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28. 09. 2006 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Grandiose Klöster und Wohnhäuser im Waldgebiet Ost- und Südtibets

Der tibetische Buddhismus hat einen großen Einfluss. Überall in Tibet sieht man Klöster. Die bekanntesten sind der Potala-Palast sowie die Klöster Jokhang, Zhaibung, Gandain, Zhaxilhünbo, Samye, Churpo und Sakya. Statistiken zufolge existieren heute in Tibet mehr als 1700 Klöster. Die Klosterbauten ähneln stilistisch den wachturmförmigen Wohnhäusern. Im Glanz des blauen Himmels über Tibet wirken sie sehr majestätisch.

Tibetische Klöster können Besucher tief beeindrucken. Ein Grund scheint darin zu liegen, dass sie fast immer an Berghängen errichtet wurden. Die Klostergebäude stehen dann mehr oder weniger versetzt übereinander und wirken so sehr gewaltig. Beispielsweise hat der Potala-Palast dreizehn Stockwerke. Das höchste Bauwerk des Palastes steht auf einem Berg und die Palastanlagen und der Berg bilden eine harmonische Einheit. Viele Klosteranlagen sind sehr weitläufig. Da gibt es Gebetshallen, Hallen für Buddhastatuen, Wohnhäuser für Lebende Buddhas und Quartiere für gewöhnliche Mönche. Das Zhaibung-Kloster umfasst eine Fläche von insgesamt 280.000 Quadratmetern. Manche Klöster bedecken ganze Berge. Aus der Ferne betrachtet, wirken sie wie Städte und wecken bei den Betrachtern große Bewunderung.

Eine weitere Besonderheit tibetischer Klöster liegt in ihrer prächtigen äußeren Erscheinung. Viele Gebäude tragen vergoldete Bronzedächer, vor allem die Dächer der Hallen für die Buddhastatuen und die Stupas glänzen golden in der Sonne. Auf den Firsten entdeckt man mit Vogel- oder Hirschfiguren verzierte Kultgegenstände aus Bronze, die das "Dharmachakra" (Rad des Gesetzes) symbolisieren. Die vier Ecken des Dachs sind nach oben gebogen. Daran hängen bronzene Glöckchen und kleine Eisenplatten, die vom Wind zum Klingen gebracht werden. Auf den Dächern mancher Klöster sind turm- oder pavillonartige goldene Aufbauten zu sehen. Im Potala-Palast gibt es drei Hallen mit vergoldeten Dächern; vor den Hallen stehen fünf vergoldete Stupas. Vor den Gebetshallen der Klöster stehen Reihen hölzerner, bronzener oder lederner Gebetsmühlen, die alle reich verziert sind. In den Hallen erblickt man imposante Buddhastatuen. Die Hallenwände sind mit Buddhabildern, buddhistischen Ornamenten und Gemälden bedeckt. In und vor den Hallen sind verschiedene Skulpturen zu sehen. Diese monumentale Pracht beeindruckt alle Besucher.

Obwohl tibetische Klöster viele gemeinsame Merkmale haben, unterscheidenden sie sich doch je nach den vorgefundenen natürlichen Bedingungen und den Eigenarten der Sekte, zu der sie gehören. Zunächst einmal hat jedes Kloster seine ganz eigene Architektur.

Für das Kloster Samye im Bezirk Shannan, das älteste buddhistische Kloster in Tibet, das aus der Zeit des Königreichs Tubo stammt, ist beispielsweise kennzeichnend, dass die Haupthalle in der Mitte des Klosters steht und von anderen Gebäuden umgeben und einer Mauer eingeschlossen ist. Beim Sakya-Kloster, dem Hauptkloster der gleichnamigen Sekte, fällt auf, dass die runden Dachsparren aus ganzen Baumstämmen gefertigt sind. Und die Speisehalle des Zhaxilhünbo–Klosters imponiert durch ihre neun Stockwerke.

Wohnhäuser im Waldgebiet Ost- und Südtibets

Die Wohnhäuser im waldreichen Osten und Süden Tibets haben ein eigenes Gepräge. Die riesigen Wälder bieten Holz aller Art, um ebenerdige und mehrgeschossige Häuser aus Holz, aus einem Holz-Lehm-Verbund oder aus Holz und Stein zu bauen. Häufig sind auch hölzerne Pfahlbauten zu sehen.

Typisch für den Baustil in Ost- und Südtibet sind die Häuser der Moinba- und der Lhoba-Nationalität. Jede Familie besitzt ein Haus, das aus einem Aufenthaltsraum, in dem man sich aufhält, kocht, isst und nachts schläft, einem Lagerraum, einem Stall, einem äußeren Wandelgang und einer Toilette besteht. Zum Haus gehört auch ein Hof. Im Wohnzimmer wird ununterbrochen Feuer im Ofen unterhalten, denn man muss sich wärmen und gegen die Feuchtigkeit schützen. Weil es hier häufig regnet, haben die Häuser steile Dächer, damit das Regenwasser schnell abläuft. Holz ist das bestimmende Baumaterial in diesem Gebiet. Wände und Böden sind aus Holz, ebenso die Dächer, die mit Steinen beschwert werden, damit der Wind keine Dachsparren wegbläst. Solche Häuser stehen meistens auf Pfählen und sind so gut gegen Feuchtigkeit geschützt. Auch Steine sind ein wichtiges Baumaterial. Die Moinba verwenden sie beim Errichten der Wände. Alles andere am Haus besteht aus Holz. Die Bretter und Balken werden nicht durch Nägel zusammengefügt, sondern nur durch Zapfen verbunden. Auch Schlösser und sogar Schlüssel sind aus Holz. Trennwände werden aus Bambus oder Weidenruten geflochten.

Wohnhäuser in Ost- und Südtibet sind im allgemeinen zweistöckig. Im Erdgeschoss liegt der Stall. Im ersten Stock liegt der Wohnraum, in dem man auch übernachtet. Der zweite Stock dient als Lagerraum. Die Häuser sind quadratisch angelegt. Die Haustür zeigt nach Osten, die Fenster nach Westen. Jedes Haus hat einen Balkon, damit man unter freiem Himmel sitzen kann, ohne das Haus zu verlassen.

Die Bewohner der Region Baggai im Kreis Bowo leben über ein weites Gebiet verstreut. Um Ackerbau treiben zu können, müssen sie jährlich bis zu zehnmal umziehen. Deshalb besitzt jede Familie ein Haus aus Brettern, das leicht auseinander zu nehmen und ebenso leicht wieder zusammenzusetzen ist.

Wohnhöhlen sind in Tibet sehr selten. Man findet sie nur in manchen Orten im Bezirk Ngari. Das sind in der Regel 4 mal 4 Meter große und etwa 2 Meter hohe Berghöhlen, in denen es im Winter warm und im Sommer kühl ist. Im Gegensatz zu den gewölbten Decken der Wohnhöhlen auf der Löß-Hochebene sind sie hier flach. Oft schließt sich direkt an die Höhle ein Haus an.

(China.org.cn, China Heute, 28. September 2006)

Quelle: german.china.org.cn

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