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15. 04. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Presseamt des Staatsrates der Volksrepublik China
April 2015
Vorwort
Die Volksrepublik China ist ein von allen chinesischen Volksgruppen gemeinsam geschaffener einheitlicher Vielvölkerstaat. In einem langwierigen historischen Prozess haben alle Volksgruppen, die stets Freud und Leid miteinander teilen, eine Schicksalsgemeinschaft der chinesischen Nation gebildet. Tibet ist von alters her ein Bestandteil Chinas und die tibetische Bevölkerung ein Mitglied der Schicksalsgemeinschaft der chinesischen Nation. Tibet teilt mit dem Vaterland sowie der chinesischen Nation stets das gleiche Schicksal.
Das tibetische Volk hat eine glänzende Geschichte und Kultur geschaffen und so Beiträge zur Bereicherung und Entwicklung der chinesischen Geschichte und Kultur geleistet. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts herrschte in Tibet aber immer noch das System der theokratischen Leibeigenschaft. Das Niveau der Produktivkräfte war sehr niedrig. Die Gesellschaft war konservativ, abgeschlossen, verkommen und rückständig. Die Modernisierung Tibets begann erst nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949. Durch die großartigen historischen Prozesse der friedlichen Befreiung (1951), der Demokratischen Reformen (1959), der Gründung des Autonomen Gebiets (1965) sowie der Reformen und Öffnung (seit 1978) hat Tibet nicht nur ein völlig neues Gesellschaftssystem etabliert, sondern auch einen epochalen Wandel bei der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung realisiert und den Weg des Sozialismus chinesischer Prägung eingeschlagen. Dass Tibet den heutigen Entwicklungsweg geht, ist ein objektives Erfordernis der Entwicklung moderner Zivilisationen. Es folgt der Entwicklungstendenz der menschlichen Gesellschaft, entspricht den Gegebenheiten und der Entwicklungsrealität Chinas und stimmt mit den grundlegenden Interessen aller Volksgruppen in Tibet überein. Durch diesen Weg ist das tibetische Volk Herr des Staates, der Gesellschaft und des eigenen Schicksals geworden; Tibet hat von Armut und Rückständigkeit zu Wohlstand und Kultiviertheit gefunden und zeigt der Welt sein neues Antlitz; alle Volksgruppen in Tibet leben mit der Bevölkerung des ganzen Landes in Harmonie, halten einträchtig zusammen und schaffen gemeinsam ein neues, glückliches und schönes Leben; Tibet steht mit einer offenen Haltung der Welt gegenüber und nimmt hervorragende Errungenschaften der menschlichen Zivilisationen auf. Die großen Errungenschaften der Entwicklung und des Fortschritts in Tibet zeigen eindeutig, dass Tibet den richtigen Entwicklungsweg geht. Die seit Langem im Exil befindliche Clique um den 14. Dalai Lama, Vertreterin des Überrests der Leibeigenenhalter, verfechtet dagegen aus politischen Motiven die „Unabhängigkeit Tibets“ und trauert dem System der theokratischen Leibeigenschaft im alten Tibet nach. Nachdem die von ihr lange Zeit propagierte Linie, die „Unabhängigkeit Tibets“ durch Gewalt zu erreichen, sich als erfolglos erwiesen hat, verfolgt sie seit den letzten Jahren den „Mittleren Weg“. Der „Mittlere Weg“ erscheint „kompromissbereit“, „zurückhaltend“, „friedlich“ und „gewaltlos“. Tatsächlich aber verneint er den richtigen Entwicklungsweg, den Tibet seit der Gründung der Volksrepublik China gegangen ist, und beabsichtigt, in China eine Enklave unter Führung der Clique um den 14. Dalai Lama zu errichten und Schritt für Schritt die „Unabhängigkeit Tibets“ zu realisieren.
I. Die Abschaffung des alten Systems ist die zwangsläufige Folge der Entwicklung Tibets
In den 1950er Jahren, als Sklaverei und Leibeigenschaft in der modernen Zivilisation schon längst der Vergangenheit angehörten, herrschte in Tibet immer noch das System der theokratischen Leibeigenschaft. Die Leibeigenschaft verletzte brutal die Menschenwürde und die Menschenrechte, hinderte die gesellschaftliche Entwicklung in Tibet erheblich und lief dem Fortschritt Chinas und der Welt völlig entgegen.
Unter dem System der theokratischen Leibeigenschaft ist die Religion über alles erhaben
Im alten Tibet war die Religion über alles erhaben. Die säkulare Macht nahm die göttliche Gewalt in Schutz und die göttliche Gewalt hatte die säkulare Macht unter Kontrolle, so dass die beiden ineinander integriert waren, um in Zusammenarbeit die Herrschaft der drei großen Gruppen der Feudalherren – Regierungsbeamte, Adelige und hochrangige Mönche – zu wahren. Statistiken zufolge gab es vor der friedlichen Befreiung im Jahr 1959 in Tibet 2676 Klöster und 114 925 Mönche und Nonnen. Rund ein Viertel der männlichen Bevölkerung waren Mönche. Der Anteil lag viel höher als im europäischen Mittelalter und findet weltweit kaum Vergleichbares.
Unter der Theokratie wurde das Ansehen der Religion als solche durch die feudale Leibeigenschaft beschmutzt. Die Klöster waren nicht mehr reine Stätten für die buddhistische Kasteiung, sondern Herrschaftsfestungen geworden, in denen man zwar religiöse Aktivitäten veranstaltete, aber auch politische Macht ausübte, wirtschaftliche Ausbeutung durchführte, Streitkräfte stationierte und Gerichtsurteile fällte. In manchen Klöstern gab es eine private Gerichtsbarkeit, die mithilfe von Handschellen, Fußfesseln, Prügelstöcken und anderen Folterinstrumenten grausame Strafen wie das Ausstechen der Augen und das Durchtrennen von Sehnen der Leibeigenen vollstreckte. Im Archiv des Autonomen Gebietes Tibet wird ein Brief einer Abteilung der tibetischen Regierung an einen Rabdain (lokalen Herrscher) vom Anfang der 1950er Jahre aufbewahrt. Darin heißt es, dass die Mönche des Unteren Tantra-Seminars (Gyurmê) zum Geburtstag des 14. Dalai Lama Sutras rezitieren sollten – unter ungewöhnlichen Begleitumständen. „Um dieses Ritual erfolgreich zu veranstalten, wird Tieren spezielles Futter vorgesetzt, wofür dringend ein frischer Darm, zwei Schädel, verschiedene Arten Blut und eine ganze menschliche Haut benötigt werden, die Ihr uns unverzüglich schicken sollt.“ Die hochrangigen Mönche rissen sich mit ca. 80 Prozent den Großteil der Wuchergeschäfte an sich. Da zahlreiche Menschen keinen Nachwuchs zeugten, nicht an der Arbeit teilnahmen und Werkzeug für die theokratische Unterdrückung geworden waren, mangelte es akut an gesellschaftlichen Ressourcen. Das Wachstum der Bevölkerung stagnierte für lange Zeit. Gemäß dem Abschnitt Tibet II im Buch von den erfolgreichen Feldzügen der Qing-Dynastie, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts verfasst wurde, führte der Rat für die Angelegenheiten der nationalen Minderheiten 1737, im zweiten Jahr der Regierungsperiode Qianlong, eine Volkszählung in den Gebieten unter der Verwaltung des Dalai Lama und Bainqên Erdeni durch. Demnach lebte damals in Tibet (heutiger Regierungsbezirk Qamdo ausgeschlossen) eine Bevölkerung von ca. 1,09 Millionen Menschen, von denen rund 316 200 Lamas waren. Bis Anfang der 1950er Jahre betrug die Bevölkerungszahl in Tibet immer noch knapp über eine Million. Es gab also innerhalb von über 200 Jahren kaum ein Bevölkerungswachstum. Die Eigenart der Theokratie liegt darin, die Kontrolle der Gesellschaft durch Religion zu verstärken. Li Youyi, ein berühmter Tibetologe, der in den 1940er Jahren als Beamter im Tibet-Büro der Kommission für mongolische und tibetische Angelegenheiten der Republik China gearbeitete hatte, schrieb in dem Artikel Tibet, das Geheimnisvolle und das nicht mehr Geheimnisvolle: „Die Leibeigenen in Tibet werden so grausam ausgebeutet und unterdrückt. Warum leisten sie keinen Widerstand? Ich habe sie danach gefragt, überraschend antworteten sie, das sei Karma. Sie glauben nämlich, ihre heutige Not und ihr jetziges Elend sei die Folge ihrer Sünden im vorherigen Leben. Sie müssten heute alles ertragen, um sich von ihren Sünden zu reinigen, damit sie im nächsten Leben ein besseres Leben führen könnten. So wurden sie von den Lamas erzogen und die Tibeter sind absolut überzeugt davon.“ Für Li Youyi ist das eine ideologische Kontrolle. „Die Leibeigenen schuften ihr Leben lang, um für die Zukunft Verdienste zu sammeln. Wenn ihre Herren sie peitschen, glauben sie, das sei eine Art von Reinigung ihrer Sünden.“ Der britische Tibetologe Charles Bell schrieb in seinem Buch Portrait of a Dalai Lama – The Life and Times of the Great Thirteenth: „Ist es dir egal, ob du im nächsten Leben als Mensch oder Schwein lebst? Der Dalai Lama kann dir garantieren, im nächsten Leben als Mensch auf die Welt zu kommen, eine hohe Stellung zu bekleiden, oder noch besser – hochgestellter Lama in einem Land zu sein, wo der Buddhismus sehr geehrt wird.“ Für Bell war es ganz klar: „Zweifellos drohen die Lamas mit der Religion, um ihren Einfluss zu wahren und die Zügel der Macht fest in der Hand zu halten.“
Rigides Kastenwesen und Verletzung der Menschenrechte
Bis 1959 herrschte in Tibet das System der theokratischen Leibeigenschaft. Alexandra David-Néel, eine französische Forschungsreisende, die zwischen 1916 und 1924 fünf Forschungsreisen in Tibet und den umliegenden Gebieten unternahm, schrieb 1953 in ihrem Buch Le vieux Tibet face à la Chine nouvelle (Altes Tibet, neues China) so über die Leibeigenschaft im alten Tibet: „Die Bauern in Tibet sind lebenslang mit Schulden belastete Leibeigene. Es gibt kaum welche, die sich von ihrer Schuldenlast befreien können ... Um weiterzuleben, müssen sie sich Geld, Getreide und Vieh zu hohen Zinsen leihen. Aber die Ernte im nächsten Jahr reicht nicht, die ständig steigenden Zinsen zurückzuzahlen ... Sie haben keinen Ausweg und können sich nur weiter Getreide und Saaten leihen … So dauert es Jahr für Jahr ohne Ende. Bis an ihr Lebensende können sie sich nicht von der Schuldenlast befreien, der Sohn muss sie übernehmen. Wenn dieser arme Sohn gerade mit der Feldarbeit anfängt, wird er schon von der ererbten Schuldenlast niedergedrückt. Er weiß aber schon gar nicht mehr, woher und wann diese Schuldenlast auf ihn gekommen ist … Solche armen Leute bleiben für immer an ihrem ertragsarmen Boden kleben, erfreuen sich keinerlei menschlicher Freiheit und werden Jahr für Jahr immer ärmer.“
Unter dem System der feudalen Leibeigenschaft herrschte ein in Gesetzesform gegossenes rigides Kastenwesen. Im Gesetzbuch der 13 Urteile und im Gesetzbuch der 16 Urteile, die im alten Tibet über Jahrhunderte galten, wurden die Menschen nach ihrer Abstammung bzw. nach ihrem Rang und Posten in drei Stände mit jeweils drei Kasten eingeteilt: „Die Menschen sind fest in eine Hierarchie eingebunden und ihr Leben hat einen unterschiedlichen Wert“, „Ein Mensch der höchsten Kaste des ersten Standes ist mit Gold aufzuwiegen; ein Menschen der dritten Kaste des dritten Standes ist nur so viel wert wie ein Stück Strohseil.“ Die rückständige feudale Leibeigenschaft und die Theokratie machten das alte Tibet zu einer Gesellschaft mit einem extrem riesigen Wohlstandsgefälle. Bis Ende der 1950er Jahre besaßen die drei großen Gruppen der Feudalherren und ihre Vertreter, d. h. weniger als 5 Prozent der Bevölkerung, fast das gesamte Ackerland, alle Weiden, Wälder, Berge, Flüsse und Uferbänke sowie den größten Teil des Viehbestands. Statistiken zufolge gab es vor den demokratischen Reformen 1959 in Tibet 197 erbadelige Haushalte und 25 großadelige Haushalte. Jeder der ersten acht Haushalte von Großadligen verfügte über Dutzende von Landgütern, dutzende tausend Kai an Boden (15 Kai entsprechen einem Hektar). Allein die Familie des 14. Dalai Lama besaß 27 Landgüter, 30 Weiden und über 6000 leibeigene Ackerbauern und Hirten. Der 14. Dalai Lama hatte ein persönliches Vermögen von 160 000 Tael Gold (1 Tael entspricht rund 40 Gramm), 95 Millionen Tael Silber, über 20 000 Schmuckstücke und Jadegegenstände, über 10 000 Kleidungsstücke aus Seide, Atlas oder wertvollen Pelzen. Die Leibeigenen und Sklaven, die 95 Prozent der Bevölkerung von Tibet ausmachten, waren aber von allen Mitteln entblößt, lebten in Elend und Not und hatten keine Menschenrechte. So hieß es damals in einem Sprichwort: „Das Leben wird dem Menschen zwar von den Eltern geschenkt, doch der Körper gehört den Beamten; man hat zwar Leben und Körper, ist jedoch nicht Herr seiner selbst.“
Die Illusion des Wunderlandes „Shangri-La“
In seinem 1933 erschienenen Roman Lost Horizon (Der verlorene Horizont) beschreibt der britische Schriftsteller James Hilton einen paradiesischen Ort namens „Shangri-La“. Danach gönnen sich viele der Illusion des Wunderlandes. Manche halten sogar Tibet für dieses angebliche Paradies. Das bleibt aber nur ein frommer Wunschtraum. Im alten Tibet gab es kein „Shangri-La“.
Die Rückständigkeit im alten Tibet ist im Folgenden zu ersehen: bis zur friedlichen Befreiung 1951 gab es in Tibet keine einzige Schule im modernen Sinne. Der Anteil der Analphabeten unter Jugendlichen und Menschen mittleren Alters lag bei 95 Prozent. Es gab keine modernen medizinischen Einrichtungen. Wenn man krank war, verrichtete man vor allem Gebete vor dem Buddha. Die Lebenserwartung der Tibeter betrug nur durchschnittlich 35,5 Jahre. Es gab keine einzige moderne Straße. Alle Güter und Postsendungen mussten auf dem Rücken von Menschen oder Lasttieren transportiert werden. Das alte Tibet hatte nur ein kleines Kraftwerk mit einer Leistung von 125 Kilowatt, das ausschließlich dem 14. Dalai Lama und einer Minderheit von Aristokraten der Oberschicht zur Verfügung stand. Chinesen und Ausländer, die die rückständige gesellschaftliche Szenerie im alten Tibet persönlich erlebt hatten, waren alle tief erschüttert und hinterließen wahrhafte Beschreibungen. Nach einer monatelangen Forschungsreise durch Tibet schrieb Li Youyi im Jahr 1945: „Während der Reise von über 1700 Meilen entlang des Mittel- und Unterlaufs des Yarlung Zangbo sah ich nur verkommene Szenen. Jeden Tag sah ich einige seelenlose Ruinen, ringsherum erkennbare Ackerfurchen. An mehr als hundert solchen Geisterstädtchen bin ich vorbeigegangen … Es war Erntezeit, als ich mich auf den Weg machte. In dieser Zeit sieht man auch in den relativ rückständigen ländlichen Gebieten im Binnenland die fröhlichen Gesichter von Bauern. Aber auf dem Land in Tibet blickte ich im Jahr 1945 in kein einziges vor Erntefreude strahlendes Gesicht. Ich sah nur, dass die Adligen und Zinsherren die Leibeigenen anbellten und peitschten; ich hörte nur, dass die Leibeigenen weinten und seufzten.“ Der britische Journalist Edmund Candler von der Daily Mail schrieb in seinem Buch The Unveiling of Lhasa, herausgegeben im Jahr 1905, über Lhasa: „Wir finden die Stadt unbeschreiblich verkommen und schmutzig, weder kanalisiert noch gepflastert. Kein einziges Haus erscheint sauber oder gepflegt. Nach einem Regen sind die Straßen nichts anderes als Teiche mit stehendem Wasser, wo Schweine und Hunde nach Abfall suchen.“ Der Tibeter Dutai, ehemaliger Chef des Amtes für Radio und Fernsehen des Autonomen Gebiets Tibet, erinnert sich: „Als ich 1951 nach Lhasa kam, war die Stadt überraschend arm und verkommen. Außer der Straße Barkhor rund um das Kloster Jokhang sah man fast keine andere richtige Straße. Es gab auch keine öffentlichen Einrichtungen, keine Straßenlaterne und keine Trinkwasserleitung oder Abwasserkanalisation. An der Straße waren oft Leichen von Menschen zu sehen, die durch Kälte oder Verhungern gestorben waren. Es gab Bettler, Häftlinge und zahlreiche Hunde. Westlich des Klosters Jokhang befand sich ein Dorf der Bettler. Auch um den Tempel Ramoqê konzentrierten sie sich. Damals gab es in Lhasa zwischen 3000 und 4000 Bettler, das entspricht einem Anteil von über 10 Prozent der Stadtbevölkerung. Ngapoi Ngawang Jigmê, ein Galoin (Kabinettsminister) der tibetischen Lokalregierung, später stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China, sendete 1950 der Gaxag-Regierung ein Telegramm über die Situation in Qamdo: „Wegen der wirren politischen Lage führt das Volk ein schwieriges Leben. In einem Kreis haben nur noch sieben, acht Haushalte Tsampa zu essen. Die anderen müssen mit Speiserüben vorliebnehmen. Es gibt zahlreiche Bettler und es herrscht eine desolate Situation.“ Die Tatsachen lassen vermuten, dass bis Mitte des 20. Jahrhunderts das alte System in Tibet von selbst zu Ende gegangen wäre. Ngapoi Ngawang Jigmê resümierte rückblickend: „In den 1940er Jahren habe ich mit engen Freunden mehrmals über die Krise des alten Systems in Tibet gesprochen. Alle waren der Meinung, dass wenn alles so weiter gegangen wäre wie bisher, die Leibeigenen bald alle gestorben wären; dann könnten auch die Adligen nicht weiter leben und die ganze Gesellschaft wäre untergegangen.“ In den 1950er Jahren gab es in den meisten Ländern und Gebieten der Welt eine Trennung von Religion und Politik. Die rückständige Theokratie hemmte die Entwicklung und den Fortschritt der tibetischen Gesellschaft in erheblicher Weise und isolierte Tibet immer mehr von der modernen Zivilisation. Ab dem 19. Jahrhundert hatten Bewegungen zur Abschaffung der Sklaverei in vielen Ländern und Gebieten Erfolg. In Großbritannien, Russland und den USA wurde die Sklaverei abgeschaffen. 1807 beschloss das britische Parlament definitiv das Verbot der Teilnahme von britischen Schiffen am Sklavenhandel. 1861 genehmigte Zar Alexander II. von Russland das Gesetz und die Proklamation zur Abschaffung der Leibeigenschaft. 1862 verkündigte US-Präsident Abraham Lincoln die Emanzipations-Proklamation und 1865 verabschiedete der US-Kongress den 13. Zusatzartikel zur Verfassung der USA, der die Sklaverei endgültig und offiziell aufhob. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR), die 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen und verkündet wurde, schreibt vor: Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten. Doch Mitte des 20. Jahrhunderts, als das System der Leibeigenschaft in der ganzen Welt schon abgeschafft war, herrschte es immer noch im tibetischen Teil Chinas. Das war nicht nur ein Nachteil für die Entwicklung und den Fortschritt der chinesischen Gesellschaft, sondern auch eine Beleidigung für die Zivilisation, das Gewissen und die Würde der Menschheit. Mit der Gründung der Volksrepublik China, der Entwicklung und dem Fortschritt der chinesischen Gesellschaft wurde am Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre das alte System in Tibet grundsätzlich abgeschafft. Aber die Clique um den 14. Dalai Lama stemmt sich gegen die historische Strömung. Die Dunkelheit und Grausamkeit der Theokratie im alten Tibet ist ihr nicht der Rede wert, im Gegenteil. Sie träumt von der Wiederherstellung dieses Systems in Tibet. Dokumente der Clique um den 14. Dalai Lama geben darüber klar Auskunft. Die 1963 verfasste „Zukünftige demokratische Verfassung von Tibet“ (Entwurf) schreibt vor: „Tibet wird auf der Basis von Buddha Shakyamunis buddhistischen Lehre einen demokratischen und einheitlichen Staat aufbauen.“ In der 1991 ausgearbeiteten Verfassung der exilierten Tibeter ist zu lesen: „Die zukünftige Politik Tibets besteht darin, an dem Prinzip der Gewaltlosigkeit festhaltend, eine theokratische, freie und stabile demokratische und föderative Republik aufzubauen.“ In den 1992 formulierten Wesentlichen Richtlinien für das Regierungssystem und die Verfassung in der Zukunft wird die Einheit von Religion und Staat als politisches Merkmal Tibets festgelegt. Und in der 2011 revidierten Charta der exilierten Tibeter ist diese Festlegung bestätigt worden.
II. Das neue Tibet befindet sich auf dem richtigen Entwicklungsweg
Seit der Gründung der Volksrepublik China 1949 hat in Tibet eine historische Umwälzung stattgefunden. Die Realisierung der friedlichen Befreiung Tibets 1951 schaffte die Voraussetzung dafür, die imperialistischen Kräfte aus Tibet gründlich zu vertreiben. Die demokratischen Reformen von 1959 haben ein für alle Mal die theokratische Leibeigenschaft, die seit Jahrhunderten bestand, abgeschafft. Mit der Gründung des Autonomen Gebiets Tibet 1965 konnte sich das sozialistische System in Tibet etablieren. China befindet sich seit 1978 auf dem Reform- und Öffnungskurs. Die Modernisierung in Tibet kann dadurch immer wieder neue Fortschritte erzielen. Im 21. Jahrhundert befindet sich die Entwicklung in Tibet auf einer Aufholjagd, wobei der umfassende Aufbau des bescheidenen Wohlstands immer wieder neue Fortschritte erzielt. Im Verlauf von mehr als 60 Jahren haben alle Volksgruppen in Tibet allmählich einen Entwicklungsweg chinesischer Prägung gefunden, der ein tibetisches Kolorit aufweist. Ein neues Tibet, wo sich Tradition und Moderne treffen und nebeneinander existieren, präsentiert sich der Welt.
Der Entwicklungsweg des neuen Tibet ist ein Weg des großen Zusammenhalts der chinesischen Nation
In der Moderne wurde Tibet infolge der Invasionen des Imperialismus vor eine Schicksalswahl gestellt: Mitglied der großen Familie der chinesischen Nation zu bleiben oder sich davon zu trennen. Die britischen Kolonialherrscher hatten durch ihre zwei Invasionen in Tibet 1888 und 1904 die Regierung der Qing-Dynastie (1644–1911) zur Unterzeichnung von ungleichen Verträgen gezwungen, wodurch sie sich viele Privilegien in Tibet verschafften. Nach dem Sturz der Qing-Dynastie bildeten die britischen Kolonialherrscher in Tibet separatistische Kräfte und ließen damit die Frage der „Unabhängigkeit Tibets“ entstehen. Die Separatisten der oberen tibetischen Klasse und die Imperialisten fädelten nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 die „Unabhängigkeit Tibets“ beschleunigt ein. Ihr Ziel: Tibet von China abzutrennen. Auf der Grundlage der Geschichte und der Gegebenheiten Tibets entschied sich die Zentralregierung für die Politik der friedlichen Befreiung Tibets, um die nationale Einheit und die territoriale Integrität entschlossen zu wahren. Von Seiten der Patrioten aller Gesellschaftskreise in Tibet, darunter der X. Panchen Lama, kam der Aufruf nach der Befreiung Tibets. Sie verlangten die Stationierung der Volksbefreiungsarmee in Tibet, um die nationale Einheit zu wahren. Mit der Unterzeichnung des Abkommens über die friedliche Befreiung Tibets ( auch 17-Punkte-Abkommen genannt) durch die Zentralregierung und Vertreter der regionalen Verwaltung Tibets am 23. Mai 1951 wurde die friedliche Befreiung Tibets angekündigt. Der 14. Dalai Lama schrieb in seinem Telegramm vom 24. Oktober an den Vorsitzenden der Zentralregierung, Mao Zedong: „Die lokale Verwaltung sowie die Bevölkerung Tibets, sowohl sakral als auch profan, begrüßen einhellig und unterstützen aktiv unter der Leitung des Vorsitzenden Mao sowie der Zentralregierung die Stationierung der Volksbefreiungsarmee in Tibet, um die Landesverteidigung zu festigen, die imperialistischen Kräfte aus Tibet zu vertreiben und die territoriale sowie souveräne Integrität des Vaterlandes zu schützen.“
Die friedliche Befreiung hat für Tibet das Joch der Imperialisten beseitigt und die von ihnen eingefädelte „Unabhängigkeit Tibets“ zum Scheitern verurteilt, was den großen Zusammenhalt unter den neuen geschichtlichen Umständen der chinesischen Nation verwirklicht hat. Die friedliche Befreiung hat die von der Geschichte hinterlassenen Probleme zwischen Dalai Lama und Panchen Lama gelöst und die Solidarität innerhalb Tibets gefördert. Nach der friedlichen Befreiung Tibets ist es der Zentralregierung gelungen, Schritt für Schritt die seit langer Zeit bestehenden Privilegien der Ausländer in Tibet abzuschaffen. 1954 unterzeichneten China und Indien das Abkommen über Handelsbeziehungen und Verkehrsverbindungen zwischen der chinesischen Region Tibet und Indien, und strichen damit die Privilegien, die Inder von den britischen Invasoren geerbt hatten. 1956 unterzeichneten China und Nepal das Abkommen über freundschaftliche Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und dem Königreich Nepal sowie über die Handelsbeziehungen und Verkehrsverbindungen zwischen der chinesischen Region Tibet und Nepal, wodurch die von der Geschichte hinterlassenen Probleme zwischen Nepal und Tibet beseitigt wurden. In den darauf folgenden mehr als 50 Jahren sind in der großen Familie der chinesischen Nation alle Ethnien in Tibet und alle anderen Volksgruppen des Landes ein Herz und eine Seele. Die Beziehungen zwischen den Ethnien im Geiste der Gleichberechtigung, Solidarität, gegenseitigen Hilfe und Harmonie haben sich etabliert. Tibeter und Angehörige anderer Volksgruppen leben seitdem harmonisch nebeneinander und sind aufeinander angewiesen. Im Kampf um die nationale Einheit und gegen den Separatismus schließen sich die Tibeter eng mit der Zentralregierung zusammen und haben alle Schwierigkeiten und Risiken bewältigt, um die Solidarität der chinesischen Nation und die Einheit des Landes zu wahren. Im Prozess der großen Renaissance der chinesischen Nation haben alle ethnischen Gruppen Tibets mit der Bevölkerung aller Volksgruppen Chinas gemeinsam an den Früchten und der Glorie der Entwicklung teil. Damit sich Tibet vom Zustand der Armut befreit und seinen Schritt in der Entwicklung beschleunigt, entfaltet die Zentralregierung die Überlegenheit des sozialistischen Systems und bündelt die Kräfte des ganzen Landes, um den Aufbau in Tibet zu unterstützen. Die Unterstützung in Form von Vorzugspolitik, Personal, Material und Finanzen hat der Entwicklung in Tibet immer wieder neue Kraft verliehen. Seit mehr als 60 Jahren werden die Transferzahlungen für Tibet aus dem zentralen Haushalt kontinuierlich erhöht. Die finanziellen Zuschüsse der Zentralregierung für Tibet zwischen 1952 und 2013 betrugen 544,6 Mrd. Yuan, dies entspricht 95 Prozent der öffentlichen Ausgaben auf der regionalen Ebene Tibets. Seit 1980 hat die Zentralregierung insgesamt fünf Tibet-Arbeitssitzungen veranstaltet, auf denen man von der Gesamtlage der Modernisierung des Sozialismus chinesischer Prägung ausgehend eine Gesamtplanung für die Entwicklung und den Aufbau in Tibet erstellte. Seit der dritten Tibet-Arbeitssitzung 1994 führt die Zentralregierung die Politik der Partner-Hilfe durch. Dementsprechend bieten 60 zentrale Behörden, 18 Provinzen und Städte sowie 17 der Zentralregierung unterstehende Unternehmen Tibet partnerschaftliche Unterstützung und Hilfe an. Seit 20 Jahren sind insgesamt 5965 besonders befähigte Kader in sieben Gruppen zur Arbeit nach Tibet geschickt worden. 7615 Unterstützungsprojekte wurden durchgeführt. Geldmittel in Höhe von 26 Mrd. Yuan sind in diesem Zeitraum in Tibet investiert worden, vor allem für die Verbesserung der Lebensverhältnisse und in die Infrastruktur. All dies hat für die Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft in Tibet einen wichtigen Beitrag geleistet. Nach der fünften Tibet-Arbeitssitzung 2010 wurde festgelegt, dass die Partner-Provinzen bzw. -Städte ein Tausendstel ihrer jeweiligen Einnahmen als Hilfsgelder für Tibet bereitstellen sollen. Damit ist ein Mechanismus gegründet, der ein stabiles Wachstum der Hilfsmittel garantiert.
Der Entwicklungsweg des neuen Tibets ist ein Weg, auf dem das Volk sein eigener Herr ist
Das alte Tibet, in dem die Leibeigenenhalter an der Macht waren, in das neue Tibet umzuwandeln, wo das Volk sein eigener Herr ist, ist die logische Entwicklung der tibetischen Gesellschaft und der Ausdruck des grundlegenden Anliegens aller ethnischen Gruppen in Tibet. Im demokratischen Rahmen des Sozialismus chinesischer Prägung befindet sich Tibet nun auf dem Weg der modernen Demokratie. Alle politischen Rechte und Interessen des Volkes werden ausreichend respektiert und gewährleistet.
In Tibet genießen Tibeter sowie die Angehörigen der Moinba, der Lhoba, der Naxi, der Hui und der Han das Recht, sich gleichberechtigt an der Verwaltung der Staatsangelegenheiten zu beteiligen. Das System des Volkskongresses als grundlegendes politisches System des Staates ist der Hauptweg, auf dem das chinesische Volk, gleichgültig welcher Nationalität, ihr demokratisches Recht ausübt. Im gegenwärtigen Nationalen Volkskongress sind 21 Abgeordnete aus Tibet vertreten, zwölf davon sind Tibeter. Die Moinba und die Lhoba haben zwar nur eine sehr geringe Bevölkerungszahl, werden aber dessen ungeachtet von jeweils einem Vertreter im NVK repräsentiert. Als einzigartige Form und die Überlegenheit der sozialistischen, demokratischen Politik chinesischer Prägung kennzeichnend, dient die Politische Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) als ein wichtiges Organ, in dem das chinesische Volk die konsultative Demokratie verwirklicht. In der gegenwärtigen PKKCV sitzen 29 Vertreter aus Tibet, 26 davon sind Tibeter oder Angehörige anderer ethnischer Minderheiten. Die 31 901 Abgeordneten sind Tibeter oder Angehörige anderer ethnischer Minderheiten und machen über 93 Prozent der insgesamt 34 244 Abgeordneten aller vier Volkskongressebenen in Tibet aus. Die Moinba, die Lhoba, die Naxi, die Hui und die Zhuang haben alle eigene Vertreter in den Volkskongressen. 25 der insgesamt 44 Mitglieder des Ständigen Ausschusses des zehnten Volkskongresses des Autonomen Gebiets Tibet sind Tibeter oder Angehörige anderer nationaler Minderheiten. Unter dem Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses und seinen 13 Stellvertretern sind acht Tibeter oder Angehörige der nationalen Minderheiten. Der Demokratieaufbau an der Basis wird kontinuierlich verstärkt. In mehr als 95 Prozent aller Dörfer in Tibet ist das System der Einwohnervertreterversammlung verwirklicht. Die Selbstverwaltungsorganisationen entstehen durch Wahlen der Dorfbewohner. Die Dorfangelegenheiten werden transparent gestaltet und die demokratische Verwaltung erfasst alle Dörfer. In mehr als 90 Prozent der Dörfer sind Anschlagtafeln errichtet worden, die das Informations-, Mitwirkungs-, Entscheidungs- und Überwachungsrecht der Bevölkerung garantieren. In allen 192 Kommunen der Gemeinden sind Einwohnervertreterversammlungen oder Einwohnerkomitees gegründet worden, die institutionell der Selbstverwaltung der kommunalen Bewohner dienen. Ausgehend von den Gegebenheiten Chinas wird das System der regionalen Autonomie der nationalen Minderheiten durchgeführt. Tibet ist eines der fünf autonomen Gebiete Chinas. Gemäß der chinesischen Verfassung und des Gesetzes über die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten genießt das Autonome Gebiet Tibet umfassende autonome Rechte, darunter das Recht der Gesetzgebung, das Anpassungsrecht für die Durchführung nationaler Gesetze, das Recht für die Anwendung ihrer Sprachen und Schriften, das Recht für die Personalverwaltung, das Recht für die Finanzverwaltung und das Recht für die selbständige Entwicklung von Kultur und Bildung. Seit 1965 haben der Volkskongress des Autonomen Gebiets Tibet und sein Ständiger Ausschuss mehr als 290 regionale Verordnungen erlassen sowie Resolutionen und Beschlüsse, die den Charakter eines Gesetzes oder einer Vorschrift haben, verabschiedet und mehrere nationale Gesetze den Gegebenheiten Tibets angepasst. Was das Ehesystem anbelangt, hat das Autonome Gebiet jeweils 1981 und 2004 Anpassungen vorgenommen und damit das im chinesischen Ehegesetz verankerte Ehemündigkeitsalter für Männer und Frauen jeweils um zwei Jahre gesenkt. Die neuen Anpassungen erlauben weiterhin Vielehen, wenn diese vor der Inkraftsetzung der Anpassungen eingegangen wurden und von den Ehepartnern weitergeführt werden wollen. Was das Bevölkerungswachstum anbelangt, gilt gemäß der Provisorischen Durchführungsmethode für die Familienplanung im Autonomen Gebiet Tibet für die Kader, Angestellten und Familienangehörigen, die der Han-Ethnie angehören, die Ein-Kind-Politik. Kader, Angestellte der tibetischen und der Naxi-, Hui- und Zhuang-Ethnie sowie deren Angehörige, die als Stadteinwohner ihren Wohnort bei der Arbeitsstelle registriert haben, dürfen hingegen als Ehepaar mit zeitlichem Abstand zwei Kinder bekommen. Für Bauern und Hirten, die in den Ackerbau- oder Viehzuchtregionen leben, gibt es keine Beschränkung für die Kinderzahl. Angehörige der Moinba, der Lhoba, der Sherpa und der Deng brauchen keine Planziffer einzuhalten. Neben den nationalen gesetzlichen Feiertagen gelten im Autonomen Gebiet Tibet auch noch die traditionellen tibetischen Feiertage als gesetzliche Feiertage, dazu zählen u. a. das tibetische Neujahrsfest und das Schoton-Fest. In der chinesischen Verfassung ist in Artikel 122 verankert: „Der Staat hilft den Regionen mit nationaler Autonomie bei der Ausbildung einer großen Zahl von Kadern verschiedener Ebenen, von Fachleuten für verschiedene Berufe und von Facharbeitern in verschiedenen Branchen aus der Volksgruppe oder den Volksgruppen des gegebenen Gebiets.“ Chinas Gesetz über die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten schreibt vor, die Ämter des Regierungsvorsitzenden der autonomen Gebiete, der Vorsteher der autonomen Bezirke, der Kreisvorsteher der autonomen Kreise sind mit Bürgern der Titularvolksgruppen zu besetzen. Kaderstellen in den Behörden und Einrichtungen der autonomen Regionen sollen zu einem angemessenen Anteil mit Angehörigen von Titularvolksgruppen und anderer nationaler Minderheiten besetzt werden. Im Dienstrecht Chinas ist verankert, dass Bewerber nationaler Minderheiten angemessen bevorzugt werden sollen. Tibeter und Angehörige anderer nationaler Minderheiten machen mittlerweile einen Anteil von 70,95 Prozent des Kaderkontingents im Autonomen Gebiet Tibet aus, in den Führungsgremien auf der Kreis- und Gemeinde-Ebene sind sie mit 70,13 Prozent vertreten. Die Posten des Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses und des Vorsitzenden der Volksregierung des Autonomen Gebiets werden seit jeher von Bürgern tibetischer Ethnie besetzt. Bei der nationalen Hochschulaufnahmeprüfung Gaokao und beim Staatsexamen für Staatsbedienstete erhalten Prüflinge tibetischer Ethnie und anderer nationaler Minderheiten Noten-Boni.
Der Entwicklungsweg des neuen Tibet ist der Weg des gemeinsamen Gedeihens aller Volksgruppen
Dank der tatkräftigen Unterstützung durch die Zentralregierung und alle Volksgruppen des ganzen Landes auf der einen Seite und dem gemeinsamen Kampf der Bevölkerung in Tibet auf der anderen Seite gelang Tibet in den vergangenen Jahrzehnten, die Entwicklung auf eine neue Stufe zu bringen und in allen Bereichen kontinuierlich neue Fortschritte zu erzielen.
Der Lebensstandard der Bevölkerung hat sich ständig erhöht. 2013 betrug das BIP in Tibet 80,767 Mrd. Yuan, das Nettoeinkommen der Bauern und Hirten 6 578 Yuan. Das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der städtischen Einwohner belief sich auf 20 023 Yuan. Befreit von der Armut, die seit Jahrtausenden geherrscht hatte, haben die Lebensverhältnisse der meisten Menschen in Tibet das Niveau des bescheidenen Wohlstands erreicht. Das 2006 in Gang gesetzte Wohnungsbauprogramm für Bauern und Hirten wurde umfassend abgeschlossen, 2,3 Millionen Bauern und Hirten aus 460 300 Haushalten konnten in sichere und gemütliche Wohnungen einziehen. Die Pro-Kopf-Wohnfläche von Bauern und Hirten beträgt im Durchschnitt 30,51 Quadratmeter, die der städtischen Einwohner 42,81 Quadratmeter. Die Bevölkerungszahl hat stark zugenommen. 2013 wurden 3,1204 Millionen Einwohner gezählt, drei Mal so viel wie Anfang der 1950er Jahre. Die Lebenserwartung hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt und stieg 2013 auf 68,2 Jahre. Laut der vom Staatlichen Statistischen Amt, China Post und dem Zentralfernsehen gemeinsam durchgeführte CCTV-Umfrage für Wirtschaft und Leben hat die Stadt Lhasa fünf Jahre in Folge den höchsten Glücks-Index Chinas. In den Bereichen Bildung, medizinische Versorgung und soziale Absicherung hat sich Tibet umfassend entwickelt. Als erstem Landesteil wird in Tibet die kostenlose 15-Jahre-Bildung von der Vorschulbildung über die Schulpflicht für Kinder in städtischen wie ländlichen Gebieten bis hin zur Oberschule durchgeführt. Die Einschulungsquote für Kinder grundschulpflichtigen Alters liegt bei 99,59 Prozent. Die Bruttoeinschulungsquote für die Mittelschule und Oberschule beträgt jeweils 98,75 Prozent und 72,23 Prozent. Das Bildungsniveau der Bevölkerung hat sich beachtlich erhöht. Das Analphabetentum unter jungen Erwachsenen wurde im Großen und Ganzen beseitigt. Menschen älter als 15 Jahre haben im Durchschnitt eine Bildung von 8,1 Jahren erhalten. Das System für die grundlegende medizinische Versorgung wurde grundsätzlich etabliert. Es gibt 6660 medizinische Einrichtungen (inkl. Sanitätsstellen in Dörfern). Alle Bauern und Hirten werden von dem medizinischen Versorgungssystem abgedeckt, das auf kostenloser Behandlung beruht, wobei die Subventionen der Regierung 2014 auf 380 Yuan pro-Kopf stieg. In Tibet werden als erstem Landesteil Gesundheitschecks für städtische und ländliche Einwohner kostenlos durchgeführt. Das Niveau der Modernisierung wird stetig erhöht. Die modernen Industrien und Infrastrukturen werden kontinuierlich ausgebaut. Ein modernes Industriesystem tibetischer Prägung mit mehr als 20 Zweigen ist entstanden. Ein neuartiges Energiesystem wurde umfassend etabliert, dem vor allem die Wasserkraft und ein Energiemix aus Erdwärme, Wind- und Solarenergie zugrunde liegen. 2013 betrug die installierte Leistung 1,28 Millionen Kilowatt. Die gesamte Bevölkerung wird mit Strom versorgt. Das Verkehrssystem mit den Aufbauschwerpunkten Straßen, Flugverkehr, Eisenbahn und Rohrleitungstransport wird schrittweise vervollständigt. Bis 2014 sind fast alle Kreise und Gemeinden ans Straßennetz angeschlossen. Zu 62 Kreisen führen Asphaltstraßen. Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn wurde von Lhasa aus weiter nach Xigaze verlängert und für den Verkehr freigegeben. Fünf Flughäfen wurden fertiggestellt und haben den Betrieb aufgenommen. Acht Fluggesellschaften betreiben ihr Geschäft in Tibet, 45 inländische Fluglinien verbinden Tibet mit anderen Landesteilen. Das ganze Autonome Gebiet wird von einem Laserkabel-, Satelliten- und Ferngesprächsnetz abdeckt. Die 3G-Telekommunikation hat im Großen und Ganzen in alle Kreisstädte und aufwärts Einzug gehalten. Fast jede Gemeinde ist ans Breitbandkabel und jedes Dorf ans Telefonnetz angeschlossen. Ende 2013 kamen auf je hundert Einwohner 98,1 Telefone, die Verbreitungsquote des Internet betrug 37,4 Prozent. Das Niveau der Außenöffnung hat sich merklich erhöht. Tibets Wirtschaft wird graduell von einer isolierten zu einer offenen und von einer verbrauchenden zu einer produzierenden umgewandelt. Bei der Entwicklung hält Tibet im Großen und Ganzen Schritt mit dem ganzen Land. Mittlerweile ist Tibet bereits in den einheitlichen Binnenmarkt integriert. Waren aus allen Landesteilen und aus aller Welt werden ständig nach Tibet transportiert. Umgekehrt gelangen Waren mit tibetischer Prägung in großer Menge in andere Landesteile und auf den Weltmarkt. 2013 betrug das Außenhandelsvolumen des Autonomen Gebiets 3,319 Mrd. US-Dollar. Die Zahl der nach Tibet reisenden Touristen betrug 1,291 Millionen, darunter waren 220 000 Touristen von außerhalb der Grenze des chinesischen Festlandes.
Die gute traditionelle tibetische Kultur wird erhalten, tradiert und gefördert
Die tibetische Sprache und Schrift wird effektiv geschützt. Das Autonome Gebiet Tibet hat jeweils 1987, 1988 und 2002 durch gesetzgeberische Maßnahmen das Lernen, die Verwendung und Entwicklung der tibetischen Sprache und Schrift in geregelte Bahnen gelenkt. Im bilingualen Unterrichtssystem des Bildungswesens spielt das Unterrichten in Tibetisch eine Hauptrolle. In Grund- und Mittelschulen aller von Bauern und Hirten bewohnten Regionen und in manchen Städten werden im Unterricht Tibetisch und Hochchinesisch parallel gesprochen, während die Hauptfächer in Tibetisch unterrichtet werden. Auch in Mittelschulen wird parallel in Tibetisch und Hochchinesisch unterrichtet. In den Tibet-Klassen von Mittelschulen im chinesischen Binnenland wird Tibetisch als ein Unterrichtsfach angeboten. Bei der Hochschulaufnahmeprüfung darf man die Prüfungen auf Tibetisch schreiben. Die tibetische Schrift hat nationale und internationale Codierungsstandards erfüllt. Der Redaktions- und Laserfotolichtsatz- sowie das elektronische Publikationssystem für Tibetisch findet umfassend Anwendung. Die Verwendung der tibetischen Sprache ist im politischen Leben gängige Praxis. In Tibet werden alle Beschlüsse und Verordnungen der Volkskongresse aller Ebenen sowie offizielle Dokumente und Bekanntmachungen der Volksregierungen aller Ebenen und der ihnen unterstellten Abteilungen pa-rallel auf Tibetisch und Hochchinesisch veröffentlicht. Sowohl in Gerichtsverhandlungen als auch für juristische Dokumente haben tibetische Prozessbeteiligte Anspruch auf Verwendung von Tibetisch in Wort und Schrift. Neben dem Schutz und der Entwicklung der tibetischen Sprache und Schrift fördert der Staat unter Bürgern in allen Landesteilen – auch im Autonomen Gebiet Tibet – das Lernen und Verwenden der allgemeinen Sprache und Schrift des Landes, um den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen allen ethnischen Gruppen und allen Regionen zu fördern.
Gute traditionelle Kultur wird geschützt und tradiert. Mit der Erlassung der Vorschriften für den Denkmalschutz und die Bekanntmachung für den verstärkten Schutz von Denkmälern wird der Denkmalschutz in Tibet verstärkt. Zurzeit gibt es in Tibet 4277 Kulturdenkmäler, 55 davon stehen auf der nationalen Liste, 391 auf der Liste des Autonomen Gebiets und 978 auf der Liste der Stadt- und Kreisebene. Der Potala-Palast, der Norbulingka und der Jokhang-Tempel stehen auf der UNESCO-Kulturerbe-Liste. Lhasa, Xigaze und Gyangze sind historische Kulturstädte des Landes. Das Museum von Tibet gehört zu den Museen der Klasse A. Im Archiv Tibets werden mehr als drei Millionen wichtige historische Akten aufbewahrt. Mittlerweile gibt es 76 Objekte des immateriellen Kulturerbes des Landes, 323 gelten als immaterielles Kulturerbe des Autonomen Gebiets, 76 auf der Bezirk- und Stadtebene und 814 auf der Kreisebene. 68 Persönlichkeiten gelten als Träger des immateriellen Kulturerbes auf der staatlichen Ebene, 350 auf der Ebene des Autonomen Gebiets. Es gibt 117 Volksopern-ensembles für die tibetische Oper. Das Epos „Gesar“ und die tibetische Oper stehen auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Die moderne öffentliche Kultur erfährt eine immer weitere Verbreitung. Die Abdeckungsquote des Rundfunks und Fernsehens beträgt jeweils 94,38 Prozent und 95,51 Prozent. Büchereien gibt es in jedem Dorf und in jedem Kloster. 2011 wurde die Stiftung für die Kulturindustrie gegründet, die sich in Tibet mit der Unterstützung dieser Branche beschäftigt. Das Recht der Religionsfreiheit wird gewährleistet. Im Autonomen Gebiet existieren nebeneinander der tibetische Buddhismus, die Bon-Religion, der Islam und der Katholizismus. Innerhalb des tibetischen Buddhismus bestehen noch verschiedene Schulen wie Nyingma, Kagyu, Sakya und Gelug. Die Religionsfreiheit aller Volksgruppen wird von der Verfassung und anderen Gesetzen geschützt. Alle Religionen und alle Sekten werden gleichermaßen respektiert und geschützt. Eine wahre religiöse Toleranz wird realisiert. Bürger werden weder von staatlichen Organen noch von gesellschaftlichen Organisationen oder Privatpersonen zum Glauben oder Nicht-Glauben einer Religion gezwungen, weder religiöse noch nicht religiöse Bürger dürfen diskriminiert werden. In den insgesamt 1787 religiösen Stätten meditieren mehr als 46 000 Mönche und Nonnen sowie 358 lebende Buddhas. Es gibt in Tibet vier Moscheen und mehr als 3000 Gläubige des Islam sowie eine katholische Kirche und mehr als 700 Katholiken. In Klöstern und Tempeln finden ungestört religiöse Veranstaltungen wie Lernen und Debattieren von Sutras, Prüfungen zur Erlangung eines religiös-akademischen Grades, Einweihungen, Abhiseka, Sutravorlesungen und Meditationen statt. Regelmäßige Rituale sind ein wichtiger Bestandteil religiöser Feste. Gläubige haben zu Hause in der Regel Meditationskabinen oder Nischen mit Buddhastatuen. Religiöse Rituale wie Gebetsmühlen drehen, Gebete oder die Einladung von Mönchen und Nonnen zur religiösen Zeremonie zu sich nach Hause finden ungestört statt. Die Reinkarnation der lebenden Buddhas wird als eine spezielle Tradition des tibetischen Buddhismus vom Staat anerkannt und respektiert. Im Jahre 1995 hat das Autonome Gebiet Tibet – auf der Grundlage des religiösen Rituals und der überlieferten Regeln durch das Losziehen aus der Goldenen Urne und nach Genehmigung des Staatsrats – die Suche nach dem Nachfolger des zehnten Panchen Lama, dessen Bestätigung, Genehmigung sowie die offizielle Einsetzung zum lebenden Buddha des elften Panchen Lama abgeschlossen. Das Staatliche Amt für religiöse Angelegenheiten hat 2007 die Bestimmungen für das Regeln der lamaistischen Reinkarnation der lebenden Buddhas verabschiedet, die die Reinkarnation des lebenden Buddhas um ein Weiteres standardisiert. Seit der demokratischen Reform sind mehr als 60 neue lebende Buddhas auf der Grundlage der überlieferten Regeln und des religiösen Rituals bestätigt und genehmigt worden.
Der Entwicklungsweg des neuen Tibet ist ein Weg der Nachhaltigkeit
Tibet ist für China eine wichtige ökologische Schutzmauer, die für Asien, ja sogar für die ganze Welt von großer Bedeutung ist. Die Gesetzmäßigkeit der Ökonomie, der Gesellschaft und der Natur befolgend, ist man in Tibet seit Jahren immer auf einem nachhaltigen Weg und strebt nach der Harmonie zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie, ohne die Umwelt zu opfern. Die Zentralregierung hält an dem Wissenschaftlichen Entwicklungskonzept fest, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht, wobei der Umweltschutz in den Vordergrund gestellt wird und als eine wichtige Option der Entwicklung betrachtet wird. Die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet setzt sich den Aufbau der Schutzmauer für ökologische Sicherheit sowie den Aufbau eines ökologischen und schönen Tibets als strategisches Ziel und sucht nach einem neuen nachhaltigen Weg für eine Hochlandregion.
Seit Jahren verfolgen die Zentralregierung und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet eine Reihe von Plänen für den Schutz und den Aufbau der ökologischen Umwelt. In der Nationalen Planung für den ökologischen Aufbau (1998) und dem Nationalen Programm für den ökologischen Schutz (2000) der chinesischen Regierung wurde die Frost-Tau-Zone des Qinghai-Tibet-Plateaus als eine der acht Aufbauregionen für die Ökologie des Landes festgelegt. Für diese Region gibt es spezielle Planungen und Schutzmaßnahmen. 2009 hat die chinesische Regierung den Plan für den Schutz und den Aufbau der Schutzmauer für die ökologische Sicherheit in Tibet (2008–2030) erstellt, der Investitionen in Höhe von 15,8 Mrd. Yuan vorsieht und bis 2030 im Großen und Ganzen fertiggestellt werden soll. Das Autonome Gebiet Tibet hat eine Reihe von Planungen für den ökologischen Schutz und Aufbau erarbeitet und in die Praxis umgesetzt, dazu gehören u. a. die Planung für den Aufbau der ökologischen Umwelt, die Planung für den Schutz der Gewässer und des Bodens, die Planung für die integrierte Sanierung der Umwelt in den Ackerbau- und Viehzuchtregionen sowie die Planung für die ökologischen Funktionen. Der Schutz der Ökologie durch Gesetzgebungsmaßnahmen wird intensiviert. Seit Jahren werden die Vorschriften für den Umweltschutz im Autonomen Gebiet Tibet angepasst und die Regeln für die Überwachung und Verwaltung des ökologischen Schutzes im Autonomen Gebiet Tibet verabschiedet. Der Staat und die regionale Regierung des Autonomen Gebiets haben strenge Maßnahmen ergriffen, um die Umwelt zu schützen. Eine Reihe von Projekten für den ökologischen Aufbau wurden in Gang gesetzt: das Projekt für den Schutz der Naturwälder, das Projekt für die Wiederaufforstung in früher landwirtschaftlich genutzten Feldern, das Projekt für die Rückverwandlung von übermäßig genutzten Weidegebieten in Steppen, Schutz und Aufbau des natürlichen Graslands, Siedlungsprojekte für die nomadisierenden Hirten, künstliche Grasanpflanzung und Verbesserung der Weiden. Für die Kompensation des ökologischen Nutzens der Wälder wurde Geld bereit gestellt und eine Reihe von Arbeiten zur Vorbeugung und Regulierung von geologischen Katastrophen eingeleitet, dazu gehören u. a. Sandschutz und -regulierung sowie die Bekämpfung der Bodenerosion und die Sanierung von Nebenflüssen. An dem Prinzip der vorsichtigen Entwicklung der Industrie wird festgehalten. Die Entwicklung der energieintensiven, die Umwelt schwer belastenden und emissionsstarken Industrien wird im Autonomen Gebiet streng beschränkt. Die Benutzung von sauberen Energien wird gefördert. Man bemüht sich, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Seit Jahren haben die Zentralregierung und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet strenge Maßnahmen ergriffen und die Ausbeutung von Erzressourcen verboten. 2013 hat die Regierung die umweltbezogenen Zugangsbeschränkungen nochmals verschärft. Neue Regelungen für die Überwachung und Verwaltung des Öko- und Umweltschutzes, neue Regelungen für die Überwachung und Verwaltung der Erkundung und Erschließung von Bodenvorkommen sowie neue Regelungen für die Überprüfung der Umweltschutzarbeiten wurden verabschiedet. Insbesondere wurde zugunsten des Umweltschutzes das System eingeführt, nach dem die Erkundung und Erschließung von Bodenressourcen einheitlich von der Regierung des Autonomen Gebiets verwaltet werden und Projekte mit einer Veto-Stimme verhindert werden können. Dank der Bemühungen aller Seiten hat der Umweltschutz in Tibet beachtliche Erfolge erzielt. Die Fläche, die unter Umweltschutz steht, beträgt 413 700 Quadratkilometer, was 33,9 Prozent der gesamten Fläche des Autonomen Gebiets entspricht und auf Platz eins landesweit steht, 11,91 Prozent der Fläche werden von Wäldern bedeckt. Landesweit hat Tibet den größten Waldvorrat. Mit einer Fläche von mehr als sechs Millionen Hektar Feuchtgebieten unterschiedlicher Art steht Tibet landesweit auf Platz eins. In den Naturreservaten leben 125 national geschützte Tierarten und 39 Pflanzenarten. Ende 2012 betrug die Naturgraslandfläche in Tibet 85,11 Millionen Hektar, wovon 69,1 Millionen Hektar nutzbar sind. Tibet gehört immer noch zu den Regionen mit der besten Umweltqualität weltweit. Die meisten Teile Tibets befinden sich noch in ihrem Urzustand.
III. Der Kern des „Mittleren Wegs“ bedeutet die Spaltung Chinas
Durch die solidarischen Anstrengungen aller Volksgruppen Tibets in mehr als 50 Jahren geht Tibet nun einen Entwicklungsweg, der den Aufforderungen der Zeit und den grundlegenden Interessen der Bevölkerung entspricht. Tibet hat dabei weltweit anerkannte Erfolge erzielt. Aber die Clique um den 14. Dalai Lama ignoriert aus den politischen Motiven der „Unabhängigkeit Tibets“ nach wie vor die Entwicklung und Fortschritte Tibets. Darüber hinaus leugnet sie mit allen Mitteln die oben genannten Erfolge und versucht damit, den richtigen Weg Tibets zu negieren.
Seit vielen Jahren ändert die Clique um den 14. Dalai Lama ihre Taktik für die „Unabhängigkeit Tibets“ ständig. Im März 1959 entfesselte sie eine bewaffnete Rebellion und floh nach ihrer Niederlage nach Indien. Danach trat sie in aller Öffentlichkeit dafür ein, die „Unabhängigkeit Tibets“ mittels Gewalt zu realisieren. Nach Ende der 1970er Jahre fand die Clique um den 14. Dalai Lama vor dem Hintergrund, dass sich die Beziehungen zwischen China und den USA entspannt hatten, die internationale Situation ungünstig für sich und begann damit, ihre Taktik zu ändern. Sie schlug den so genannten „Mittleren Weg“ ein, was einer getarnten Unabhängigkeit entspricht. Nach dem drastischen Wandel in der ehemaligen Sowjetunion und in Osteuropa 1989 schätzte die Clique um den 14. Dalai Lama die Situation falsch ein, indem sie meinte, daraus ergebe sich die Chance für die Verwirklichung der „Unabhängigkeit Tibets“. Aus diesem Grund setzte sie sich wieder das Ziel, die „absolute Unabhängigkeit Tibets“ wahr werden zu lassen. Nach 1994 erkannte sie verzweifelt, dass die „Unabhängigkeit Tibets“ unmöglich ist, und spielte wieder die Karte des „Mittleren Wegs“ aus, womit man erneut auf den so genannten „hohen Grad an Autonomie“ setzte. In den letzten Jahren hat die Clique um den 14. Dalai Lama noch energischer für den „Mittleren Weg“ geworben und ihn beschönigt. „Madhyamaka“ (Mittlerer Weg) ist ursprünglich ein buddhistischer Begriff und wurde von der Clique um den 14. Dalai Lama politisiert. Sein Kern besteht in den folgenden fünf Punkten: Erstens erkennt man nicht an, dass Tibet von alters her ein fester Bestandteil Chinas ist. Stattdessen wird behauptet, „Tibet ist in der Geschichte ein absolut unabhängiger Staat gewesen“, „Tibet wurde 1951 von China besetzt“ und „Historisch betrachtet haben die Tibeter das Recht auf Unabhängigkeit“. Zweitens versucht man, ein „Großtibet“, das es in der Geschichte nie gegeben hat, zu begründen. Vor diesem Hintergrund wird behauptet, dass die „Tibet-Frage“ insgesamt sechs Millionen Tibeter betreffe. Zudem hat man vor, das Autonome Gebiet Tibet und Teile der Provinzen Sichuan, Yunnan, Gansu und Qinghai, die von Tibetern und Angehörigen anderer Volksgruppen bewohnt sind, zu einem Verwaltungsgebiet zu vereinigen. Drittens verlangt man, Autonomie in hohem Grade, die nicht von der Zentralregierung eingeschränkt ist, zu praktizieren. Dabei soll weder die Führung der Zentralregierung noch das gegenwärtig geltende gesellschaftliche und politische System Tibets anerkannt werden. Man erklärt das Vorhaben, „die autonome Regierung“ zu gründen. Darüber hinaus sollen die Tibeter (nämlich die Anhänger der Clique um den 14. Dalai Lama) selbst bis auf die Diplomatie und Landesverteidigung alle anderen Angelegenheiten in die Hand nehmen und die Vollmacht dafür haben. Viertens lehnt man die Stationierung von Truppen der Zentralregierung in Tibet ab. Oberflächlich gesehen ist man dafür, dass die Zentralregierung zuständig für die Landesverteidigung bleibt. Aber es wird gleichzeitig der „völlige Rückzug“ chinesischer Truppen gefordert, um Tibet zu einer „internationalen Friedenszone“ zu machen. Fünftens will man die Einwanderung anderer Volksgruppen nach „Großtibet“ einschränken und die Angehörigen anderer Volksgruppen, die seit Generationen auf dem Qinghai-Tibet-Plateau leben, vertreiben, ohne Rücksicht auf die Tatsache, dass das Qinghai-Tibet-Plateau seit alters gemeinsam von vielen Volksgruppen bewohnt ist. Die Clique um den 14. Dalai Lama erkennt mit dem „Mittleren Weg“ scheinbar die „Souveränität“ Chinas über Tibet an, im Wesentlichen geht es ihr allerdings darum, die Regierungsmacht für Tibet zu erringen und ein von ihr kontrolliertes, „halb-unabhängiges“ politisches Gebilde zu etablieren. Planmäßig soll erst dann die „Souveränität“ Tibets angestrebt werden, nachdem man die Regierungsmacht konsolidiert hat, um letztlich dann die „Unabhängigkeit Tibets“ zu verwirklichen. Der „Mittlere Weg“ als politisches Programm dafür, die „Unabhängigkeit Tibets“ schrittweise wahr werden zu lassen, widerspricht der Geschichte, der Realität, der Verfassung, den Gesetzen und dem Grundsystem Chinas und steht auch mit der Geschichte, den Gegebenheiten und den Verhältnissen der Volksgruppen Tibets nicht in Übereinstimmung. Noch mehr läuft er den grundlegenden Interessen aller Chinesen einschließlich der Tibeter zuwider.
Tibet ist seit alters ein Bestandteil Chinas und war nie ein unabhängiger Staat
Tibet ist seit alters ein Bestandteil Chinas. Die tibetische Volksgruppe zählt in China zu den Volksgruppen mit einer langen Geschichte und hat zur Herausbildung und Entwicklung der Schicksalsgemeinschaft der chinesischen Nation mit beigetragen. Viele archäologische Funde und historische Forschungen zeigen, dass in China die tibetische Volksgruppe mit der Han-Volksgruppe und auch anderen Volksgruppen von alters her hinsichtlich der Blutsverwandtschaft, der Sprache und der Kultur eng in Verbindung steht. Darüber hinaus war der Verkehr zwischen Tibet und dem Binnenland Chinas in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Kultur in der langen Geschichte nie unterbrochen. Die im 7. Jahrhundert in Tibet entstandene Tubo-Herrschaft war eine lokale Macht in der chinesischen Geschichte, die wichtige Beiträge zur Erschließung des südwestlichen Grenzgebiets Chinas leistete.
Seit der Yuan-Dynastie (1271–1368) untersteht Tibet offiziell der Zentralverwaltung Chinas. Damals errichtete die Zentralregierung speziell das Oberste Buddhistische Verwaltungsamt und später den Generalrat, um unmittelbar die militärischen, politischen und religiösen Angelegenheiten Tibets zu regeln. In deren Rahmen wurden in Tibet Volkszählungen durchgeführt, Poststationen eingerichtet, Steuern erhoben, Truppen stationiert und Beamte ernannt. Darüber hinaus galten in Tibet das Strafrecht und der Kalender der Yuan-Dynastie. Mit allen oben genannten Maßnahmen übte die Zentralregierung der Yuan-Dynastie in Tibet eine allumfassende und effektive Verwaltung aus. Während der Ming-Dynastie (1368–1644) verlieh die Zentralregierung den religiösen Führern in unterschiedlichen Orten Tibets verschiedene Ehrentitel wie etwa „Dharma-König“ oder „Staatsmeister“. Zur gleichen Zeit wurde die Stellung der neuen Könige und Fürsten aus Tibet erst rechtskräftig, wenn sie vom Kaiser mit Beglaubigungsbüchern bestätigt worden waren. Für diese Arbeit waren kaiserliche Gesandte unterwegs. In der Qing-Dynastie (1644–1911) verlieh die Zentralregierung nacheinander den beiden Führern der Gelugpa-Sekte des tibetischen Buddhismus die Ehrentitel „5. Dalai“ bzw. „5. Panchen“. Dadurch wurden die Titel „Dalai Lama“ und „Panchen Erdeni“ sowie deren entsprechende politische und religiöse Stellung offiziell festgelegt. Seitdem wurden alle Dalai Lamas und Panchen Lamas von der Zentralregierung mit Titeln belehnt, was sich allmählich zu einem festen System entwickelte. 1727 begann die Qing-Regierung, Statthalter nach Tibet zu entsenden und dort einen Amtssitz für sie zu errichten. Sie sollten Tibet im Auftrag der Zentralregierung kontrollieren und verwalten. Insgesamt wurden mehr als hundert Statthalter nach Tibet geschickt. 1751 schaffte die Qing-Regierung das säkulare System in Tibet ab, die Fürsten verloren daraufhin ihre Macht. Stattdessen wurde der 7. Dalai offiziell zum Lokalregierungschef Tibets ernannt und die Theokratie durchgeführt. Dabei wurde in Lhasa die Kascha-Regierung aus vier Kalonen gegründet, die den Statthaltern und dem Dalai Lama unterstand. Als die British East India Company 1774 Vertreter zum Tashilhunpo-Kloster schickte, um mit Tibet direkten Kontakt herzustellen, erwiderte der 6. Panchen, Tibet gehöre zum chinesischen Territorium und müsse bei allen Angelegenheiten nach dem Erlass des Großen Kaisers Chinas handeln. 1793 erließ die Qing-Regierung das Edikt in 29 Absätzen und vervollständigte mehrere Regelungen für die Verwaltung Tibets durch die Zentralregierung. Beispielsweise wurde deutlich festgelegt, dass die Reinkarnation des Dalai Lama und anderer großer „lebender Buddhas“ durch die Losziehung aus einer Goldenen Urne bestimmt und durch die Zentralregierung bestätigt werden muss. Danach wurden der 10., 11. und 12. Dalai Lama und der 8., 9. und 11. Panchen Lama durch die Losziehung aus der Goldenen Urne bekräftigt. Der 13. und 14. Dalai Lama und der 10. Panchen Lama wurden mit der Genehmigung der Zentralregierung von diesem Verfahren befreit. 1912 übergab der letzte Qing-Kaiser nach seiner Entsagung vom Thron „die Herrschaft dem ganzen Land, das durch die Republik China (1912–1949) vertreten ist, in deren Territorium wie immer die Mandschuren, Han, Mongolen, Hui und Tibeter leben“. In der provisorischen Verfassung der Republik China von 1912 und der 1931 konstituierten Übergangsverfassung der Republik China war verankert, dass Tibet ein Bestandteil des Territoriums der Republik China war. 1929 richtete die Zentralregierung in Nanjing die Kommission für die Mongolei und Tibet ein, die Behörde für die Verwaltung von Tibet. 1940 gründete die Nanjing-Regierung in Lhasa die Tibet-Vertretung der Kommission für die Mongolei und Tibet als ständige Einrichtung der Zentralregierung in Tibet. Auch die Bestätigung und die Inthronisation des 14. Dalai Lama und des 10. Panchen Lama wurden von der Zentralregierung der Republik China genehmigt. Trotz der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Warlords und ständiger Unruhen im Inland hat die Zentralregierung der schwachen Republik die Souveränität über Tibet unter schweren Bedingungen erfolgreich verteidigt. Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurde die partikularistische Lage des Landes beendet. Unter den neuen historischen Bedingungen wurde die Vereinigung des Landes zur unaufhaltsamen Tendenz der Entwicklung. Die friedliche Befreiung Tibets und die Stationierung der Volksbefreiungsarmee in Tibet waren eine gerechte Tat der Zentralregierung nach dem Machtwechsel, um die Souveränität des Staates auszuüben, die nationale Einheit zu wahren und die territoriale Integrität des Landes zu verteidigen. Das 17-Punkte-Abkommen, unterzeichnet von der Zentralregierung und der ehemaligen Lokalregierung Tibets, entstand als innerstaatliches Dokument auf der Grundlage, die historische Tatsache, dass Tibet ein Bestandteil Chinas ist, zu respektieren und anzuerkennen. Nach der friedlichen Befreiung schlug Tibet schrittweise den sozialistischen Weg ein. Die Angehörigen aller Volksgruppen in Tibet und die anderen chinesischen Bürger trugen und tragen gemeinsam zu Entwicklung und Fortschritt des Landes bei. Die historischen Tatsachen zeigen klar, dass Tibet seit alters ein Bestandteil Chinas ist und nie ein unabhängiger Staat war. In der heutigen Welt erkennen alle Länder diese Tatsache an. Kein einziges Land hat die „Unabhängigkeit Tibets“ anerkannt. Aus diesem Grund stellt der „politische Status“ Tibets überhaupt keine Frage dar. 1959 floh der 14. Dalai Lama ins Ausland, weil er gegen die Abschaffung des Systems der Sklavenhalterei war. Von daher hat er gar keinen Anspruch mehr darauf, die Tibeter zu vertreten, noch weniger hat er das Recht, die Zukunft und das Schicksal Tibets zu entscheiden. Die so genannte „Exilregierung“ ist ihrem Wesen nach eine illegale politische Organisation zur Spaltung Chinas; ihr fehlt die Legitimität und die internationale Anerkennung.
„Großtibet“ ist eine reine Fiktion und entspricht weder der Geschichte noch den nationalen Gegebenheiten Chinas
Die Clique um den 14. Dalai Lama spricht bei ihrer Werbung für ihren „Mittleren Weg“ gerne vom so genannten „Großtibet“. Ihren illusorischen Vorstellungen nach reicht es nördlich bis zum Südteil des Autonomen Gebiets Xinjiang der Uiguren und den Hexi-Korridor, östlich bis zum mittleren Teil der Provinzen Gansu und Sichuan und südlich bis zum mittleren Teil der Provinz Yunnan. „Großtibet“ wäre in ihren Vorstellungen ein Gebiet, das das ganze Autonome Gebiet Tibet, die ganze Provinz Qinghai, die Hälfte der Provinzen Sichuan und Gansu, ein Viertel der Provinz Yunnan und den Südteil Xinjiangs umfasst und damit ein Viertel der Gesamtfläche Chinas einnimmt.
„Großtibet“ war in der Geschichte der administrativen Gliederung Chinas nie ein Thema. Die Entstehung der gegenwärtigen administrativen Gliederung Chinas blickt auf einen langen historischen Prozess zurück. Die Tubo-Herrschaft in der Tang-Dynastie (618–907) wurde von Tuboern im Zusammenschluss mit verschiedenen Volksgruppen und Stämmen, die ebenfalls auf dem Qinghai-Tibet-Plateau und in den umliegenden Regionen lebten, gegründet. Nach dem Untergang dieser Herrschaft lebten die Tuboer mit den Angehörigen anderer Volksgruppen auf dem Qinghai-Tibet-Plateau zusammen und hatten keine einheitliche Herrschaft mehr. In der Yuan-Dynastie errichtete die Zentralregierung in Ü, Tsang und Ngari das militärische Oberkommando (auch als Ü-Tsang-Befriedungskommission bekannt) zur Verwaltung von Tibet und in den anderen von Tibetern bewohnten Gebieten das militärische Kham-Oberkommando und das Amdo-Oberkommando. Die oben genannten drei Organe unterstanden einheitlich dem Obersten Buddhistischen Verwaltungsamt (später dem Generalrat). Während der Ming-Dynastie errichtete die Zentralregierung in Tibet die Ü-Tsang-Kommandostelle und die Ngari-Kaschmir-Oberkommandostelle, die sich später vereinigten und das gesamte Tibet bis auf das Gebiet Qamdo verwalteten. In Qamdo wurde ein Militärbezirk eingerichtet, dessen Verwaltungsbereich sich später auf Yushu der Provinz Qinghai und Garze der Provinz Sichuan erweiterte. 1726 regulierte die Zentralregierung der Qing-Dynastie wegen Unruhen in Teilen von Tibet die administrative Gliederung von Sichuan, Yunnan, Qinghai und Tibet. Die neue Einteilung gilt noch heute im Großen und Ganzen. Bis zur friedlichen Befreiung Tibets 1951 hatte der Zuständigkeitsbereich der Lokalregierung Tibets das heutige Autonome Gebiet Tibet nie überschritten. „Großtibet“ ist ein Produkt der Aggression der westlichen Kolonialisten gegen China und ihrer Intrige, China zu spalten. Dieser Begriff ist nicht der Initiative der Clique um den 14. Dalai Lama entsprungen, sondern die der britischen Kolonialisten, die ihn während der „Simla-Konferenz“ (1913–1914) vorbrachten und in der illegalen „Simla-Konvention“ niederlegen ließen. Gemäß dieser Konvention wurden die von der tibetischen Volksgruppe bewohnten Gebiete Chinas in ein „äußeres“ und ein „inneres“ Tibet eingeteilt. Das „Äußere Tibet“ entsprach dem heutigen Autonomen Gebiet Tibet und sollte ausschließlich von Tibetern selbst verwaltet werden; das „Innere Tibet“ bedeutete die anderen von der tibetischen Volksgruppe bewohnten Gebiete in den vier Provinzen Sichuan, Yunnan, Gansu und Qinghai. Dorthin durfte die chinesische Regierung Beamte und Truppen schicken. Angesichts des heftigen Protests aller Chinesen verweigerte der Vertreter der damaligen chinesischen Regierung seine Unterschrift unter die „Simla-Konvention“ und erkannte sie auch nicht an. Daran scheiterte die „Simla-Konferenz“ schließlich und die „Simla-Konvention“ wurde nur zu einem Fetzen Papier. Dennoch bauten die britischen Kolonialisten danach weiter aktiv die separatistischen Kräfte in der tibetischen Oberschicht aus, die eine Zeitlang davon träumten, die „Autonomie“ mit britischer Unterstützung realisieren zu können. Erst in seinen letzten Jahren erwachte endlich der damals von den britischen Kolonialisten ausgenutzte 13. Dalai Lama. 1930 erklärte er in Lhasa Liu Manqing, dem Vertreter der Zentralregierung in Tibet: „Es sind alles Bestandteile des chinesischen Territoriums. Wieso will man denn das Deine und das Meine voneinander unterscheiden? Würde man dafür Waffengewalt anwenden ... Feindlichkeit unter Brüdern lohnt überhaupt nicht.“ Mit „Großtibet“ ignoriert man die Geschichte und die Kultur, die alle Volksgruppen auf dem Qinghai-Tibet-Plateau gemeinsam geschaffen haben. In ihren langjährigen Beziehungen miteinander ist es zu einer Besonderheit der Ausbreitung der Volksgruppen Chinas geworden, dass die einzelnen Volksgruppen in geschlossenen Gemeinschaften zusammenbleiben und von größerer Räumlichkeit aus betrachtet jedoch verstreut und mit anderen Volksgruppen gemischt sind. In China ist es üblich, dass Angehörige einer einzigen Volksgruppe sich in verschiedenen Verwaltungsgebieten ausgebreitet haben, während eine Verwaltungsregion häufig von unterschiedlichen Volksgruppen bewohnt ist. Auf dem Qinghai-Tibet-Plateau, insbesondere in dessen Nachbarregionen, leben seit alters mehr als zehn Volksgruppen wie die Han, Tibeter, Hui, Moinba, Lhoba, Qiang, Mongolen, Tu, Dongxiang, Bao’an, Yugu, Sala, Lisu, Naxi, Pumi und Nu. Sie sind alle Einheimische in diesem großen Gebiet. Heute sind Tibet und die vier Provinzen Sichuan, Qinghai, Gansu und Yunnan gemeinsam von vielen Volksgruppen bewohnt, was die historische Folge der Miteinanderbeziehungen und der Integration aller Volksgruppen Chinas im Laufe der Zeit ist. Aus geographischen, historischen, sittlichen und traditionellen Gründen werden die tibetischen Stämme außerhalb des heutigen Autonomen Gebiets Tibet von anderen Provinzen Chinas, nämlich Sichuan, Yunnan, Gansu und Qinghai, verwaltet. Lange Zeit leben sie mit anderen einheimischen Volksgruppen zusammen. Die Tibeter in verschiedenen Verwaltungsgebieten behalten in der langjährigen Entwicklung der Geschichte einerseits einen gemeinsamen Volkscharakter bei, andererseits pflegen sie aber auch ihre Unterschiede in der Sprache sowie ihren Sitten und Gebräuchen. Zugleich pflegen die Tibeter in verschiedenen Regionen sehr häufige Kontakte mit den anderen lokalen Volksgruppen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur, insbesondere die wirtschaftlichen Verbindungen miteinander sind sehr eng. Außerdem sind alle Volksgruppen in derselben Region von gleichem oder ähnlichem kulturellem Gepräge. „Großtibet“ löst sich völlig von der Realität Chinas. In China ist die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten ein grundlegendes politisches System. In den Gebieten, in denen nationale Minderheiten in geschlossenen Gemeinschaften leben, wird unter der einheitlichen Führung des Staates regionale Autonomie praktiziert; in jedem dieser Gebiete werden Selbstverwaltungsorgane zur Ausübung der Autonomie eingerichtet. Die Regionen mit nationaler Autonomie gliedern sich in autonomes Gebiet, autonomen Bezirk und autonomen Kreis und sind alle untrennbare Bestandteile der Volksrepublik China. Nach der Gründung der Volksrepublik China wurden neben dem Autonomen Gebiet Tibet für die tibetische Volksgruppe noch acht autonome Bezirke und zwei autonome Kreise in Sichuan, Yunnan, Gansu und Qinghai errichtet. Darüber hinaus gibt es dort einen autonomen Bezirk der tibetischen und der Qiang-Volksgruppe, einen autonomen Bezirk der Mongolen und der Tibeter sowie zwei tibetische autonome Kreise. Manchen autonomen Bezirken der Tibeter unterstehen wiederum autonome Kreise anderer Volksgruppen. Diese administrative Gliederung hat sowohl die historischen Besonderheiten der Ausbreitung der Volksgruppen als auch ihre künftige Entwicklung berücksichtigt. Das verkörpert die Verbindung der ethnischen und regionalen, historischen und realistischen sowie politischen und wirtschaftlichen Faktoren, trägt zur gemeinsamen Prosperität und Entwicklung aller Volksgruppen Chinas bei und erwies sich in der Praxis als erfolgreich. Im Artikel 14 des Gesetzes für die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten ist festgelegt: „Nach der Gründung einer autonomen Ortschaft der nationalen Minderheiten darf sie ohne gesetzliches Verfahren nicht abgeschafft oder mit einer anderen zusammengelegt werden; nach der Festsetzung der Grenze einer autonomen Ortschaft der nationalen Minderheiten darf sie ohne gesetzliches Verfahren nicht abgeändert werden; wenn die Abschaffung oder Abänderung notwendig ist, haben die Behörden der höheren Ebene das Selbstverwaltungsorgan der betreffenden autonomen Ortschaft weit gehend zu konsultieren und gemäß dem gesetzlichen Verfahren die Genehmigung zu beantragen.“ Dies zeigt deutlich, dass das von der Clique um den 14. Dalai Lama angestrebte „Großtibet“ weder der Geschichte noch der Realität entspricht und sich völlig von den nationalen Verhältnissen Chinas löst. Mit der These „Großtibet“ ignoriert man die Tatsache, dass seit Jahrtausenden auf dem Qinghai-Tibet-Plateau eine Symbiose von verschiedenen Volksgruppen existiert, entstellt die Geschichte über die gemeinsame Erschließung des Qinghai-Tibet-Hochplateaus durch die verschiedenen Volksgruppen als die Geschichte einer einzelnen Volksgruppe, und versucht, zwischen den Volksgruppen Chinas Zwietracht zu säen und ein „reines Großtibet“ ohne alle anderen Volksgruppen zustande zu bringen. Dies ist klar und deutlich ein extremer Nationalismus und Rassismus.
Die „hochgradige Autonomie“ zielt auf „ein Land im Land“ ab und verstößt gegen die Verfassung und das staatliche System Chinas
Die „hochgradige Autonomie“ wurde auch „echte Autonomie“ oder „Autonomie im wahrsten Sinne des Wortes“ genannt und bildet einen anderen Kern des „Mittleren Wegs“ der Clique um den 14. Dalai Lama. Oberflächlich gesehen bezieht sich die „hochgradige Autonomie“ auf die Selbstverwaltungsbefugnisse in den Bereichen Sprache, Kultur, Religion, Bildungswesen und Umweltschutz innerhalb der Souveränität der Volksrepublik China. Aber in der Erklärung der „hochgradigen Autonomie“ durch die Clique um den 14. Dalai Lama sind Inhalte über die Zerstörung der nationalen Einheit, Souveränität und des staatlichen Systems Chinas deutlich zu erkennen. Dem Wesen nach zielt die „hochgradige Autonomie“ auf „ein Land im Land“ ab, das nicht von der Zentralregierung eingeschränkt wird.
Erstens: Über das Verhältnis zwischen der „autonomen Regierung“ und der Zentralregierung. Laut der so genannten „hochgradigen Autonomie“ „sollen die Tibeter selbst bis auf die Diplomatie und Landesverteidigung alle anderen Angelegenheiten in die Hand nehmen und die Vollmacht dafür haben“. Die „autonome Regierung“ darf im Ausland „Vertretungen“ einrichten. Dem Wesen nach will sich die so genannte „autonome Regierung“ der Zentralregierung nicht mehr unterordnen, eine unabhängige Position erlangen und alle vorhandenen politischen Systeme des Autonomen Gebiets Tibet außer Kraft setzen bzw. durch andere ersetzen. Zweitens: Über die Verteidigungsangelegenheiten Tibets. Die Clique um den 14. Dalai Lama fordert: „Nur wenn alle Truppen der Kommunistischen Partei Chinas sich zurückgezogen haben, kann man wirklich mit dem Versöhnungsprozess beginnen“ und „Es soll eine regionale Friedenskonferenz stattfinden, um die Entmilitarisierung Tibets sicherzustellen.“ Die Clique um den 14. Dalai Lama versucht, Tibet zu einer „internationalen Friedenszone“ und einer „Pufferzone zwischen China und Indien“ zu machen sowie die inneren Angelegenheiten Chinas zu internationalisieren. Tibet ist aber ein Bestandteil der Volksrepublik China. Die Stationierung der Truppen in Tibet durch die Zentralregierung ist sowohl das Symbol der staatlichen Souveränität als auch notwendig für die nationale Sicherheit. Dass die Clique um den 14. Dalai Lama dagegen ist, zeigt ihr politisches Streben nach der „Unabhängigkeit Tibets“ eindeutig. Drittens: Über die Rechte der anderen Volksgruppen. Die Clique um den 14. Dalai Lama fordert: „Die Einwanderung in Tibet muss eingestellt werden und die schon in Tibet lebenden Han-Chinesen müssen nach China zurückkehren“. Samdhong, ein wichtiges Mitglied der Clique um den 14. Dalai Lama, behauptete 2005 in einer Rede: „Im ganzen von den Tibetern bewohnten Gebiet sollen die Tibeter selbst die Autonomie ausüben. Die Han-Chinesen und die Angehörigen anderer Volksgruppen sind in Tibet wie Gäste und sollen deshalb auf keine Weise unsere Rechte einschränken.“ Wie oben erwähnt, war der Raum des so genannten „Großtibets“, insbesondere die Nachbarregionen des Qinghai-Tibet-Plateaus, in der Geschichte ein Korridor von ständigen ethnischen Wanderungsbewegungen, so dass sich die geschlossenen Gemeinschaften verschiedener Volksgruppen verflechtet vorfinden und aufeinander angewiesen sind. Die Clique um den 14. Dalai Lama hat nun vor, eine große Anzahl der Mitglieder der anderen Volksgruppen aus ihrer Heimat zu vertreiben, in der sie von Generation zu Generation gelebt haben. Dies erweist sich als eine absurde Logik und ein Horror: Mit der Verwirklichung der so genannten „hochgradigen Autonomie“ führt kein Weg an ethnischen Säuberungen vorbei. Viertens: Über das Verhältnis zwischen der „hochgradigen Autonomie“ und dem Konzept „Ein Land, zwei Systeme“. Die Clique um den 14. Dalai Lama behauptet, nach dem Modell „Ein Land, zwei Systeme“ die „hochgradige Autonomie“ im ganzen „Großtibet“ durchführen zu wollen. Tibet habe noch „besonderere“ Umstände als Hongkong und Macao und solle dementsprechend größere Autonomie haben. „Ein Land, zwei Systeme“ ist eine grundlegende nationale Politik, die China eingeführt hat, um die Taiwan-, Hongkong- und Macao-Frage zu lösen und die friedliche Vereinigung des Landes zu realisieren. Die Verhältnisse Tibets sind aber ganz anders geartet als die Taiwans, Hongkongs und Macaos. Die Taiwan-Frage wurde vom Bürgerkrieg zwischen der KPCh und der Kuomintang hinterlassen. Die Hongkong- und Macao-Frage war ein Produkt der imperialistischen Aggression gegen China und dabei ging es darum, dass China die Souveränität wieder ausübt. Dagegen stand und steht Tibet aber konsequent unter der souveränen Zuständigkeit der Zentralregierung Chinas. Aus all diesem kann man ersehen, dass es sich bei der so genannten „hochgradigen Autonomie“ nicht um „Autonomie“, sondern um „Unabhängigkeit“ handelt. Das Ziel ist es, die Souveränität Chinas über Tibet zu verneinen und ein „Großtibet“ außerhalb der Zuständigkeit der Zentralregierung Chinas zu gründen. Tatsächlich gibt es aber überhaupt keine Grundlage und Bedingungen, die die Verwirklichung einer derartigen „hochgradigen Autonomie“ zulassen. Erstens: Die „hochgradige Autonomie“ ist verfassungswidrig. In der Präambel der Verfassung der Volksrepublik China steht eindeutig geschrieben: „Die Volksrepublik China ist ein einheitlicher Vielvölkerstaat, der von den Volksmassen aller ethnischen Gruppen des Landes gemeinsam gegründet worden ist. Zwischen ihnen sind sozialistische Beziehungen der Gleichberechtigung, der Einheit und des gegenseitigen Beistandes hergestellt worden und werden weiterhin verstärkt. Im Kampf für die Wahrung der Geschlossenheit der ethnischen Gruppen ist es notwendig, sowohl den großnationalen Chauvinismus, vor allem den Groß-Han-Chauvinismus, als auch den lokalnationalen Chauvinismus zu bekämpfen.“ Gemäß Artikel 4 der Verfassung sollen „alle ethnischen Gruppen der Volksrepublik China gleichberechtigt sein“, und „Die Diskriminierung und Unterdrückung jeglicher ethnischen Gruppe sind verboten, desgleichen jede Handlung, die die Einheit der ethnischen Gruppen untergräbt oder ihre Spaltung betreibt.“ Artikel 48 des Gesetzes für die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten hat festgelegt: „Die Verwaltung einer autonomen Ortschaft der nationalen Minderheiten hat zu gewährleisten, dass alle lokalen Volksgruppen gleiche Rechte genießen.“ Die von der Clique um den 14. Dalai Lama vorgebrachte „hochgradige Autonomie“ ignoriert die gleichen Rechte aller Volksgruppen in Tibet – unmissverständlich ein Ausdruck des extremen Nationalismus. Zweitens: Die „hochgradige Autonomie“ läuft der gegenwärtig geltenden Staatsstruktur Chinas von Grund auf zuwider. Bereits bei ihrer Gründung setzte die Volksrepublik die einheitliche Staatsstruktur Chinas mit der Folge fort, dass landesweit eine einheitliche Verfassung und ein einheitliches Rechtssystem gelten. In China besteht der Staat nicht aus Mitgliedsregierungen, sondern aus lokalen Verwaltungsgebieten. Im Artikel 57 der chinesischen Verfassung wird festgehalten, dass der Nationale Volkskongress das oberste Organ der Staatsmacht ist. Gemäß Artikel 58 der Verfassung üben der Nationale Volkskongress und sein Ständiger Ausschuss die legislative Gewalt aus. Die Lokalregierungen aller Ebenen unterstehen der Zentralregierung und müssen sich ihrer Verwaltung unterordnen. Es soll keinen einzigen Machtträger geben, der rechtsgrundsätzlich gleichberechtigt mit der Zentralregierung ist. Die „hochgradige Autonomie“ verneint die oberste Macht des Nationalen Volkskongresses, ignoriert die Autorität der Zentralregierung und verlangt die gesetzgebende Gewalt, die einer auf der Staatsebene entspricht. Die Unterordnung einer Lokalregierung gegenüber der Zentralregierung wird von der Clique um den 14. Dalai Lama als die „kooperative“ und gleichberechtigte Beziehung zwischen politischen Rechtsgebilden angesehen. In China stehen zwischen der Zentralregierung und den regionalen Regierungen jedoch auf keinen Fall die gleichgestellte „Verhandlung“, gegenseitige „Zustimmung“ und „Mittel zur kooperativen Problemlösung“. Drittens: Die „hochgradige Autonomie“ verstößt völlig gegen das grundlegende politische System des Sozialismus chinesischer Prägung. Wie oben erwähnt, ist die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten ein grundlegendes politisches System Chinas. In einem autonomen Gebiet genießen die Bürger aller Volksgruppen gleiche Rechte, die von der Verfassung und den Gesetzen geschützt werden. Alle autonomen Gebiete der nationalen Minderheiten sind untrennbare Bestandteile des Territoriums der Volksrepublik China. Die Volksregierungen der Gebiete dieser Art sind Lokalverwaltungen des Staates und zugleich Selbstverwaltungsorgane. Im Artikel 15 des Gesetzes für die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten steht geschrieben: „Die Volksregierungen aller autonomen Ortschaften der nationalen Minderheiten sind administrative Staatsorgane unter der einheitlichen Leitung des Staatsrates und haben sich dem Staatsrat unterzuordnen.“ Als ein autonomes Gebiet Chinas steht Tibet selbstverständlich unter der Leitung der Zentralregierung. Die Clique um den 14. Dalai Lama versucht jedoch, durch die „hochgradige Autonomie“ das System der regionalen Autonomie der nationalen Minderheiten Chinas von Grund auf zu verneinen. In der buddhistischen Doktrin steht der Begriff „Madhyamaka“ ursprünglich dafür, einen Weg zwischen dem „Sein und Nichtsein“ zu gehen und nicht ins Extrem zu verfallen. Aber für ihre politische Position strebt die Clique um den 14. Dalai Lama unter dem Deckmantel des „Mittleren Wegs“ tatsächlich nach der „Unabhängigkeit Tibets“. Gyalo Thondup, der zweitälteste Bruder des 14. Dalai Lama, Tenzin Chogya, sein jüngerer Bruder, und Samdhong, ein wichtiger Gefolgsmann des 14. Dalai Lama, haben sich so geäußert: „Wir streben vorerst die Autonomie an. Danach werden wir die Chinesen vertreiben! Die Autonomie wird nur der Anfang sein.“ Und: „Als ersten Schritt lassen wir Tibet im Namen der Autonomie halb-unabhängig sein; im zweiten Schritt werden wir zur Unabhängigkeit Tibets übergehen.“ Der neue so genannte „Exilregierungschef Tibets“ bekannte in einem Interview mit dem indischen Magazin Dialog offen: „Unsere Meinungen zur Unabhängigkeit und der Autonomie Tibets widersprechen sich nicht. Dialektisch betrachtet stellt die Unabhängigkeit Tibets das prinzipielle Ziel und die Autonomie Tibets das aktuelle Ziel dar.“ Um den „Mittleren Weg“ zu propagieren und die „Unabhängigkeit Tibets“ stufenweise zu realisieren, beschönigt die Clique um den 14. Dalai Lama mit allen Mitteln ihr Verhalten in Wort und Tat und tut so, als ob sie der „Weltströmung“ entgegenkäme. Mit den international populären Begriffen „Dritter Weg“, „Nationale Selbstbestimmung“, „Nationale Autonomie“, „gewaltfrei“ und „Win-win“ täuscht das Anliegen von der „Unabhängigkeit Tibets“ ein Streben nach Fairness und Gerechtigkeit sowie Demokratie und Freiheit vor. Der „Mittlere Weg“ mit der „Unabhängigkeit Tibets“ als politischem Ziel löst sich aber grundsätzlich von den nationalen Verhältnissen Chinas und den Gegebenheiten Tibets und ist mit der chinesischen Verfassung, den Gesetzen und dem grundlegenden Sys-tem Chinas gar nicht vereinbar. Aus diesem Grund ist er trotz aller Beschönigungen zum Scheitern verurteilt.
IV. „Friedlich“ und „gewaltfrei“ sind nur Schein
Seit Jahren hausiert die Clique um den 14. Dalai Lama den „Mittleren Weg“, den sie mit den modernen Wörtern „friedlich“ und „gewaltfrei“ beschönigt. Dadurch vertuscht sie ihr gewalttätiges und bewaffnetes Wesen und gibt sich menschenfreundlich, um Sympathie und Unterstützung vom Ausland zu erhalten. In der Tat versteckt sich etwas anderes hinter den unschuldigen Wörtern „friedlich“ und „gewaltfrei“. Man kann ohne Schwierigkeiten feststellen, dass die Clique um den 14. Dalai Lama seit ihrer bewaffneten Revolte 1959 gleichzeitig gewalttätig und „gewaltfrei“ agierte. Hinter dem Deckmantel „gewaltfrei“ verbirgt sich Gewalt, die beiden Begriffe „friedlich“ und „gewaltfrei“ sind bloß ihr Feigenblatt. Sie haben nie auf ihren Kurs der „Unabhängigkeit Tibets“ durch Gewalt verzichtet.
Die Clique um den 14. Dalai Lama hat nie auf Gewalt verzichtet, um ihr politisches Ziel der „Unabhängigkeit Tibets“ zu erreichen
Während der großen bewaffneten Revolte der Clique um den 14. Dalai Lama 1959 haben die Bewaffneten die Arbeiter der Vertretung der Zentralregierung in Tibet angegriffen und zahlreiche Tibeter grausam getötet, die die demokratische Reform unterstützten. Der 14. Dalai Lama hatte nicht nur Kenntnis davon, er hat sogar seine eindeutige Unterstützung dafür ausgesprochen. In seiner Biografie schrieb der 14. Dalai Lama: „Sie waren alle bewaffnet, sogar mein privater Koch trug eine Bazooka und Geschosse um die Taille. Er war ein junger Mann, der von der CIA ausgebildet worden war.“ Nach seiner Flucht nach Indien hat der 14. Dalai Lama erneut bewaffnete Truppen gebildet. Sie warteten auf eine Gelegenheit, um „Tibet zurückzuerobern“. 1960 gründete die Clique um den 14. Dalai Lama in Mustang in Nordnepal die Guerillabewegung „Chushi Gangdrug“ und mit Unterstützung ausländischer Kräfte 1962 eine Sondertruppe an der Grenze zwischen Indien und Tibet. Zwischen 1961 und 1965 überschritt die Clique um den 14. Dalai Lama insgesamt 204 Mal heimlich die Grenze und attackierte die chinesischen Garnisonstruppen und die Zivilbevölkerung in der Grenzregion.
Militärisch hat die Clique um den 14. Dalai Lama die Unterstützung der CIA erhalten. Veröffentlichte US-Dokumente zeigen, dass die Clique um den 14. Dalai Lama bereits zum Zeitpunkt der friedlichen Befreiung Tibets 1951 Kontakte mit der US-Regierung angeknüpft hatte. Während der bewaffneten Revolte in Tibet entsandten die USA nicht nur CIA-Agenten, die dem 14. Dalai Lama bei seiner Flucht halfen, sondern auch speziell ausgebildete Bewaffnete der „Unabhängigkeitsbewegung Tibets“ und lieferten zahlreiche Waffen per Flugzeug. Die Süddeutsche Zeitung schrieb in ihrem Kommentar Heiliger Schein am 8. Juni 2012: „Der Dalai Lama, höchs-ter Repräsentant des reinen Pazifismus, wusste wohl doch mehr vom Treiben der CIA in Tibet, als er bisher zugegeben hat. Nun fallen gewaltige Schatten auf den Gottkönig.“ Der Kommentar weist darauf hin, dass die direkten Beziehungen zwischen dem 14. Dalai Lama und der CIA „überhaupt nicht seiner Identität als höchste Autorität der Moral“ entsprächen.Da sich die internationale Lage der Welt am Ende der 1970er Jahre verändert hatte, stießen die öffentlichen Gewalttaten der Clique um den 14. Dalai Lama zusehends auf Ablehnung in der Öffentlichkeit. Sie sah sich gezwungen, zu einer Doppelstrategie überzugehen: Auf der einen Seite verübte sie ununterbrochen Gewalttaten, um den Druck auf die Zentralregierung zu erhöhen. Auf der anderen Seite erklärte sie sich als „gewaltfrei“, um die Öffentlichkeit zu täuschen und ihre Gewalttaten zu überdecken. Die Clique um den 14. Dalai Lama hat in den 1980er Jahren eine Reihe von Gewalttaten eingefädelt und Hetze betrieben. In seiner Rede am 21. September 1987 vor dem US-Kongress propagierte der 14. Dalai Lama die „Unabhängigkeit Tibets“. Daraufhin skandierten am 27. September einige Gewalttäter auf dem Platz des Jhokang-Tempels in Lhasa Unabhängigkeitslosungen. Sie schlugen Polizisten und verletzten mehrere Menschen. Am 1. Oktober griffen dann einige Gewalttäter die Polizeistation in der Barkhor-Straße an, wobei sieben Autos ausbrannten und Dutzende Polizisten verletzt wurden. Die Täter verteidigten sich mit den Worten: „Der Dalai Lama will Unabhängigkeit, wir folgen ihm. Wer nicht an unserer Demonstration teilnimmt, dessen Wohnung soll zerschlagen werden.“ Während des Großen Gebetes „Mönlam Chenmo“ am 5. März 1988 in Lhasa atta-ckierten einige Gewalttäter die Organe der Partei und der Regierung sowie der Polizei in der Nähe des Jhokang-Tempels und der Barkhor-Straße. Sie zerstörten und verbrannten Autos und Läden. Die Zahl der getöteten und verletzten Opfer unter den Polizisten und Zivilbürgern betrug 299. Zwischen dem 5. und 7. März 1989 kam es in Lhasa erneut zu Unruhen. Die Gewalttäter griffen mit Gewehren Polizisten an, wobei sie einen Polizisten töteten und 40 weitere verletzten. 107 Läden, 24 Regierungsorgane sowie Grundschulen und Nachbarschaftskomitees wurden zerstört. Am 11. März 1992 griffen neun Mitglieder der „Unabhängigkeit Tibets“ die chinesische Botschaft in Indien mit Brandbomben an. Eine Gräueltat ereignete sich am 14. März 2008. Eine Gruppe von Gewalttätern griff in der Stadtmitte Lhasas an mehreren Stellen mit Steinen, Messern und Stöcken Unschuldige an, zerstörte oder verbrannte Fahrzeuge, Läden, Banken, Telekommunikationseinrichtungen und Regierungsorgane, was die gesellschaftliche Ordnung schwer störte und hohe Verluste an Leben und Vermögen der Bevölkerung verursachte. Die Gewalttäter begangen dabei an mehr als 300 Stellen Brandstiftungen. In Lhasa erlitten 908 Läden, sieben Schulen, 120 Wohnungen und fünf Krankenhäuser Schäden, zehn Zweigstellen von Geldinstituten wurden verwüstet, mindestens 20 Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder. 84 Fahrzeuge brannten komplett aus und 18 unschuldige Menschen wurden umgebracht. Es gab 382 Verletzte, 58 davon erlitten schwere Verletzungen. Zahlreiche Tatsachen beweisen: der Vorfall vom 14. März 2008 war das Ergebnis von Hetze und sorgfältiger Vorbereitung durch die Clique um den 14. Dalai Lama. Der 14. Dalai Lama ließ nach dem Vorfall durch seinen Privatsekretär die Gewalttaten als „friedliche Demonstrationen“ bezeichnen. In einem BBC-Interview am 16. März sagte der 14. Dalai Lama: „Ich werde den Wunsch der Tibeter respektieren und sie nicht zum Stopp auffordern, egal wann und egal was sie tun.“ Gleichzeitig verabschiedete der „Tibetische Jugendkongress“, der vom Dalai Lama tief beeinflusst wird, einen Beschluss, um „sofort Partisaneneinheiten zu bilden, sie geheim nach China einzuschleusen und den bewaffneten Kampf einzuleiten.“ Der Führer des „Tibetischen Jugendkongresses“ behauptete, sie seien für den endgültigen Sieg bereit, noch mindestens 100 Tibeter zu opfern.
Die Sabotage der Olympischen Spiele, Symbol des Friedens, durch die Clique um den 14. Dalai Lama offenbarte die völlige Scheinhelligkeit der „Gewaltfreiheit“
Die Olympischen Spiele werden als Symbol für Frieden, Freundschaft und Fortschritt der Menschheit von den Menschen aller Länder begrüßt und wertgeschätzt. Die Sabotage der Beijinger Olympischen Spiele durch die Clique um den 14. Dalai Lama konterkarierte ihr gewaltfreies Image.
Auf der 5. Welt-Konferenz der Tibet-Unterstützergruppen in Brüssel nahm im Mai 2007 neben Aktivisten für die „Unabhängigkeit Tibets“ und internationale Anti-China-Szene auch Samdhong Rinpoche, der Führer der „Exilregierung Tibets“, teil. Sie arbeiteten auf der Konferenz einen „Strategischen Plan“ aus und starteten die Bewegung zum Boykott der Beijinger Olympischen Spiele. Danach stellte die Organisation für die „Unabhängigkeit Tibets“ das Konzept für den „Großen Aufstand des tibetischen Volkes“ vor. Die Initiatoren waren der Ansicht, dass 2008 die letzte Chance für die „Unabhängigkeit Tibets“ sei. Sie wollten durch die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft für China vor den Olympischen Spielen für sich ausnutzen und die „Bewegungen in Tibet aufwecken und koordinieren“, um China „in eine Krise zu stürzen“. Ende 2007 kündigten einige radikale Organisationen für die „Unabhängigkeit Tibets“ wie der „Tibetische Jugendkongress“ und der „Verein tibetischer Frauen“ auf ihren Sitzungen in Indien an, den „Großen Aufstand des tibetischen Volkes“ einzuleiten. Am 4. und 25. Januar 2008 veröffentlichten sieben Organisationen für die „Unabhängigkeit Tibets“ auf einer Pressekonferenz in Neu-Delhi die „Initiative für den Großen Aufstand des tibetischen Volkes“ und verbreiteten sie auf mehr als 100 Webseiten. Darin wurde behauptet, ab dem 10. März 2008 mit dem andauernden und groß angelegten „Großen Aufstand des tibetischen Volks“ zu beginnen. Am 10. März stiftete der 14. Dalai Lama in einer Rede die Rechtsbrecher zu Gewalttaten an und am selben Tag betonte der „Tibetische Jugendkongress“, die Olympischen Spiele in jenem Jahr als eine noch nie da gewesene Chance für den Unabhängigkeitskampf zu ergreifen. „Für die Unabhängigkeit Tibets scheuen wir uns nicht, Blut zu vergießen und unser Leben zu opfern“, hieß es in der Erklärung. Von der Clique um den 14. Dalai Lama geplant und organisiert, verübten die Kräfte für die „Unabhängigkeit Tibets“ während der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2008 in Beijing in der Welt eine Reihe von Störungen und Sabotageakten. Die Aktivisten der „Unabhängigkeit Tibets“ sabotierten mehrmals wichtige Zeremonien der Olympischen Spiele: sie störten die Entzündung des Olympischen Feuers in Griechenland und versuchten während des Fackellaufs in mehreren Ländern, den Fackelträgern die Fackel zu entreißen. Ihre barbarischen Taten riefen in der Weltgemeinschaft Empörung hervor.
Die Clique um den 14. Dalai Lama ignoriert das Leben einfacher Tibeter und verführt Priester, Laien und Gläubige zu Gewalttaten gegen sich selbst
Nach seinem Amtsantritt im August 2011 hat der neue Führer der neuen „Tibetischen Exilregierung“ die Bewegung „Innovative Gewaltfreiheit“ vorgestellt. Seitdem gelang es der Clique um den 14. Dalai Lama auf verschiedene Art und Weise, Priester, Laien und Gläubige innerhalb Chinas zu Selbstverbrennungen zu verführen. Am 29. Mai 2012 behauptete der Führer des „Tibetischen Jugendkongresses“ auf einer Versammlung zum Gedenken an die durch Selbstverbrennung ums Leben gekommenen Tibeter: „Die Unabhängigkeit Tibets wird weder vom Himmel fallen noch aus der Erde herauswachsen. Dafür müssen wir um jeden Preis kämpfen.“ Die Clique um den 14. Dalai Lama hat auf ihrer zweiten „Sonderkonferenz für die im Exil lebenden Tibeter“ vom 25. bis 28. September 2012 die Selbstverbrennungen als „nicht-gewalttätige Aktion in höchster Form“ definiert. Die Selbstverbrenner werden von ihnen als „nationale Helden“ verehrt, für die eine Gedenkhalle gebaut und eine Sonderstiftung gegründet werden soll. In der darauf folgenden Zeit hat der 14. Dalai Lama propagiert, dass die Selbstverbrennung nicht gegen buddhistische Gesetze verstoße, ein Tod für die Religion sei und als Tat eines Bodhisattwa betrachtet werden solle. Damit verführt er die Gläubigen, insbesondere die wenig lebenserfahrenen Jugendlichen, zum Weg des Selbstmordes, was zur drastischen Steigerung der Zahl von Selbstverbrennungen geführt hat.
Die Fälle von Selbstverbrennungen, die von der chinesischen Polizei untersucht wurden, beweisen eindeutig, dass die Clique um den 14. Dalai Lama die Drähte gezogen und die Fälle inszeniert hat. So auch im Kloster Kirti Gompa im autonomen Bezirk Aba der Tibeter und der Qiang in der Provinz Sichuan, wo sich die meisten Fälle von Selbstverbrennungen ereigneten. Im Allgemeinen organisiert die Clique um den 14. Dalai Lama die Selbstverbrennungen auf vier Wegen: 1. Die Gruppe für Informationsverbindung im Kloster Kirti in Indien bleibt mit den Klöstern im Kontakt, die dem Kloster Kirti Gompa unterstehen, um die Selbstverbrennungen fernzusteuern. 2. Mitglieder des „Tibetischen Jugendkongresses“ reisen illegal nach China ein und stiften zu Selbstverbrennungen an. 3. Aus dem Ausland nach China zurückgekehrte Anhänger des 14. Dalai Lama ermutigen zu Selbstverbrennungen. 4. Durch Propaganda im Internet und in den Medien der „Unabhängigkeit Tibets“. Um Tibeter innerhalb Chinas systematisch aufzuwiegeln, hat die Clique um den 14. Dalai Lama die Anleitung zur Selbstverbrennung herausgegeben. Diese Broschüre ist mit dem Namen Lhamo Je unterschrieben. Lhamo Je war zwei Mal „Abgeordneter des Exilparlaments“. Die Broschüre besteht aus vier Teilen: Im Teil eins werden Selbstverbrenner als unerschrockene, großartige und glorreiche Helden bezeichnet. „Helden und Heldinnen“ werden ermutigt, jederzeit ihr Leben zu opfern. Teil zwei behandelt die „Vorbereitung auf die Selbstverbrennung“. Es gibt detaillierte Hinweise: „Die Selbstverbrennung soll an wichtigen Tagen und an wichtigen Orten stattfinden“. Die Selbstverbrenner sollen „schriftliche oder aufgezeichnete Worte hinterlassen“. „Es sei überaus wichtig, den Akt der Selbstverbrennung durch ein oder zwei zuverlässige Personen aufzeichnen oder fotografieren zu lassen.“ Im dritten Teil werden Losungen für die Selbstverbrennungen aufgelistet, die die Selbstverbrenner rufen sollen. Im Teil vier sind andere Handlungen aufgeführt, die die Selbstverbrennung flankieren sollen. Die Broschüre ist nichts anderes als eine Anleitung zum Selbstmord, Menschen Gewalttaten gegen sich selbst beibringt und eine Horroratmosphäre erzeugt. Das Verfassen und Verbreiten der Anleitung zur Selbstverbrennung ist zweifellos eine Sünde wie ein Mord und steht der Lehre des tibetischen Buddhismus völlig entgegen. Gewalttaten gegen sich selbst in der Öffentlichkeit ist Gewalt. Ihr Ziel ist es, eine Horroratmosphäre zu erzeugen und anderen einen Schreck einzujagen. In dieser entscheidenden Frage spielt der 14. Dalai Lama eine außerordentlich schimpfliche Rolle. Am 8. November 2011, als die Welle der Selbstverbrennungen noch in ihrer Anfangsphase war, sagte er in einem Interview: „Das Problem ist hier: Für die Selbstverbrennung braucht man Mut, sogar sehr viel Mut.“ Diese Äußerung bedeutet nichts anderes als Lob und Anerkennung für die Selbstverbrenner. Am 3. Januar 2012 rechtfertigte er die Selbstverbrennung mit den Worten: „Oberflächlich betrachtet ist Selbstmord eine Gewalttat. Was letztendlich Gewalt von Gewaltlosigkeit unterscheidet, ist das Motiv und das Ziel. Man kann erst von Gewalt sprechen, wenn die Taten aus Wut und Hass begangen werden.“ Offensichtlich betrachtet er die Selbstverbrennung als „gewaltlos“. Am 8. Oktober 2012 äußerte er sich in einem Exklusiv-Interview so: „Ich kann mit Sicherheit feststellen, dass die Selbstverbrenner sich aufopfern wollten, weil sie ein aufrichtiges Motiv hatten. Sie opferten sich für das buddhistische Gesetz und zum Wohle des Volkes. Aus buddhistischer Sicht ist das positiv.“ Hiermit hat er eindeutig die Selbstverbrennungen anerkannt und gelobt. Der Dalai Lama hat in seiner Rolle als geistlicher Führer religiöse Zeremonien persönlich geleitet, die Seelen der Selbstverbrenner aus dem Fegefeuer gerettet, für sie Sutras gelesen und Gebete gesprochen. Das war durchaus verführerisch für jene Gläubige, die ein primitives religiöses Gefühl haben. Respekt vor dem Leben, Ablehnung von Gewalt – das sind die Grundwerte des Buddhismus. Der Buddhismus lehnt sowohl Mord als auch Selbstmord ab und spricht sich für Barmherzigkeit, Gutherzigkeit, Schonung und Rettung von allem Leben aus. Das Selbstmordverbot ist ein wichtiges Gebot, das von Buddha selbst festgelegt wurde. In den buddhis-tischen klassischen Werken zählt Selbstmord oder Verleitung dazu als schwere Sünde. In den Geboten für Mönche, wie sie Dharmagupta-vinaya, Mahisasaka und die Zehn Gebote vorschreiben, verstößt der Mönch gegen das schwere Verbot von Mord, wenn er Selbstmord begeht, oder andere bittet, ihn umzubringen, oder anderen den Selbstmord beibringt. Damit verliert er den Status eines Mönchs und muss aus Mönchsgemeinschaften ausgeschlossen werden. Nach buddhistischer Ansicht ist es eine schwere Sünde, andere zum Selbstmord zu verführen, Selbstmord zu begrüßen oder zu bewundern, ihn zu erleichtern oder dafür Bedingungen zu schaffen. Die Clique um den 14. Dalai Lama hat mit ihren Taten und Einstellungen genau diese Sünde begangen: Sie stiftet zu Selbstmord an und verführt andere zum Selbstmord. Diese Taten sind nicht nur mit dem grundlegenden Gewissen und der Moral der Menschheit nicht zu vereinbaren, sondern verletzen auch schwer die Prinzipien des Buddhismus. Sie sind genau das Gegenteil der buddhistischen Lebensanschauung. Um die Interessen des Volkes zu schützen und die Autorität des Gesetzes zu wahren, hat die chinesische Regierung viele Maßnahmen ergriffen, um Selbstmord zu verhindern, unschuldige Leben zu retten und die Hintermänner der Selbstmörder rechtlich zur Verantwortung zu ziehen. Der Versuch der Clique um den 14. Dalai Lama, durch Selbstmord die „Unabhängigkeit Tibets“ zu verwirklichen, ist zum Scheitern verurteilt.
Die Clique um den 14. Dalai Lama stiftet Hass zwischen den ethnischen Gruppen und bildet gewalttätige Nachfolger der „Unabhängigkeit Tibets“ aus
Die Clique um den 14. Dalai Lama hat nie aufgehört, zwischen den Ethnien Missverständnis und Entfremdung zu schüren, Zwietracht zu säen und zu gegenseitigem Hass aufzustacheln. Seit dem Scheitern der Revolte von 1959 hat der 14. Dalai Lama in seinen Reden wiederholt behauptet, dass „die rotfarbigen Han-Chinesen die Schlange im eigenen Schoß und verabscheuungswürdige Dinge“ sind; dass „die Han-Chinesen spinnen“; dass „die Han-Chinesen die Tibeter wie Tiere behandeln und sie grausam verfolgen“; dass „die Ankunft der Han-Chinesen den Tibetern mehr Elend und Not gebracht haben und daher die Quelle der Schmerzen der Tibeter bei den Han-Chinesen liegt“, dass „die Han-Chinesen grausam, gnadenlos und martialisch sind und mit allen Mitteln versuchen, die Tibeter auszurotten“ und dass „die Kommunistische Partei Chinas über eine Million Tibeter abgeschlachtet hat“. Seit Jahren hat die Clique um den 14. Dalai Lama nun die Selbstverbrennungsfälle ausgenutzt, um unter ihren Schülern den Hass zu schüren. In ihren Schulen werden Fotos von Selbstverbrennungen gezeigt, die Kinder werden gezwungen, sich vor den Selbstverbrennern zu verbeugen, die Tibet-Politik der Zentralregierung anzugreifen sowie ein Gefühl der Entfremdung und den Hass gegenüber anderen Ethnien zu hegen.
Der 1970 gegründete „Tibetische Jugendkongress“ ist eine radikale Organisation für die „Unabhängigkeit Tibets“, die dem 14. Dalai Lama direkt unterstellt ist. Sein Ziel ist die Ausbildung der „Nachfolger für die Unabhängigkeit Tibets“. In der Satzung des „Tibetischen Jugendkongresses“ steht, er „folgt der richtigen Führung und den Anweisungen Seiner Heiligkeit des Dalai Lama“ und „setzt sich, selbst um den Preis des eigenen Lebens, für die gerechte Sache der Freiheit und Unabhängigkeit in Tibet ein“. Seit seiner Gründung verübt der „Tibetische Jugendkongress“ fortgesetzt gewalttätige und terroristische Aktivitäten. Mehrere Vorsitzende des „Tibetischen Jugendkongresses“ haben betont, dass „der bewaffnete Kampf und der Einsatz von Gewalt der notwendige Weg für die vollständige Freiheit Tibets sind“, der „ Terrorismus mit den geringsten Kosten die größten Erfolge erzielt“ und der „Terrorismus einflussreich ist und die Weltgemeinschaft auf die Tibet-Frage aufmerksam macht“. Am 3. Juli 2003 sagte Kelsang Phuntsok, der damalige Vorsitzende des „Tibetischen Jugendkongresses“: „Wann immer es um unsere Sache geht, so scheuen wir kein Mittel, egal ob gewaltsam oder gewaltlos.“ Der „Tibetische Jugendkongress“ hat seit Jahren nicht nur Menschen, die die Wahrheit nicht kennen, zu Gewalttaten angestiftet und aktiv bewaffnete Gruppen und Nachwuchs ausgebildet. Im indischen Dharmsala hat er einen Stützpunkt für die Ausbildung zum bewaffneten Kampf errichtet und den „Verein der tibetischen Freiheitskämpfer“ gegründet. Er beteiligt sich an bewaffneten Sabotageakten und nimmt Kontakt mit internationalen Terrororganisationen auf, um nach gegenseitiger Unterstützung zu suchen. Zahlreiche Terroranschläge in Tibet und in anderen Orten gehen auf das Konto des „Tibetischen Jugendkongresses“. Für ihr politisches Ziel der Ausbildung von Nachfolgern der „Unabhängigkeit Tibets“ hat die Clique den Fall „tibetische Waisenkinder“ inszeniert, der Familien auf tragische Art und Weise trennte. Laut der schweizerischen Neuen Zürcher Zeitung hat der 14. Dalai Lama Ende der 1960er Jahre mit einem Schweizer Industriellen fast 200 tibetische Kinder ihren Eltern entrissen. Die von ihnen als „Waisenkinder“ bezeichneten Kinder wurden von Familien in der Schweiz adoptiert. Mit dieser Tat verstieß der 14. Dalai Lama gegen die Moral der Menschheit, verletzte die Interessen der Kinder und kann daher von der Gerechtigkeit und dem Gewissen der Menschheit nicht geduldet werden. Um ihre eigene Autorität zu wahren und Gegner auszuschalten, verfolgt die Clique um den 14. Dalai Lama Menschen, die politisch oder religiös anderer Ansicht sind, oder verübt Attentate auf sie. Beispiele ihrer politischen und religiösen Verfolgung sind die schwere Verletzung des lebenden Buddha Kündeling in seiner eigenen Wohnung sowie die Todesdrohungen gegen die beiden jungen lebenden Buddhas Trijang und Sumpa. Diese Fälle stehen in direkter Verbindung mit der Clique um den 14. Dalai Lama.
V. Die Politik der Zentralregierung gegenüber dem 14. Dalai Lama
Zur Wahrung der Gesamtlage der staatlichen Einheit und der Eintracht unter den verschiedenen Volksgruppen bemühte sich die Zentralregierung vor mehr als 60 Jahren um die Zusammenarbeit mit dem 14. Dalai Lama, um eine friedliche Befreiung Tibets zu realisieren. Nach seiner Flucht ins Ausland 1959 zeigte die Zentralregierung ständig große Toleranz und Großmut und wies ihn auf den richtigen Weg hin. Aber der 14. Dalai Lama hat in den vergangenen Jahren immer wieder Beschlüsse gefasst, die dem Wunsch der Zentralregierung und des tibetischen Volks entgegenwirken.
Seine historische Legalität bezog der Dalai Lama von der Zentralregierung. Während der friedlichen Befreiung Tibets spielte der 14. Dalai Lama eine durchaus positive Rolle, verspielte diese jedoch schließlich durch falsche Entscheidungen
Der Titel des Dalai Lama als Großer Lebender Buddha der Gêlug-Sekte des tibetischen Buddhismus sowie seine historische Stellung und Wirkung sind eng mit der Belehnung durch die Zentralregierung verbunden. 1653 rief Qing-Kaiser Shunzhi den V. Dalai Lama nach Beijing, wo diesem der Ehrentitel mit goldenem Edikt und Siegel verliehen wurde. Dadurch wurde der Titel des Dalai Lama und seine politische und religiöse Stellung in Tibet formell festgelegt. 1793 erließ der Qing-Hof das Edikt in 29 Absätzen, das das System der Reinkarnation der Dalai Lama durch die Losziehung aus der Goldenen Urne vorschreibt. Am 5. Februar 1940 erließ die Nationalregierung die 898. Anordnung des Staatsrates und bestätigte den 5-jährigen Jungen Lhamo Döndrub aus dem Dorf Qijiachuan im Kreis Huangzhong der Provinz Qinhai als Wiedergeburt des 13. Dalai Lama. Auf Bitte der tibetischen Lokalregierung wurde er ohne Losziehung aus der Goldenen Urne als 14. Dalai Lama anerkannt und die für die Inthronisierung benötigten 400 000 Yuan bereitgestellt. Unter Leitung von Wu Zhongxin, dem Vertreter der Zentralregierung, und Razhêng Rinboqê wurde der 14. Dalai Lama im Rahmen der historischen Vorgaben am 22. Februar 1940 inthronisiert. Daraus ist ersichtlich, dass der 14. Dalai Lama seine Legalität aus der Bestimmung der Zentralregierung über das System der Dalai Lama sowie der Genehmigung und Anerkennung durch die Nationalregierung bezog.
Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 bemühte sich die Zentralregierung nach Kräften darum, eine friedliche Befreiung Tibets zu erreichen. Im November 1950 wurde der Regent Dagzhag Ngawang Sungrab, ein proimperialistischer Separatist, gezwungen abzudanken. Als der 14. Dalai Lama vorfristig selbst die Macht übernahm, konnte er die Glückwünsche der führenden Persönlichkeiten der Volksrepublik China entgegennehmen. Unter dem Einfluss der Politik der Gleichheit der Volksgruppen und der Richtlinie der Zentralregierung zur friedlichen Befreiung Tibets schickten der 14. Dalai Lama und die tibetische Lokalregierung eine Delegation unter der Leitung von Ngapoi Ngawang Jigmê zu Friedensverhandlungen mit der Zentralregierung nach Beijing. Nach der friedlichen Befreiung Tibets brachte ein Vertreter der Zentralregierung in Tibet dem 14. Dalai Lama, der in Chomo (Yadong), einem Städtchen an der chinesisch-indischen Grenze, die Lage beobachtete, einen persönlichen Brief von Mao Zedong und überzeugte ihn, nach Lhasa zurückzukehren. „Das Abkommen“, schrieb Mao, „stimmt mit den grundlegenden Interessen der Tibeter, des tibetischen Volkes und aller Volksgruppen Chinas überein. Damit werden die tibetische Lokalregierung und das tibetische Volk in der großen Familie unter der einheitlichen Leitung der Zentralen Volksregierung von der imperialistischen Aggression sowie von der wirtschaftlichen und politischen Unterjochung durch den Imperialismus für immer befreit. Sie werden aufstehen und für die Sache des tibetischen Volkes kämpfen. Ich hoffe, dass die tibetische Lokalregierung unter Ihrer Leitung das Abkommen über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets gewissenhaft durchführt und der Volksbefreiungsarmee beim friedlichen Einmarsch nach Tibet tatkräftige Hilfe gewährt.“ Am 21. Juli begab sich der 14. Dalai Lama auf seine Rückreise nach Lhasa. Am 24. Oktober verkündete er im Namen der tibetischen Lokalregierung seine völlige Unterstützung des 17-Punkte-Abkommens.
Nach der friedlichen Befreiung Tibets respektierte die Zentralregierung die ursprüngliche Stellung des 14. Dalai Lama, verlieh ihm große Ehren und hoffte auf seinen Beitrag zum Aufbau des Neuen China. Aber der 14. Dalai Lama heuchelte nur Willfährigkeit
Im 17-Punkte-Abkommen ist festgeschrieben: „Die Zentralregierung lässt die ursprüngliche Stellung und Befugnisse des Dalai Lama unverändert.“ Nach der friedlichen Befreiung verlieh die Zentralregierung dem 14. Dalai Lama eine hohe politische Stellung. 1953 wurde er zum Ehrenvorsitzenden der Buddhistischen Gesellschaft Chinas gewählt. 1954 nahm der 14. Dalai Lama an der ersten Tagung des I. Nationalen Volkskongresses (NVK) der Volksrepublik China teil, beratschlagte über staatliche Angelegenheiten, unterstützte und befürwortete den ersten Verfassungsentwurf. In seiner Rede auf der Tagung bestätigte er die Erfolge bei der Umsetzung des 17-Punkte-Abkommens in den vorangegangenen drei Jahren vollauf und unterstützte die Prinzipien und Bestimmungen über die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten. Außerdem sagte er: „Feinde verleumden die Kommunistische Partei und die Volksregierung, dass sie die Religion zerstörten. Jetzt ist die Verleumdungskampagne total gescheitert. Das tibetische Volk hat die Glaubensfreiheit selber erlebt.“ Auf dieser Tagung wurde der 14. Dalai Lama zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des NVK gewählt. Das ist die höchste Stellung, die ein tibetischer lokaler Führer in der Zentralregierung jemals bekleidet hat. In Beijing empfing Mao Zedong mehrmals den 14. Dalai Lama und unterhielt sich in vertrauensvoller Atmosphäre mit ihm. Der 14. Dalai Lama schrieb das Gedicht Lob auf den Vorsitzenden Mao und besang darin die außergewöhnlichen Verdienste Mao Zedongs. 1956 wurde das Vorbereitungskomitee für das Autonomie Gebiet Tibet gegründet, dessen Vorsitz der 14. Dalai Lama übernahm. In seiner Rede zur Gründung des Komitees sagte er: Mit dem 17-Punkte-Abkommen „genießt das tibetische Volk die volle nationale Gleichberechtigung und hat einen glänzenden Weg zur Freiheit und zum Glück beschritten ... Die Gründung des Komitees ist nicht nur rechtzeitig erfolgt, sie war auch notwendig.“ Bei der Umsetzung des 17-Punkte-Abkommens, dem Einmarsch der Volksbefreiungsarmee nach Tibet, der Rückkehr des 10. Bainqên Erdeni nach Tibet und der Gründung des Vorbereitungskomitees für das Autonome Gebiet Tibet wirkte er zeitweise positiv mit.
Von Separatisten und imperialistischen Kräften verführt und unterstützt, schob der 14. Dalai Lama aber die grundlegenden Vorschriften und Moral des Buddhismus beiseite, enttäuschte die Zentralregierung, heuchelte Willfährigkeit und betrieb heimlich separatistische Aktivitäten. Um die demokratischen Reformen zur Abschaffung der Leibeigenschaft zu bekämpfen, kündigte die Clique um den 14. Dalai Lama 1959 das 17-Punkte-Abkommen öffentlich auf und begann eine umfassende bewaffnete Rebellion. Die Zentralregierung hatte schon längst die zweideutige Haltung des 14. Dalai Lama bemerkt und Mao Zedong wies darauf hin: „Der Dalai Lama begann schon nach seiner Rückkehr aus Beijing im Jahr 1955 mit der Verschwörung zu dieser Rebellion. Anfang 1957 kam er aus Indien zurück und bereitete zwei Jahre lang, bis 1958, die Rebellion vor.“ Auch der 14. Dalai Lama machte darüber klare Worte. 1965 gestand er, zwischen 1951 und 1959 „sagten wir mündlich, wir freuen uns, dass wir in die große Familie des Vaterlandes zurückkehren und mit anderen Volksgruppen die sozialistische Gesellschaft gemeinsam aufbauen können. In unseren Herzen versteckte sich aber auch ein anderes Wort ... und zwar: Tibet will unabhängig sein.“
Nach der bewaffneten Rebellion zeigte die Zentralregierung dem 14. Dalai Lama große Toleranz und wartete geduldig auf ihn. Aber er ging immer weiter auf dem Weg zum Verrat des Vaterlands
Mit der Unterstützung der tibetischen Bevölkerung schlug die Volksbefreiungsarmee diese bewaffnete Rebellion schnell nieder. Gleichzeitig nahm die Bewegung der demokratischen Reformen ihre Arbeit auf. Die Zentralregierung beschloss, die Flucht des 14. Dalai Lama nicht zu verhindern, und benutzte den Ausdruck, dass er entführt wurde, um sein Gesicht zu wahren. Außerdem wartete die Zentralregierung geduldig auf ihn. Seine Stellung als stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des NVK wurde ihm bis 1964 freigehalten. In einem Gespräch mit einer kommunistischen Delegation aus Indien sagte Mao Zedong im Oktober 1959: „Wenn der Dalai Lama unsere Meinungen befürwortet, begrüßen wir seine Rückkehr. Er braucht nur zwei Grundüberzeugungen mit uns zu teilen. Erstens: Tibet ist ein Teil Chinas. Zweitens: Die demokratischen und sozialistischen Reformen sollen in Tibet durchgeführt werden. Dann kann er zurückkommen.“
Aber der 14. Dalai Lama kündigte schon auf seiner Flucht ins Ausland das 17-Punkte-Abkommen öffentlich auf und leugnete seinen ehemaligen patriotischen Standpunkt und seine patriotischen Versprechungen, brach mit der Zentralregierung öffentlich und ging den Weg zum Verrat des Vaterlandes und der Nation. Im Juni 1959 machte der 14. Dalai Lama eine Erklärung in Masuri in Indien bekannt und behauptete, „Tibet ist tatsächlich immer unabhängig gewesen.“ 1963 berief er in Dharamsala eine „Versammlung des tibetischen Volkes“ ein, gründete die so genannte „Tibetische Exilregierung“ und verkündete eine „Verfassung“, die vorschrieb: „Der Dalai Lama bekleidet die Stellung des Staatsoberhauptes“, „Der Dalai Lama ernennt die Minister“, und „Alle Arbeiten der Regierung müssen vom Dalai Lama genehmigt werden.“ Am 17. Dezember 1964 nahm der Staatsrat Chinas auf seiner 151. Sitzung den Beschluss über die Absetzung des Dalai Lama an, in dem es heißt: „Der Dalai Lama entfesselte 1959 eine vaterlandsverräterische, konterrevolutionäre und bewaffnete Rebellion, setzte sich ins Ausland ab und bildete dort eine illegitime Exilregierung, verkündete eine illegitime Verfassung, unterstützt die Aggression Indiens gegen China, organisiert und bildet aktiv bewaffnete Rebellen aus, die sich ins Ausland abgesetzt haben, um Überfälle an der chinesischen Grenze durchzuführen. All dies beweist, dass er längst mit dem Vaterland und mit dem Volk gebrochen hat. Er ist ein unverbesserlicher Vaterlandverräter sowie ein Werkzeug des Imperialismus und der antichinesischen Kräfte im Ausland.“
Nach 1978 zeigte die Zentralregierung dem 14. Dalai Lama den Ausweg zur Korrektur seiner Fehler und verkündete die Linie: „Alle Patrioten gehören einer Familie an und es ist nie zu spät, patriotisch zu sein.“ Aber er gab die „Unabhängigkeit Tibets“ nie auf
Das Vaterland zu lieben ist eine grundlegende Forderung der Zentralregierung an den 14. Dalai Lama und die anderen Auslandstibeter. Damit der 14. Dalai Lama und die Auslandstibeter die erzielten Errungenschaften beim Aufbau des Vaterlands besser kennenlernten, empfingen die zuständigen Behörden der Zentralregierung von August 1979 bis September 1980 drei Delegationen und zwei Delegationen seiner Familienangehörigen, die vom 14. Dalai Lama nach China zur Besichtigung geschickt wurden. Die meisten Familienangehörigen des 14. Dalai Lama haben China bereist und Verwandte besucht. Es war aber enttäuschend, dass der 14. Dalai Lama die Großmut der Zentralregierung und die von dieser angebotenen wertvollen Chancen nicht zu schätzen wusste, sondern weiterhin am Standpunkt der „Unabhängigkeit Tibets“ festhielt und zahlreiche Machenschaften zur Spaltung des Vaterlandes ausbrütete. Die Delegationen des 14. Dalai Lama nutzten die Politik der Zentralregierung des „freien Kommen und Gehens“ aus, propagierten überall die „Unabhängigkeit Tibets“, verbreiteten Hass zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen und störten die normale gesellschaftliche Ordnung von Leben und Arbeit.
Auf Bitte des 14. Dalai Lama begann die Zentralregierung seit 1979, mit Privatvertretern des Dalai Lama unregelmäßig Kontakte zu pflegen und Verhandlungen zu führen. Im Februar 1979 empfing Deng Xiaoping Gyalo Thöndrup, den zweiten Bruder des Dalai Lama. Bei dieser Gelegenheit wies Deng darauf hin: „Tibet ist ein Teil Chinas. Die Rückkehr ist nur als ein innerstaatliches Problem zu lösen und darf nicht als zwischenstaatlicher Dialog betrachtet werden. Das ist eine wesentliche Frage.“ Weiter sagte er: „Wenn der Dalai Lama Tibet als ein Teil Chinas öffentlich anerkennt, kann er Dialoge mit der Zentralregierung führen. Es ist nie zu spät, patriotisch zu sein. Das wesentliche Faktum ist, dass Tibet ein Teil Chinas ist. Alles muss nur an diesem Kriterium gemessen werden.“ Nach der Auflösung der Sowjetunion und der politischen Umwälzung in Osteuropa nach 1989 schätzte der Dalai Lama die Lage falsch ein und glaubte, „die Unabhängigkeit Tibets ist bald zu realisieren“ und behauptete, „keine Verhandlungen mit einer Regierung führen zu wollen, die sowieso bald untergehen wird.“ Nach dem Tod des 10. Bainqên Erdeni lud die Buddhistische Gesellschaft Chinas mit Genehmigung der Zentralregierung den 14. Dalai Lama ein, zur Teilnahme an der Trauerfeier nach China zu kommen. Der Dalai Lama lehnte die Einladung ab. 1993 unterbrach der 14. Dalai Lama einseitig die Kontakte mit der Zentralregierung. 1995 leugnete er die historischen und religiösen Rituale und erkannte selbst die Reinkarnation des 10. Bainqên Erdeni an. Wiederum wies die Zentralregierung dem 14. Dalai Lama einen Ausweg. „Wenn der Dalai Lama“, so die Zentralregierung 1997, „seinen separatistischen Standpunkt wirklich aufgibt, mit seinen Machenschaften zur Spaltung des Vaterlandes aufhört, Tibet als einen untrennbaren Teil Chinas öffentlich anerkennt, Taiwan als einen untrennbaren Teil Chinas öffentlich anerkennt, die Regierung der Volksrepublik China als die einzige legale Regierung anerkennt, die das ganze China vertritt, dann kann China mit dem Dalai Lama über seine Zukunft verhandeln.“ Die Zentralregierung befolgt bis heute dieses Grundprinzip. 2003 wiederholte die Zentralregierung, dass Tibet an der Führung durch die KP Chinas, am System des Sozialismus und am System der regionalen Autonomie der nationalen Minderheiten festhalten müsse. Das „Dreifache Festhalten“ wird von der chinesischen Verfassung klar vorgeschrieben, ist die größte politische Gegebenheit Tibets und das grundlegende politische Prinzip für Verhandlungen. Die Zentralregierung betont wiederholt die zwei grundlegenden Punkte für Verhandlungen: erstens muss der Verhandlungspartner ein Privatvertreter des Dalai Lama sein. Die „Exilregierung“, egal unter welchem Namen und unter welcher Leitung, ist eine separatistische politische Clique, die das Vaterland verrät und somit das tibetische Volk nicht vertreten kann. Sie ist illegal und besitzt keinerlei Berechtigung, mit der Zentralregierung einen „Dialog“ zu führen. Zweitens können die Verhandlungen nur die private Zukunft des Dalai Lama und höchstens seiner engen Vertrauten zum Thema haben, d. h. wie der Dalai Lama die separatistischen Positionen und Handlungen gründlich aufgibt, wie er die Entschuldigung der Zentralregierung und des chinesischen Volks erzielt sowie wie er sein restliches Leben verbringt. Der politische Status und das politische System Tibets sind in der Verfassung und den Gesetzen Chinas verankert, daher sind die „tibetische Frage“ und die „weit gehende Autonomie“ unter keinen Umständen Gegenstand von Verhandlungen. Von 1979 bis 2002 hat die Zentralregierung 13-mal die Privatvertreter des 14. Dalai Lama empfangen und von 2002 bis Januar 2010 ihnen zehnmal die Erlaubnis erteilt, nach China zurückzukehren. Aber der 14. Dalai Lama enttäuschte die Zentralregierung eins ums andere Mal. Er hielt nicht nur an der Position des „Mittleren Wegs“, die der chinesischen Verfassung entgegensteht und im Wesen auf die Spaltung Chinas zielt, er war auch verantwortlich für die Störung der Olympischen Spiele in Beijing, für die Unruhen am 14. März 2008 in Lhasa und für die Selbstverbrennungen. 2011 verkündete der 14. Dalai Lama seine politische „Pensionierung“, und sein Privatvertreter, der mit der Zentralregierung Kontakte pflegte, folgte ihm bald darauf. Danach kündigte die Clique um den Dalai Lama an, im Namen der „Regierung“ Verhandlungen mit der Zentralregierung führen zu wollen. Die Verhandlungsgrundlage wurde damit jedoch untergraben und es konnten keine Verhandlungen mehr geführt werden. In den vergangenen mehr als 30 Jahren veränderte und regulierte die Clique um den 14. Dalai Lama ihre Taktik je nach Veränderung der in- oder ausländischen Lage und unterbrach einige Male willkürlich die Kontakte und die Verhandlungen mit der Zentralregierung. Wenn sie die Lage für schlecht hielt, forderte sie Verhandlungen mit der Zentralregierung, im umgekehrten Fall unterbrach sie die Verhandlungen. Auch bei Kontakten versuchte sie ständig das Thema „Unabhängigkeit Tibets“ einzubringen, währenddessen sie ihre separatistischen Aktivitäten in China und im Ausland unvermindert fortführte. Seit dem XVIII. Parteitag der KP Chinas betonte das Zentralkomitee der KP Chinas mit Xi Jinping als Generalsekretär noch einmal: „Die Politik der Zentralregierung gegenüber dem 14. Dalai Lama ist konsequent und eindeutig. Erst wenn der Dalai Lama öffentlich verkündet, dass Tibet von alters her ein untrennbarer Teil Chinas ist, seinen Standpunkt der ,Unabhängigkeit Tibets‘ aufgibt und mit seinen Machenschaften zur Spaltung des Vaterlandes aufhört, wird er in der Lage sein, seine Beziehungen zur Zentralregierung zu verbessern.“ Die Zentralregierung hofft, dass der Dalai Lama noch zu Lebzeiten seine Illusionen aufgibt, die Realitäten richtig erkennt, seine Fehler korrigiert und einen objektiven und vernünftigen Weg wählt sowie etwas unternimmt, das den Auslandstibetern nutzt.
Schlusswort
Das Rad der Geschichte rollt nach vorne und der Strom der Zeit lässt sich nicht aufhalten.
Der Entwicklungsweg Tibets ist die Wahl der Geschichte und des Volkes. Die Praxis hat bewiesen, dass Tibet nur dann eine glänzende Zukunft hat, wenn alle an Eintracht, Fortschritt und Stabilität festhalten und gegen Separation, Rückschritt und Unruhen kämpfen. Menschen und Kräfte, die gegen den Strom der Geschichte schwimmen, werden bestimmt von der Geschichte und dem Volk geächtet, egal wer sie sind. Der von der Clique um den Dalai Lama propagierte „Mittlere Weg“ verfolgt das politische Ziel der „Unabhängigkeit Tibets“, läuft den chinesischen Gegebenheiten und der tibetischen Realität zuwider und ist mit der Verfassung und dem staatlichen System Chinas nicht vereinbar. Nur wenn die Clique um den 14. Dalai Lama anerkennt, dass Tibet von alters her ein Teil Chinas ist, und die Ansicht von der „Unabhängigkeit Tibets“ aufgibt, mit den separatistischen Machenschaften aufhört und nützlich für das Vaterland und Tibet arbeitet, hat sie einen Ausweg. Die Zukunft Tibets gehört dem tibetischen Volk und der ganzen chinesischen Nation. Sie wird sicher immer glänzender. In der Zukunft werden die Volksgruppen Tibets gemeinsam mit der Bevölkerung in den anderen Landesteilen weiterhin den Weg des Sozialismus chinesischer Prägung gehen, um ein solidarisches, demokratisches, wohlhabendes, kultiviertes und harmonisches Tibet unbeirrt aufzubauen und um die Verwirklichung des Chinesischen Traums von der großen nationalen Renaissance unermüdlich zu kämpfen.
Quelle: german.china.org.cn
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