durch einen hohen Technologiegrad, einen niedrigen Verbrauch von Ressourcen, geringe Belastung der Umwelt, gute Effizienz der Wirtschaft und durch garantierte Sicherheit gekennzeichnet ist, um eine umfassende, sparsame, saubere und sichere Entwicklung zu realisieren.
In Übereinstimmung mit der Richtlinie zur Entwicklung des Energiesektors umfasst die Energiestrategie Chinas vor allem folgende Elemente: Sparsamkeit wird weiter Priorität eingeräumt; dabei stützt China sich auf die eigene Kraft, diversifiziert die Entwicklung, schützt die Umwelt, vertraut auf wissenschaftliche und technische Innovationen, vertieft die Reformen, verstärkt die internationale Zusammenarbeit und verbesset das Leben der Bevölkerung; die Art und Weise von Energieproduktion und -nutzung wird weiter optimiert; ein sicheres, stabiles, rentables, sauberes und modernes Energiewirtschaftssystem wird errichtet; Bemühungen werden unternommen, um durch die nachhaltige Entwicklung des Energiesektors die nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen.
– Sparsamkeit hat Priorität. Sowohl für den gesamten Energieverbrauch als auch für die Energieintensität wurden Standards aufgestellt. Mit großen Anstrengungen wird ein energiesparendes Produktions- und Konsumsystem etabliert, die Transformation des wirtschaftlichen Entwicklungsmodells und des Konsums für den täglichen Bedarf gefördert und ein energiesparendes Land und eine ressourcensparende Gesellschaft beschleunigt aufgebaut.
– Sich auf die eigene Kraft stützen. Gestützt auf die Vorzüge der inländischen Ressourcen und die Entwicklungsgrundlage wird China nach Kräften die Kapazität seiner Energieversorgung vergrößern, die Strukturen für Energiereserven und Energieversorgung in Notfällen vervollkommnen, die Abhängigkeit vom Import in vernünftigen Grenzen halten und das Niveau der Energiesicherheit und -versorgung erhöhen.
– Diversifizierung der Entwicklung. China vermehrt den Anteil der sauberen, kohlenstoffarmen fossilen Energieträger und der nicht-fossilen Energieträger, fördert kräftig die hocheffiziente und saubere Nutzung von Kohle. Unkonventionelle Energiequellen werden wissenschaftlich erforscht, die Strukturen der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs beschleunigt optimiert.
– Umweltschutz. Ein grünes und kohlenstoffarmes Entwicklungskonzept wurde festgelegt. Die Erschließung und Nutzung von Energieressourcen und der Umweltschutz werden koordiniert geplant. China wird unter Berücksichtigung des Umweltschutzes die Erschließung fördern und den Umweltschutz während der Erschließung realisieren sowie ein Entwicklungsmodell des Energiesektors schaffen, das dem Umweltschutz entspricht.
– Wissenschaftliche und technische Innovation. Die wissenschaftliche Grundlagenforschung und die Forschung in Spitzentechnologien werden verstärkt. Die Fähigkeit zur wissenschaftlichen und technischen Innovation im Energiesektor wird erhöht. Durch die Umsetzung von Schwerpunktprojekten fördert China die selbstständigen Innovationen bei Kerntechnologien und Schlüsselanlagen und forciert die Ausbildung von innovationsorientierten Fachkräften.
– Vertiefung der Reformen. Die Rolle des Marktmechanismus soll voll zur Entfaltung gebracht werden. Die Reformen werden unter Berücksichtigung verschiedener spezieller Verhältnisse einheitlich geplant und Symptome und Ursachen gleichermaßen behandelt. Die Reformen in wichtigen Bereichen und Schlüsselketten sollen beschleunigt vorangetrieben werden. China wird jene Systeme und Mechanismen etablieren, die der nachhaltigen Entwicklung des Energiesektors förderlich sind.
– Internationale Zusammenarbeit. Die inländische und internationale Lage wird gleichermaßen berücksichtigt. Der Umfang, die Kanäle und die Methoden der internationalen Zusammenarbeit im Energiesektor werden kräftig erweitert. China steigert das Niveau für die Praxis "Ins-Ausland-Gehen und Ins-Land-Einführen" im Energiesektor, fördert die Errichtung einer neuen internationalen Ordnung im Energiesektor und bemüht sich um eine gute Zusammenarbeit und gemeinsame Vorteile.
– Verbesserung des Lebensstandards. Die Entwicklung des Energiesektors in den Städten und auf dem Land wird einheitlich geplant. Die Infrastruktur im Energiesektor und die Kapazität der grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen werden verstärkt aufgebaut. Armut infolge Energieknappheit wird schnellstmöglich beseitigt und der Zugang der Bevölkerung zu Energien massiv erweitert. Gemäß dem 12. Fünfjahrplan der Volksrepublik China für die volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung (2011–2015) wird China bis 2015 folgende Zielvorgaben erfüllen: Der Anteil nicht-fossiler Energieträger am Primärenergiebedarf wird 11,4 Prozent betragen; der Energieverbrauch in Relation zum Bruttoinlandsprodukt wird gegenüber 2010 um 16 Prozent und der Kohlendioxid-Ausstoß um 17 Prozent reduziert. Die chinesische Regierung verpflichtet sich, dass 2020 der Anteil nicht-fossiler Energieträger am Primärenergiebedarf rund 15 Prozent betragen und der Kohlendioxid-Ausstoß in Relation zum Bruttoinlandsprodukt um 40 bis 45 Prozent gegenüber 2005 reduziert wird. Als ein verantwortungsvolles großes Land wird sich China unermüdlich anstrengen, um diese anspruchsvollen Ziele zu erreichen.
III. Energiesparen
China ist ein Land mit einer großen Bevölkerung und einem relativen Mangel an Ressourcen. Um eine anhaltende Nutzung von Energieressourcen und eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft sicherzustellen, muss China den Weg der sparsamen Nutzung von Energieressourcen einschlagen.
Energiesparen hat im modernen China Tradition. Schon in den 1980er Jahren hat das Land die Richtlinie festgelegt, sowohl Erschließung als auch Einsparung durchzuführen und dabei der Einsparung Vorrang einzuräumen. 2006 erließ die chinesische Regierung einen Beschluss über die Verstärkung des Energiesparens und 2007 einen umfassenden Arbeitsplan für Energiesparen und Emissionsreduzierung, wobei es sich konkret um eine sparsame Nutzung von Energieressourcen in Schwerpunktbereichen wie Industrie, Bauwesen und Verkehr handelte. China hat zehn Schlüsselprojekte für das Energiesparen umgesetzt, darunter die Modernisierung von industriellen Heizkesseln und Brennöfen mit hohem Kohleverbrauch, die Nutzung von Abwärme und Druckenergie, das Energiesparen bei Elektromaschinen, in der Bauwirtschaft und in Regierungsorganen sowie eine umweltfreundliche Beleuchtung. Damit wurden 340 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten eingespart. Darüber hinaus wurde ein Energiespar-Projekt in eintausend Unternehmen in Angriff genommen, wodurch der Energieverbrauch in diesen Unternehmen beträchtlich zurückging und 150 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten eingespart wurden. Während des 11. Fünfjahrplans (2006–2010) hat der Energieverbrauch in Relation zum Bruttoinlandsprodukt um 19,1 Prozent abgenommen. 2011 gab China einen umfassenden Arbeitsplan für Energiesparen und Emissionsreduzierung bekannt. Der Plan stellt die wichtigen Ziele und Aufgaben zwischen 2011 und 2015 vor, welche die Senkung der Energieintensität, die Reduzierung der Gesamtemissionen der wichtigsten Schadstoffe und die vernünftige Kontrolle des Gesamtenergieverbrauchs organisch verbinden. Mit zwingenden Vorgaben soll das Ziel erreicht werden, die Wirtschaft einem strategischen Strukturwandel zu unterziehen, die Industriestruktur und die Standortverteilung zu optimieren, die Kontrolle des Energieverbrauchs in den Bereichen Industrie, Bauwesen, Verkehr und Transport, Stadt- und Landentwicklung und Konsum sowie in den öffentlichen Einrichtungen zu verstärken. Damit soll eine energiesparende und umweltfreundliche Gesellschaft realisiert werden.
– Strukturelle Optimierung. China betrachtet den industriellen Strukturwandel als strategischen Schwerpunkt für das Energiesparen. Dafür werden gleichgeartete Projekte niedrigen Niveaus streng kontrolliert und die rückständigen Produktionskapazitäten mit hohem Energieaufwand und hohen Emissionen beschleunigt stillgelegt. Die traditionellen Industriezweige werden mit fortschrittlichen und praktischen Techniken umgerüstet. Die Auflagen für die Marktzulassung von Betrieben der weiterverarbeitenden Industrie werden verschärft und diese Branche einem Strukturwandel unterzogen und auf den neuesten Stand gebracht. Die Struktur des Außenhandels wird verbessert, um den Wandel von einem energie- und arbeitsintensiven zu einem kapital- und technikintensiven Entwicklungsmodell zu fördern. China entwickelt mit aller Kraft den Dienstleistungssektor und die aufstrebenden Industriezweige von strategischer Bedeutung mit dem Ziel, führende und stützende Branchen möglichst schnell zu gestalten.
– Energiesparen in der Industrie. Mit einem Anteil von über 70 Prozent am Gesamtenergieverbrauch gilt die Industrie als Kernbereich des Energiesparens in China. China hat für Schlüsselbranchen wie Stahl, Petrochemie, Buntmetalle und Baustoffe einen Katalog fortschrittlicher und praktischer Techniken für Energiesparen und Emissionsreduktion herausgegeben, um rückständige Verfahren, Anlagen und Produkte auszurangieren und energiesparende Produkte und Anlagen mit hoher Wertschöpfung zu entwickeln. China hat für Schwerpunktbranchen ein verbindliches Standardsystem über Energieverbrauch in Bezug zum erwirtschafteten Produktionswert geschaffen und verbessert und das Begutachtungs- und Kontrollsystem für das Energiesparen intensiviert. Außerdem werden wichtige Energiesparprojekte durchgeführt, darunter Kraft-Wärme-Kopplung, Recycling von Industrieabgasen, Einrichtung eines unternehmerischen Energiekontrollzentrums und Förderung energiesparender Industriebranchen.
– Energiesparendes Bauen. China engagiert sich für eine umweltverträgliche Bauweise und fördert umfassend energiesparende Gebäude. Hierfür haben die zuständigen Behörden Standards festgelegt bzw. verbessert und ein Einstufungssystem und Kennzeichen für umweltfreundliche Gebäude konzipiert. Sie fördern die energetische Sanierung von vorhandenen Gebäuden, setzen für den Energieverbrauch öffentlicher Gebäude Grenzwerte sowie eine Effektivitätskennzeichnung fest, haben ein Verwaltungssystem für Gebäude in ihrer gesamten Nutzungsdauer entwickelt und strengere Regelungen für den Abriss aufgestellt. Für die öffentlichen Gebäude gilt ein Energiesparplan, womit die Kontrolle über das Energiesparen verstärkt wird. In Nordchina, wo im Winter die Heizungen in den Wohnräumen notwendig sind, werden Maßnahmen zur Anbringung von Heizungszählern und zur energiesparenden Umgestaltung in Angriff genommen. Im Rahmen eines entsprechenden Projektes werden die veralteten Heizungsrohre modernisiert, die Kosten nach dem Wärmeverbrauch abgerechnet und Energieverbrauchskennziffern eingeführt.
– Energiesparen im Verkehrswesen. China befolgt die Strategie, dem öffentlichen Verkehr Vorrang einzuräumen, entwickelt aktiv den Schienenpersonennahverkehr und setzt Anreize für einen umweltfreundlichen Verkehr. Die weltweit strengsten Grenzwerte für den Kraftstoffverbrauch sind eingeführt worden, der Einsatz von energiesparenden und umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wird gefördert und die Ausmusterung alter Kraftfahrzeuge, Lokomotiven und Schiffe beschleunigt. Die Struktur des Transportwesens wird verbessert und eine umweltfreundliche Logistik mit großer Kraft gefördert. Der Anteil der elektrifizierten Eisenbahnstrecken wird erhöht; Flug- und Seehäfen sowie Bahnhöfe werden energiesparend umgerüstet; die Entwicklung und Nutzung von mit neuen Energien angetriebenen Kraftfahrzeugen werden tatkräftig vorangetrieben und die erforderliche Lade-Infrastruktur wird vernünftig geplant und errichtet.
– Alle Bürger zum Energiesparen motivieren. China unternimmt große Anstrengungen, seine Bürger über das Energiesparen aufzuklären, so dass sie sich auf eine umweltfreundliche und energiesparende Lebens- und Konsumweise einstellen und ihr Bewusstsein für Sparsamkeit erhöhen. In den öffentlich zugänglichen Gebäuden werden die Normen und Standards für das Energiesparen streng eingehalten und die Regierungsorgane üben dabei eine Vorbildfunktion aus. Alle gesellschaftlichen Kreise werden zum Energiesparen mobilisiert: In Wohnvierteln, Schulen, Regierungsorganen, Kasernen und Unternehmen werden Energiesparaktionen initiiert und langfristig wirksame Strukturen mit großen Anstrengungen errichtet; auf dem Land werden Techniken der Energieeinsparung und Emissionsreduzierung in der landwirtschaftlichen Produktion verbreitet; der Bau von energiesparenden Wohnungen wird gefördert.
IV. Alternative und erneuerbare Energieträger
Alternative und erneuerbare Energieträger tatkräftig zu erschließen, gilt als eine wichtige und strategische Maßnahme zur Einführung umweltverträglicher und vielfältiger Energiequellen und zur Entwicklung aufstrebender Branchen von strategischer Bedeutung. Diese Vorgehensweise ist ein dringendes Erfordernis für den Umwelt- und Klimaschutz und für eine nachhaltige Entwicklung. China hält unbeirrbar an der Entwicklung von alternativen und erneuerbaren Energiequellen fest und hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2015 einen Anteil nicht-fossiler Energieträger am Primärenergiebedarf von 11,4 Prozent und einen Anteil der installierten Leistung nicht-fossiler Energieträger von 30 Prozent zu erreichen.
– Wasserkraft. China verfügt über reiche Wasserreserven. Mit einem Potenzial von 542 Gigawatt, die technisch erschließbar sind, liegt das Land weltweit auf dem ersten Platz. Davon wird nur weniger als 30 Prozent bereits benutzt, so dass ein großes Ausbaupotenzial besteht. 2020 werden die nicht-fossilen Energien einen Anteil von 15 Prozent am gesamten Energieverbrauch bereitstellen, wobei die Wasserkraft einen Anteil von 50 Prozent haben wird. China fördert die Stromerzeugung aus Wasserkraft unter der Voraussetzung, dass die Umwelt nicht belastet und die Umsiedlung der betroffenen Bevölkerung gut organisiert wird. Die Errichtung von Wasserkraftwerken soll die Beschäftigung und die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort fördern, damit das Ziel, lokale Ressourcen zugunsten von Wirtschaft, Umwelt und Bevölkerung zu erschließen, realisiert wird. Dafür muss China einerseits die Umsiedlungspolitik und den Mechanismus der gemeinsamen Vorteile weiter verbessern, und andererseits den Umweltschutz und die Umweltverträglichkeitsprüfung intensivieren. Beim Betrieb von bestehenden Wasserkraftwerken sollen Naturschutzmaßnahmen aufs Strengste befolgt werden, damit Wasserkraft und Umwelt noch effizienter genutzt werden können. Die Erschließung der Gewässer soll gewissenhaft und sorgfältig geplant, der Bau von großen Wasserkraftwerken an wichtigen Gewässern beschleunigt, das Wasserkraftpotenzial an mittelgroßen und kleinen Flüssen nach den Verhältnissen vor Ort genutzt und Pumpspeicherkraftwerke wissenschaftlich entworfen und errichtet werden. 2015 wird die installierte Leistung der Wasserkraftanlagen 290 Gigawatt betragen.
– Kernkraft. Die Kernkraft ist eine saubere, effiziente und vorzügliche Energiequelle der modernen Zeit. Ihre Nutzung ist von großer Bedeutung für eine ausgewogene Energiestruktur und den Schutz der Energiesicherheit des Landes. Derzeit beträgt der Kernkraftanteil an der Stromerzeugung lediglich 1,8 Prozent, weit weniger als der Weltdurchschnitt von 14 Prozent. Der Sicherheit gebührt allerhöchste Priorität bei der Nutzung der Kernkraft. Nach dem Ausbruch der Nuklearkatastrophe von Fukushima (Japan) unterzog China alle Kernkraftwerke einer umfassenden und strengen Sicherheitsüberprüfung. Im Abschlussbericht heißt es: Die Kernkraftwerke Chinas sind sicher; in den im Betrieb befindlichen nukleartechnischen Anlagen ereigneten sich in den letzten 20 Jahren keine sicherheitsrelevanten Ereignisse ab Stufe 2; die wichtigen Betriebsdaten liegen über dem Weltdurchschnitt und einige davon sogar an der Spitze. China wird weiter am wissenschaftlichen und vernünftigen Sicherheitskonzept für Kernkraft festhalten und das Prinzip "Sicherheit über alles" bei Planung, Standortauswahl, Forschung und Entwicklung sowie Entwurf, Bau, Betrieb und Stilllegung von Kernkraftanlagen geltend machen. Weitere Gesetze und Vorschriften sind in Arbeit, das sicherheitsbezogene Verwaltungssystem für nukleartechnische Anlagen wird verbessert. Strengere Auflagen für die Zulassung neuer Kernkraftwerke werden eingeführt, den Betreibern ist eine konkrete Sicherheitsverantwortung auferlegt, das Aufsichtssystem für die Kernkraftwerke wird verbessert und die Sicherheitskontrolle über die im Bau und im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke und die Kontrolle der radioaktiven Belastung in der Umgebung intensiviert. Staatliche Strukturen zum sofortigen Katastrophenschutz bei Atomunfällen werden errichtet und die Notfallkapazitäten ständig erhöht. China ist bestrebt, die nukleartechnische Innovation, die Verbreitung fortschrittlicher Techniken, die Modernisierung der nukleartechnischen Anlagen und die Personalausbildung auf ein immer höheres Niveau zu heben. 2015 wird in bestehenden Kernkraftwerken eine Leistung von 40 Gigawatt installiert sein.
– Windenergie. Die Windkraft ist neben der Wasserkraft eine erneuerbare Energie mit dem größten technischen und kommerziellen Potenzial. Die chinesische Windindustrie entwickelt sich weltweit mit dem höchsten Tempo. Während des 12. Fünfjahrplans wird China gleichzeitig die zentrale und dezentrale Windenergienutzung fördern und die Standortverteilung sachgerechter gestalten. Dafür wird die Errichtung von Windparks im windreichen West-, Nord- und Nordostchina gefördert, die dezentralisierte Nutzung der Windenergie beschleunigt und die Entwicklung der Offshore-Windenergienutzung mit sicherem Schritt vorangetrieben. Die Standards für Windenergieanlagen und das industrielle Aufsichtssystem werden verbessert. Die Hersteller von Windenergieanlagen werden ermutigt, sich auf die Forschung und Entwicklung von Schlüsseltechniken zu konzentrieren, um die technische Umrüstung zu beschleunigen. Durch den Netzausbau, die Verbesserung des Netzbetriebs und der Leistungsfähigkeit von Windenergieanlagen sowie die häufige, detaillierte Prognose von windabhängigen Erträgen wird die Einspeisung der elektrischen Energie aus Windkraftanlagen ins Stromnetz erleichtert. Bis 2015 werden mehr als 100 Gigawatt Windenergieleistung installiert sein, davon fünf Gigawatt Offshore-Leistung.
– Sonnenenergie. Dank der günstigen klimatischen Bedingungen weist die Solarenergie in China ein großes technisches Potenzial auf. Während des 12. Fünfjahrplans wird China zugunsten der vielfältigen Nutzung von Sonnenenergie konsequent die zentrale und dezentrale Energieversorgung vorantreiben. In Qinghai, Xinjiang, Gansu und der Inneren Mongolei, die über günstige klimatische Bedingungen sowie ausgedehntes Ödland und großflächiges Brachland verfügen, werden große photovoltaische und solarthermische Kraftwerke gebaut, die ans Stromnetz angeschlossen werden und die lokale Stromversorgungskapazität erhöhen. In Mittel- und Ostchina werden Photovoltaikanlagen an Gebäuden installiert und Solarkollektoren für die Heißwasserbereitung intensiv eingesetzt; zentrale Heißwasserversorgung, Heizung und Kühlung mittels Sonnenenergie und der industrielle Einsatz von Wärme mit geringerer oder hoher Temperatur werden gefördert. In ländlichen und Grenzgebieten sowie in Kleinstädten werden Solarkollektoren für die Heißwasserbereitung, Solaröfen und -häuser popularisiert. Bis 2015 wird China über eine installierte Leistung aus Sonnenenergie von über 21 Gigawatt und eine Kollektorfläche von 400 Millionen Quadratmetern verfügen.
– Energie aus Biomasse und weitere erneuerbare Energiequellen. Bei der Nutzung von Energie aus Biomasse und anderen erneuerbaren Energien hält China an dem Prinzip "Einheitliche Planung, Berücksichtigung der lokalen Verhältnisse, umfassende Nutzung und geordnete Entwicklung" fest. In wichtigen Anbaugebieten von Getreide und Baumwolle wird sinnvollerweise die Stromerzeugung aus Ernteabfällen wie Stroh, Getreide- und Zuckerrohrresten gefördert, in den Forstgebieten die Stromversorgung aus forstwirtschaftlicher Biomasse angemessen vorangetrieben und in den Städten die Stromerzeugung mittels Abgasen von Müllverbrennungsanlagen und -deponien entwickelt. In Gebieten, wo die Bedingungen vorhanden sind, werden Biogasprojekte wie die Versorgung mit Methan gefördert. Produktionsbasen für die Gewinnung von festen Biokraftstoffen werden gemäß den Verhältnissen vor Ort aufgebaut, Biodiesel produziert und Pilotanlagen für die Zellulose-Ethanol-Herstellung errichtet. Unter der Voraussetzung des Grundwasserschutzes wird die Technik für die effiziente Nutzung der Erdwärme verbreitet. Die Technik für die Nutzung der Gezeiten- und Wellenenergie und das Hot-Dry-Rock-Verfahren zur Stromerzeugung werden intensiv verfolgt und entwickelt.
– Dezentrale Nutzung sauberer Energien. Nach dem Prinzip, zuerst den Eigenbedarf abzudecken, überschüssige Energie dann ins Verteilungsnetz einzuspeisen und die Sache geordnet voranzutreiben, fördert China nach den lokalen Verhältnissen aktiv und in vernünftiger Weise die dezentrale Energieversorgung. In den Gebieten mit dem größten Energiebedarf werden Anlagen für die dezentrale Erdgasversorgung schneller eingerichtet, in Stromverbrauchszentren wie Städten und Industrieparks wird die Anwendung der Technologie für die dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien tatkräftig gefördert. In ländlichen und Forstgebieten sowie auf Inseln wird gemäß den örtlichen Gegebenheiten der Aufbau einer dezentralen regenerativen Infrastruktur vorangetrieben. Dafür werden Kriterien ausgearbeitet und die Preisbildungspolitik hinsichtlich des ins Netz eingespeisten Stroms aus dezentralen Energiequellen weiter verbessert. Anstrengungen werden unternommen, um eine direkte Stromversorgung und einen gleichberechtigten und unbehinderten Zugang zum Netz zu realisieren. Während des 12. Fünfjahrplans werden gegen eintausend dezentrale Erdgasversorgungsprojekte durchgeführt und etwa zehn Pilotgebiete für die dezentrale Energieversorgung unterschiedlicher Art ins Leben gerufen.
V. Saubere Nutzung fossiler Energieträger
Fossile Energieträger wie Kohle und Erdöl bleiben auf absehbare Zeit ein wichtiger Pfeiler der globalen Energieversorgung, so auch in China. Daher strebt China nach einer umweltschonenden Nutzung fossiler Energieträger. Es ersetzt rückständige Produktionskapazitäten durch fortschrittliche Produktionsverfahren und fördert die saubere Nutzung fossiler Energieträger, um die Umwelt und das Klima zu schützen, Energie einzusparen und Schadstoffemissionen zu reduzieren.
– Kohle. Die Kohleindustrie Chinas entwickelt sich nach den Richtlinien der wissenschaftlichen Standortverteilung und der intensiven, sicheren, effizienten und umweltschonenden Förderung und Nutzung. Der Kohlebergbau soll in Ostchina zurückgefahren, in Mittelchina auf einem stabilen Niveau gehalten, in Westchina aber gefördert werden. Diesem Prinzip entsprechend werden die 14 großen Kohleabbaugebiete, darunter Nord-Shaanxi, Huanglong und Shendong, weiter entwickelt. Die Integration von Kohleressourcen und die Fusion und Reorganisation von Kohleunternehmen werden mit dem Ziel durchgeführt, große Unternehmensgruppen zu bilden. Vorrang gebührt der Anlage von modernen und großen Tagebaustätten sowie extragroßen Bergwerken. Bestehende Bergwerke werden nachgerüstet und modernisiert sowie technisch rückständige Bergwerke stillgelegt, um den Mechanisierungsgrad und die Sicherheit des Kohleabbaus zu erhöhen. Die Kreislaufwirtschaft wird in Abbaugebieten tatkräftig entwickelt, geförderte Kohle vermehrt einer Wäsche unterzogen und nach Möglichkeit die begleitenden Mineralien einer weiteren Nutzung zugeführt. Nach der Leitlinie "Energie-, Technik- und Kapitalkonzentration, lange Produktionskette und hohe Wertschöpfung" werden Referenzprojekte hinsichtlich der intensiven Kohleaufbereitung geordnet vorangetrieben. Projekte für die saubere Nutzung, Verarbeitung und Umwandlung minderwertiger Kohle werden unterstützt. Umweltschutz und Wiederherstellung des Ökosystems in Kohleabbaugebieten werden intensiviert, ökologische Revitalisierung und Wiederbebauung in Senkungsbereichen und in der Umgebung in Angriff genommen.
– Kohlekraftwerke. China befolgt das Prinzip der kohlendioxidarmen, sauberen und effizienten Stromerzeugung und entwickelt tatkräftig umweltschonende Kohlekraftwerke. Es fördert die integrierte Entwicklung von Kohleabbau und Stromerzeugung und treibt mit sicherem Schritt den Aufbau von großen Kohlekraftwerken voran. Die Technik zur Stromerzeugung mit überkritischen und ultra-überkritischen Dampfparametern wird engagiert angewandt. Saubere und effiziente Generatoraggregate sowie energiesparende und umweltverträgliche Kohlekraftwerke werden eingerichtet, weitere kleine Kohlekraftwerke mit großer Energieverschwendung und hoher Umweltbelastung abgeschaltet. Die Schadstoffemissionen der Kohlekraftwerke unterliegen einer strikten Kontrolle, beim Neubau von Generatoraggregaten werden Anlagen zur Entstaubung, Schwefel- und Nitratentfernung mitgeplant und installiert und bestehende Kraftwerke damit nachgerüstet. In Regionen mit konzentriertem Wärmeverbrauch wie große und mittelgroße Städte sowie Industrieparks wird die Kraft-Wärme-Kopplung gefördert und in geeigneten Gebieten der Bau von Gas-und-Dampf-Kombikraftwerken und die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung mit Erdgas verbreitet. In Gebieten am Bohai-Meer und im Jangtse- und Perlfluss-Delta wird neben großen Kraftwerken, die kleine ersetzen sollen, und Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung der Neubau von Kraftwerken streng kontrolliert. Wasserspartechnologien werden in Kohlekraftwerken verstärkt verbreitet bzw. verwendet. Kraftwerke mit integrierter Kohlevergasung (IGCC) und CCS-Technik (CO2-Abscheidung und -Speicherung) werden als Demonstrationsprojekte gefördert.
– Konventionelle Erdöl- und Erdgasreserven. Nach der Richtlinie, gleichen Wert auf Erdöl und Erdgas zu legen, wird China die Prospektion und Erschließung seiner Erdöl- und Erdgasvorkommen im Osten stabil bleiben lassen, im Westen beschleunigen und in den Süden und aufs Meer erweitern. Die Erdölförderung wird stabil gehalten und die Erdölvorräte vergrößert. Die Erdölsuche und -gewinnung im erdölreichen Tarim- und Ordos-Becken werden mit sicherem Schritt vorangetrieben. Alte Erdölfelder werden zur Erhöhung der Ausbeute nachgerüstet, um die Produktionsvolumina konstant zu halten. Erdgas wird kräftiger entwickelt, die Produktionskapazitäten und -volumina der wichtigsten Erdgasfelder in Westchina, vor allem Schwerpunkt-Erdgasfelder, werden ausgebaut und die Prospektion und Erschließung von Offshore-Erdgaslagerstätten gefördert, damit sich der Anteil von Erdgas am Primärenergiebedarf allmählich erhöht. Die Standortverteilung der Erdölverarbeitungsindustrie wird weiter verbessert, mehrere große petrochemische Basen werden errichtet. So entstehen um das Bohai-Meer und im Jangtse- und Perlflussdelta drei große Erdölverarbeitungsstandorte, welche die ganze Bandbreite von der Förderung zur Produktion, vom Erdölcracken zur petrochemischen Produktion sowie vom Erdölcracken zur Erdöllagerung abdecken.
– Unkonventionelle Erdöl- und Erdgasreserven. Die Prospektion und Erschließung unkonventioneller Erdöl- und Erdgasreserven zu beschleunigen, gilt als ein wichtiges Mittel zur Sicherung der chinesischen Energieversorgung. Daher wird das Land zum einen die Prospektion und Förderung von Grubengas schneller vorantreiben und das ermittelte Vorkommen steigern sowie die Standorte der Grubengasindustrie im Qinshui-Becken und am östlichen Rand des Ordos-Beckens ausbauen. Zum anderen wird das Land die Prospektion und Förderung von Schiefergas beschleunigen. Dafür wird es eine Reihe potenzieller und günstig gelegener Lagerstätten sorgfältig auswählen, die benötigte Schlüsseltechnik schneller entwickeln, neue Strukturen der Schiefergasindustrie schaffen, Unterstützungsmaßnahmen praktizieren und die erforderliche Infrastruktur verbessern. Bis 2015 wird eine Gesamtfördermenge von 6,5 Milliarden Kubikmetern realisiert, um eine solide Grundlage für eine rasche Entwicklung der Schiefergasindustrie zu legen. Ferner wird China andere unkonventionelle Energieträger wie Schieferöl und Ölsand verstärkt erschließen.
– Infrastruktur für Energielagerung und -übertragung. Die Pipelineplanung wird durchgeführt unter Berücksichtigung der Standortverteilung, der Zielmärkte und des Baus von Kohle-, Wind-, Kern-, Erdgas- und Pumpspeicherkraftwerken, der ausländischen Energielieferanten sowie der Umweltverträglichkeit und Wasserbelastung in den Abbaugebieten. Der Aus- und Neubau von Eisenbahnstrecken für den Kohletransport wird beschleunigt und zusätzliche Häfen werden gebaut, um die überregionalen Kohletransportkapazitäten zu erhöhen. Die Stromübertragung von West- nach Ostchina bzw. von Nord- nach Südchina wird erweitert, die regionalen Hauptstromnetze werden verbessert und fortschrittliche Übertragungstechnologien wie das Ultrahochspannungsnetz entwickelt, um die Stromverteilung zu optimieren. Der Bau von Pipelinenetzen für Erdöl, Ölprodukte und Erdgas wird gefördert, um den Anteil der Pipelines am Erdöl- und Erdgastransport zu erhöhen; das regionale Transportsystem wird verbessert, und in Küstengebieten werden große Erdöl- und Erdgasterminals gebaut. Um die Sicherheit der Pipelines zu gewährleisten, werden Gesetze und Vorschriften über den Pipelineschutz für Erdöl und Erdgas strikt umgesetzt. Das ermittelte Vorkommen und die staatlichen und kommerziellen Energiereserven werden einheitlich geplant, um die Versorgung in Notfällen zu gewährleisten; die Reservesysteme für Erdöl, Ölprodukte, Erdgas und Kohle werden verbessert. Die Fähigkeit der Erdgasversorgung, Über- und Unterkapazitäten abzufangen, ist zu erhöhen und die Kohlevorräte für kritische Situationen zu verbessern.
VI. Allgemeiner Service in der Energieversorgung
Den Lebensstandard des Volkes zu gewährleisten und zu verbessern, ist der grundlegende Ausgangspunkt und das wesentliche Ziel des chinesischen Energiesektors. China koordiniert die Energieentwicklung in Stadt und Land, baut die entsprechende Infrastruktur aus und verbessert die Energieversorgung auf dem Land und in den von nationalen Minderheiten besiedelten Grenzgebieten. Damit werden die grundlegenden Energie-Dienstleistungen in Stadt und Land besser einander angeglichen, so dass die ganze Bevölkerung von den Erfolgen des Energiesektors profitiert.
– Allgemeine Stromversorgung. Um das Problem mit großer Kraft zu lösen, dass Teile der Bevölkerung in Tibet, Xinjiang, Qinghai, Yunnan, Sichuan und der Inneren Mongolei keinen Zugang zu Strom haben, werden die Finanzmittel aufgestockt, Stromnetze ausgebaut und eine dezentralisierte Versorgung mit erneuerbaren Energieträgern entwickelt. In den Regionen, in denen sich die Bevölkerung ohne Elektrizität konzentriert, werden allgemeine Servicesysteme zur Elektrizitätsversorgung als öffentliche Dienstleistung ins Leben gerufen und ständig vervollkommnet. Das Problem der Bevölkerung ohne Stromversorgung soll bis 2015 im Großen und Ganzen gelöst sein.
– Energieentwicklung auf dem Land. Für die Verbesserung des Lebensstandards und die Modernisierung der Landwirtschaft ist der Ausbau des Energiesektors auf dem Land von großer Bedeutung. In Übereinstimmung mit den Prinzipien "Anpassung an die lokalen Gegebenheiten, Entwicklung verschiedener Energieträger, umfassende Nutzung und praktische Effekte" wird die Energieinfrastruktur in ländlichen Gebieten ausgebaut sowie die Verwaltungs- und Dienstleistungsstrukturen im Energiesektor vervollständigt. China setzt sich für den Auf- und Ausbau sowie die Umgestaltung der Stromnetze auf dem Land ein, um die Stromversorgung sowohl für die Produktion als auch für das Alltagsleben der Landbevölkerung zu verbessern und schließlich neue ländliche Stromnetze zu schaffen, die sicher, verlässlich, energiesparend, umweltschonend und technisch fortschrittlich sind und einer standardisierten Verwaltung unterliegen. Erneuerbare Energieträger werden tatkräftig entwickelt und Pilotprojekte für grüne Energien je nach den örtlichen Verhältnissen durchgeführt; bis 2015 sollen diese Projekte in 200 Kreisen und weitere Modellprojekte für Solarenergie in tausend Dörfern umgesetzt werden. Bestehende Wasserkraftwerke auf dem Land werden ausgebaut und leistungsfähiger gestaltet, um die Elektrifizierung von Landkreisen und die Ersetzung von traditionellem Brennmaterial durch Elektrizität zu fördern. Solarkollektoren für die Heißwasserbereitung finden immer mehr Anwendung.
– Energieentwicklung in den Grenzgebieten. Seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 hat die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in den Grenzgebieten historische Fortschritte gemacht. Die Energiewirtschaft wurde ebenfalls erheblich verbessert, bleibt aber im Vergleich zu der in Zentral- und Ostchina immer noch weit zurück. Der Staat wird seine finanzielle Unterstützung für den Ausbau der Energieinfrastruktur und die Umsetzung von Energieprojekten zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Grenzgebieten sowie für eine sprunghafte Entwicklung in Tibet und Xinjiang aufstocken. Der Aufbau der Stromnetze in Tibet und Xinjiang sowie in den von Tibetern konzentriert besiedelten Gegenden in Qinghai, Sichuan, Yunnan und Gansu wird beschleunigt gefördert. Somit können die ans Stromnetz angeschlossenen Gebiete vergrößert und die Zuverlässigkeit der Elektrizitätsversorgung gesteigert werden. Pläne über die Energieentwicklung in Tibet werden ausgearbeitet und umgesetzt; um Tibet bei der Entwicklung seiner Elektrizitätsbranche zu unterstützen, wird zwischen 2011 und 2015 eine direkte Unterstützung von mehr als 900 Millionen Yuan bereitgestellt. Energieprojekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen wie "Erdgas für Süd-Xinjiang" und "Erdgas für Nord-Xinjiang" werden rasch durchgeführt. Die Umsetzung des Projektes "Anschluss des Stromnetzes von Xinjiang an das Netz in Nordwestchina" wird weiter intensiviert, um die Übertragung des in Xinjiang erzeugten Stroms in andere Landesteile zu optimieren und die Ressourcenvorteile Xinjiangs in ökonomische Vorteile umzumünzen. Zur Erhöhung des Lebensstandards der Bauern und Nomaden in entlegenen Gebieten wird die Nutzung von alternativen Energiequellen gefördert, darunter Anlagen zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie sowie kombinierte Wind- und Solarkraftwerke.
– Energie im alltäglichen Leben der Stadtbevölkerung. Um die Qualität und Zuverlässigkeit der Elektrizitätsversorgung zu verbessern, werden die Umgestaltung und Modernisierung der städtischen Stromnetze forciert. Die Sicherheit der Stromversorgung wird erhöht und dabei der Elektrizität für das Alltagsleben der Bevölkerung Vorrang gewährt. Die Entwicklung der Erdgasbranche wird beschleunigt, indem man Gasrohrnetze aufbaut und vervollkommnet, so dass immer mehr Stadtbewohner in den Genuss von Erdgas kommen. In nordchinesischen Städten, wo im Winter geheizt wird, wird je nach den örtlichen Gegebenheiten Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt, um der Bevölkerung eine angenehme Wohnraumtemperatur zu garantieren.
VII. Wissenschaftlich-technische Fortschritte
Seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 hat sich das wissenschaftlich-technische Niveau des chinesischen Energiesektors beträchtlich erhöht, was wesentliche Beiträge zum Energiesparen und zur Emissionsreduktion sowie zur Optimierung der Energiestruktur und zur Gewährleistung der Energiesicherheit geleistet hat. Verglichen mit den entwickelten Ländern hat China jedoch noch einen weiten Weg vor sich: Die Grundlage der eigenständigen Innovation ist schwach; die Kern- und Schlüsseltechniken bleiben hinter dem Weltspitzenniveau zurück; manche wichtige Technologien und Anlagen müssen aus dem Ausland importiert werden. China wird der wissenschaftlich-technischen Erneuerung mehr Aufmerksamkeit schenken und eine seinen Gegebenheiten entsprechende Struktur für Innovationen in der Energiewissenschaft und -technik aufbauen und vervollständigen, die Produktion, Lehre und Forschung in sich vereint. 2011 veröffentlichte China den Nationalen Plan für die Energiewissenschaft und -technik zwischen 2011 und 2015. In diesem ersten Sonderplan seiner Art werden vier Schwerpunktegebiete festgelegt: Prospektion und Förderung, Verarbeitung und Umwandlung, Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie erneuerbare Energien. Dazu werden Anordnungen getroffen für ein Innovationssystem im Energiesektor, das modernste Technik, erstklassige technische Ausrüstung, zukunftsweisende Modellprojekte und eine technische Innovationsplattform in sich vereint.
– Forschung und Entwicklung. Im Zusammenhang mit den Basiswissenschaften wie Geologie, Materialien, Umwelt, Energie, Dynamik, Information und Kontrolltechnologie werden mehrere Schlüsselprojekte für Spitzentechnologien durchgeführt, die für die Energieentwicklung von strategischer und richtungsweisender Bedeutung sind, um Durchbrüche in der Grundlagenforschung zu erzielen. Mithilfe von Schlüsselunternehmen und Forschungsinstituten werden die Forschung, Entwicklung und Verbreitung von modernen und praktischen Technologien anwendungsorientiert gefördert, u. a. in den Bereichen hocheffizienter und intensiver Kohleabbau, Prospektion und Erschließung von unkonventionellen Erdöl- und Erdgasreserven, hocheffiziente und saubere Stromerzeugung, Offshore-Windparks und solarthermische Kraftwerke, fortgeschrittene Erdöl- und Erdgaslagerung und -beförderung sowie hocheffiziente und leistungsfähige Stromübertragung über große Entfernung. Die wissenschaftlich-technischen Sonderprojekte auf Nationalebene "Erschließung von großen Öl- und Gasfeldern sowie von Grubengas" und "Große Kernkraftwerke mit fortschrittlichen Druckwasserreaktoren bzw. gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren" werden fortentwickelt, um die Erneuerung der Schlüsseltechnologien sowie die Original- und die integrierte Innovation zu fördern und die Kapazitäten zur Assimilierung und Weiterentwicklung importierter Technologien zu steigern.
– Anlagen. Durch die Umsetzung von Projekten für wichtige Technologien und Anlagen werden die Lösung technischer Schlüsselfragen, die umfassende Entwicklung entsprechender Infrastruktur sowie die Etablierung und Vervollständigung von Normen-, Überprüfungs- und Zertifizierungssystemen für Energieanlagen gefördert und die Kapazitäten zur Projektierung, Herstellung und Systemintegration von wichtigen Großanlagen erhöht. Die politische Unterstützung dafür wird verbessert; die technische Verbesserung von Schlüsselanlagen wie ultra-überkritische Hochleistungsaggregate mit hohen Parametern, Gasturbinen, Kernkraftwerke der dritten Generation, durch erneuerbare Energiequellen angetriebene Generatoraggregate und Anlagen für die Prospektion und Erschließung unkonventioneller Erdöl- und Erdgasreserven wird als Schwerpunkt vorangetrieben; die Verbreitung und Anwendung von modernen Technologien und Anlagen werden energisch gefördert. Planung und Anleitung bei der Entwicklung des Energieanlagenbaus werden intensiviert, um die Durchführung gleichgearteter Projekte niedrigen Niveaus zu vermeiden.
– Modellprojekte. Um die Umwandlung des Entwicklungsmodells und die Transformation und Modernisierung des Energiesektors zu fördern, wird die finanzielle, technische und politische Unterstützung für folgende Bereiche verstärkt: moderne große Druckwasserreaktoren, gasgekühlte Hochtemperaturreaktoren, Erschließung von Grubengas, Prospektion und Erschließung von Schiefergas, Weiterverarbeitung von Kohle, Energiespeicherung und intelligente Stromnetze. Bedeutende Modellprojekte werden durchgeführt, um die Umwandlung wissenschaftlich-technischer Erfolge in Produktivkraft schneller zu verwirklichen.
– Innovationsstruktur. Mit Unterstützung von Großunternehmen, Forschungsinstituten und Hochschulen werden weitere Plattformen auf Staatsebene für energietechnische Erneuerungen vor allem in folgenden Bereichen eingerichtet: Exploration von Kohlereserven, Erschließung von Grubengas, Prospektion und Erschließung von Schiefergas, Anlagen für große ozeanografische Projekte, Großanlagen für saubere und hocheffiziente Stromerzeugung, intelligente Stromnetze und moderne Kernreaktoren. Damit können die eigenständige Forschung und Entwicklung gefördert und Durchbrüche bei Schlüsseltechnologien erzielt werden. Die politische Unterstützung durch den Staat für diese Plattformen wird systematisch verbessert. Die Rolle der Unternehmen als Hauptträger der Innovation wird zur Entfaltung gebracht, um so die Erneuerungen besser zu verbreiten und einzusetzen. Das Forschungspersonal von Forschungsinstituten und Hochschulen wird dazu angeleitet, die Unternehmen bei der technischen Innovation zu unterstützen, um die Verbindung von Produktion, Lehre und Forschung besser zu realisieren. Das Bewertungs- und Auszeichnungssystem für erzielte wissenschaftlich-technische Ergebnisse wird vervollkommnet, ein Ausbildungs- und Anspornsystem für Fachkräfte zur Erneuerung der Energietechnologien gegründet und vervollständigt.
VIII. Strukturreform
Reform ist eine starke Antriebskraft für die Umwandlung des Entwicklungsmodells. China wird unbeirrt seine Reform im Bereich der Energie vorantreiben, die Planung auf höchster Ebene und den Gesamtplan intensivieren und Strukturen und Mechanismen, die einer wissenschaftlichen Entwicklung des Energiesektors zugutekommen, rasch einrichten, um die Bedingungen für die Energieentwicklung zu verbessern, die Erneuerung der Produktions- und Nutzungsweise zu fördern und die Energiesicherheit des Staates zu gewährleisten.
– Rechtssystem. Das Energierechtssystem wird vervollkommnet, um gesetzliche Garantien für die Regulierung des Energiemarktes, für den Umweltschutz und für die Wahrung der Energiesicherheit zu gewähren. China legt stets großen Wert auf die Entwicklung des Energierechtssystems und treibt seine Verbesserung kontinuierlich voran. Zurzeit beschäftigt sich China mit Studien zu Voraussetzungen sowie zur Durchführbarkeit und Ausarbeitung eines Energiegesetzes und von Verwaltungsvorschriften über Erdölvorräte, zum Schutz der Erdöl- und Erdgas-Offshore-Pipelines und zur Kontrolle von Kernkraftwerken, darüber hinaus mit der Revision bestehender Gesetze und Vorschriften wie das Kohlegesetz und das Gesetz über elektrische Energie und der Forcierung der Gesetzgebung in den Bereichen Erdöl und Erdgas sowie Atomenergie.
– Marktorientierte Strukturen. China bemüht sich engagiert um die marktorientierte Reform seines Energiesektors und bringt die grundlegende Rolle des Marktes für die Ressourcenallokation zur Geltung. Sofern nicht gesetzlich untersagt, sind alle Projekte, die in den Nationalen Plan für die Energieentwicklung aufgenommen wurden, für Privatkapital offen. Privatkapital wird ermutigt, bei der Prospektion und Erschließung von Energieressourcen, beim Bau von Erdöl- und Erdgaspipelines und bei der Verstärkung der Stromversorgung mitzuwirken. Es wird ebenfalls ermutigt, in Kohleverarbeitung und -umwandlung sowie Ölraffinerien zu investieren. Der umfassende Einstieg von Privatkapital in die Branche neuer und erneuerbarer Energiequellen wird weiterhin gefördert. Die Vergabe von Rechten für Kohleprospektion und -abbau wird strenger verwaltet und standardisiert, das doppelgleisige Kohlepreissystem, in dessen Rahmen statt der Marktpreise vergünstigte Kohlepreise für Kohlekraftwerke gelten, wird schrittweise abgeschafft und der Mechanismus für eine koordinierte Entwicklung von Kohle und Grubengas verbessert. Die Strukturreform in der Elektrizitätsbranche wird vertieft und Pilotversuche für die Trennung von Kompetenzen für Stromübertragung und -verteilung mit sicherem Schritt durchgeführt. Die Reform der Strompreise wird aktiv vorangetrieben, um allmählich ein Preisbildungssystem zu schaffen, in dem die Kosten für die Stromerzeugung und die Stromverkaufspreise vom Markt bestimmt werden, wogegen die Regierung die Preise für die Stromübertragung und -verteilung festlegt. Das Verhältnis zwischen Kohle- und Strompreisen wird klargestellt, Systeme u. a. für einen Emissionshandel zugunsten von Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien untersucht bzw. etabliert. Die gemeinsame Reform der Kraftstoffpreise und -steuern wurde umgesetzt, um durch steuerpolitische Maßnahmen die motorisierten Verkehrsteilnehmer zum vernünftigen Energieverbrauch anzuleiten. Die Preisbildung für Kraftstoffe wird ständig verbessert und die Reform der Preisbildung für Erdgas probeweise durchgeführt. Zur Verbesserung des Energiemarktes werden Handelsformen wie Kassa- und Termingeschäfte und langfristige Lieferverträge entwickelt.
– Verwaltung. Um die Effektivität bei der Erschließung der Energieressourcen zu erhöhen, die wissenschaftliche Entwicklung des Energiesektors zu fördern und die Energiesicherheit des Staates zu wahren, muss die Verwaltung im Energiesektor verstärkt werden. China legt großes Gewicht auf die strategische Planung und Globalsteuerung bei der Energieentwicklung, setzt bei der Verwaltung der Branche kombiniert Methoden wie Entwicklungsprogramme, politische Maßnahmen und Normen ein. Die Regierung wird sich aus der konkreten Umsetzung möglichst heraushalten und das behördliche Überprüfung- und Genehmigungsverfahren vereinfachen; die Kontrolle von Monopolbildung und unlauterem Wettbewerb wird verschärft und ein offenes, faires, wissenschaftliches und wirksames Aufsichtssystem ins Leben gerufen. Die Verwaltung in Bezug auf die statistische Arbeit und statistische Prognosen im Energiesektor wird forciert und entsprechende Statistik-, Überwachungs-, Prognose- und Frühwarnstrukturen vervollständigt.
IX. Internationale Zusammenarbeit
China kann sich nicht ohne den Rest der Welt entwickeln und die Welt braucht, um zu florieren, China. Infolge der sich ausweitenden Globalisierung ist die Entwicklung des Energiesektors in China immer enger mit dem Rest der Welt verbunden. Die Entwicklung des chinesischen Energiesektors gewährleistet nicht nur die sozio-ökonomische Entwicklung des Landes, sondern leistet auch einen Beitrag zur globalen Energiesicherheit und Stabilität des globalen Marktes.
China ist ein verantwortungsvoller und aktiver Teilnehmer bei der internationalen Zusammenarbeit im Energiesektor. Hinsichtlich der bilateralen Zusammenarbeit hat China mit Ländern und Gebieten wie den USA, der EU, Japan, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Brasilien, Argentinien und Venezuela einen Mechanismus des Energiedialogs und der Zusammenarbeit geschaffen und in Bereichen wie Erdöl und Erdgas, Kohle, Strom, erneuerbare Energien, wissenschaftlich-technische Ausrüstung sowie Energiepolitik den Dialog, Austausch und die Zusammenarbeit verstärkt. Im Rahmen der multilateralen Zusammenarbeit ist China offizielles Mitglied und wichtiger Partner in Organisationen wie der APEC-Arbeitsgruppe für Energie, der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20), der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), des Weltenergierates (WEC) und des Internationalen Energieforums (IEF). Des Weiteren besitzt China einen Beobachterstatus in der Energiecharta (ECT) und unterhält enge Kontakte mit der Internationalen Energieorganisation (IEA), der OPEC und anderen internationalen Organisationen. Bei der internationalen Zusammenarbeit im Energiesektor übernimmt China nicht nur eine Reihe internationaler Verpflichtungen, sondern spielt gleichzeitig auch eine aktive und konstruktive Rolle.
Im Energiebereich hält China an der Öffnung nach außen fest, optimiert fortwährend das Umfeld für Investitionen aus dem Ausland und sichert die legitimen Rechte und Interessen der Investoren ab. China erließ eine Reihe von Gesetzen, wie das Gesetz über Jointventures mit chinesischem und ausländischem Kapital, das Gesetz über Jointventures mit chinesischer und ausländischer Betriebsführung und das Gesetz über Unternehmen mit ausländischem Kapital. Des Weiteren erstellte es politische Richtlinien, wie einen Katalog für ausländische Investitionen in die Industrie und einen Katalog für ausländische Investitionen in vorteilhafte Branchen in Zentral- und Westchina. China unterstützt ausländische Investoren, sich sowohl an der Zusammenarbeit bei der Prospektion und Erschließung von Öl- und Gasressourcen als auch von unkonventionellen Energieressourcen wie Schiefergas oder Grubengas zu beteiligen. Ebenso fördert China Investitionen in Kraftwerke, die alternative Energien nutzen, Wasserkraftwerke, die auch andere Zwecke erfüllen, Kraftwerke, die eine saubere Kraftstofftechnologie verwenden, und Kernkraftwerken mit chinesischen Mehrheitsanteilen. Im Übrigen ermutigt das Land multinationale Energieunternehmen dazu, ihre Forschungszentren in China zu errichten.
Die chinesischen Energieunternehmen setzen auf gegenseitigen Vorteil und beteiligen sich aktiv an der internationalen Zusammenarbeit im Energiebereich, an dem Aufbau von Energieinfrastrukturen im Ausland und an der Entwicklung von kooperativen technologischen Dienstleistungen im Energiesektor. Von den Energieressourcen, die mit Investitionen der chinesischen Unternehmen im Ausland erschlossen werden, werden mehr als 90 Prozent vor Ort vertrieben, wodurch das Angebot auf dem globalen Energiemarkt erhöht und eine Diversifikation der Versorgungswege gefördert wird. Die chinesischen Energieunternehmen halten die lokal geltenden Gesetze und Vorschriften ein und respektieren die lokalen Religionen, Sitten und Gebräuche. Während die eigene Entwicklung gefördert wird, wird gleichzeitig ebenso ein aktiver Beitrag zur lokalen sozio-ökonomischen Entwicklung geleistet. Der internationale Energiehandel wird für China noch längere Zeit der wichtigste Weg zur Nutzung von Energiereserven im Ausland bleiben. Gemäß den Richtlinien der WTO verbessert China die Politik für einen fairen Handel, entwickelt den Energieimport und -export und optimiert die Handelsstruktur. China bringt die Diversifizierung des Handels voran, indem Handelsformen wie Termingeschäfte, langfristige Lieferverträge, Transit- und Tauschhandel umfassend entwickelt werden. China nimmt aktiv am globalen Management im Energiesektor teil und festigt seine Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Ländern der Welt, um gemeinsam die den Energiemarkt beeinflussenden Faktoren wie die internationale Währungsordnung, übermäßige Spekulationen und Monopolisierungstendenzen auf dem Markt zu meistern, und so die Stabilität des internationalen Energiemarktes und der Preise zu erhalten.
Das Energieproblem betrifft die Volkswirtschaft und den Lebensstandard der Bevölkerung sowie das Glück und Wohl der Menschheit. Um Konflikte und Ungleichheiten infolge von Energieengpässen zu verringern, eine reibungslose und geordnete Entwicklung der Weltwirtschaft zu erreichen und die wirtschaftliche Globalisierung in Richtung eines Gleichgewichts, der Allgemeininteressen und des gemeinsamen Nutzens voranzutreiben, muss sich die internationale Gemeinschaft ein neues Konzept der Energiesicherheit zu eigen machen, das durch Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen, diversifizierte Entwicklung und aufeinander abgestimmte Gewährleistung gekennzeichnet ist. Zur gemeinsamen Wahrung der Energiesicherheit in der Welt tritt China dafür ein, dass die internationale Gemeinschaft ihre Bemühungen auf die folgenden drei Aspekte konzentriert:
– Verstärkung des Dialogs und Austausches. Die Verstärkung des Dialogs und Austausches zwischen Energie exportierenden, Konsum- und Transitländern bildet die Grundlage der internationalen Zusammenarbeit im Energiesektor. Die internationale Gemeinschaft muss weiterhin die bilateralen und multilateralen Beziehungen festigen und den Dialog und Austausch in Bereichen wie der Verbesserung der Energieeffizienz, der Energieeinsparungen, des Umweltschutzes, der Energieverwaltung und der Energiepolitik verstärken. Dadurch kann die Kontrolle des internationalen Energiemarktes und der Notfallmechanismus optimiert und die Zusammenarbeit auf Gebieten wie dem Informationsaustausch, der Personalschulung und einer koordinierten Vorgehensweise vertieft werden.
– Pragmatische Zusammenarbeit. Gemäß dem Prinzip des gegenseitigen Nutzens und der gemeinsamen Entwicklung sollten alle Länder bei der Prospektion und Förderung von Energieressourcen die internationale Zusammenarbeit zu beidseitigem Nutzen entfalten, Strukturen und Mittel für die internationale Kooperation bereichern und verbessern, die weltweite Energieversorgung auf ein höheres Niveau anheben und die Diversifizierung der Versorgungswege fördern. Die Preise für Massengüter müssen gemeinsam stabilisiert, die Energiebedürfnisse aller Länder befriedigt und die normale Ordnung des Energiemarktes erhalten werden. Die Industrieländer sollten zugunsten der nachhaltigen Entwicklung der Menschheit und unter der Voraussetzung des Schutzes geistigen Eigentums engagiert den Entwicklungsländern und unterentwickelten Ländern saubere und effiziente Energietechnologien bereitstellen oder übertragen, um gemeinsam die ökologische Entwicklung der Welt voranzutreiben. Die internationale Gemeinschaft sollte tatkräftig zusammenarbeiten, um den am wenigsten entwickelten Ländern aus ihrer Energiearmut zu helfen, die Dienstleistungen im Energiesektor auszubauen und so eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.
– Gemeinsame Wahrung der globalen Energiesicherheit. Ein faires und vernünftiges internationales Management im Energiesektor ist eine wichtige Bedingung für die Aufrechterhaltung der Stabilität des globalen Energiemarktes. Alle Länder sollten die Zusammenarbeit verstärken und sich gemeinsam für die Wahrung der stabilen Lage in Erdöl exportierenden und Transitländern – insbesondere in Erdöl produzierenden Gebieten wie im Nahen Osten – einsetzen, damit die internationalen Transportrouten für Energie sicher und ungehindert bleiben und negative Auswirkungen geopolitischer Konflikte auf die weltweite Energieversorgung vermindert werden. Wichtige internationale Energieprobleme sollten durch Dialog und Verhandlungen gelöst werden. Energieprobleme sollten nicht politisiert und willkürliche Gewaltanwendung und Konfrontationen vermieden werden.
Schlusswort
Energie stellt in China eine wichtige materielle Grundlage für den Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand und für die Realisierung eines modernen und starken Landes dar. China wird sich darum bemühen, das Energieproblem zu lösen und unbeirrt den Weg einer nachhaltigen Entwicklung des Energiesektors fortzusetzen.
Das Land wird sich noch für einige Zeit in einer Phase beschleunigter Industrialisierung und Urbanisierung befinden, welche von einem weiter ansteigenden Energiebedarf begleitet wird. Die Entwicklung der Wirtschaft und die Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung sind sehr schwierig zu bewältigende Aufgaben. Als ein großes Entwicklungsland mit einer Bevölkerung von über 1,3 Milliarden Menschen muss China von der inländischen Situation ausgehen, die Energieversorgung verbessern und die Versorgungskapazitäten stetig erhöhen, um den Energiebedarf für eine rasche und stabile wirtschaftliche Entwicklung und für die Verbesserung des Lebensstandards sicherzustellen. Die Energiesicherheit stellt ein globales Problem dar. Die überwiegende Mehrheit der Länder kann ohne internationale Zusammenarbeit die Energiesicherheit nicht gewährleisten. Die Erfolge, die China bei der Entwicklung des Energiesektors erzielt hat, sind eng mit der freundschaftlichen Zusammenarbeit mit anderen Ländern der Welt verknüpft. Die zukünftige Entwicklung des Energiesektors in China bedarf weiterhin des Verständnisses und der Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Mit mehr als einer Milliarde Menschen geht China den Weg der nachhaltigen Energieentwicklung – eine Pioniertat in der Geschichte der Energieentwicklung der Menschheit. Das Land hat in der Vergangenheit und Gegenwart keine Bedrohung für die Energiesicherheit dargestellt, noch wird es dies in der Zukunft tun. Nach dem Prinzip des gegenseitigen Nutzens und der Win-Win-Strategie verstärkt China auch weiterhin die Zusammenarbeit mit Energie erzeugenden Ländern, Konsumländern und der Internationalen Energieorganisation, um gemeinsam die nachhaltige Energieentwicklung in der Welt voranzutreiben, die Stabilität des internationalen Energiemarktes und der Energiepreise zu erhalten, die internationalen Transportrouten für Energie sicher und ungehindert zu halten und Beiträge zum Schutz der weltweiten Energiesicherheit und zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.
Quelle: german.china.org.cn
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