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german.china.org.cn | 05. 08. 2014

Chongqing: Der Sommer im Glutofen Exklusiv

Schlagwörter: Chongqing Jangtse Sichuan-Küche

von Wolfgang Kuhn, aus Chongqing

Die Millionenmetropole am Jangtse ist nicht nur die größte Stadt der Welt, sondern auch ein spektakuläres Reiseziel mit vielen touristischen und kulinarischen Möglichkeiten.

Willkommen in Chongqing! Das Zentrum der Millionenmetropole wirkt mit seinen Wolkenkratzern so futuristisch, dass unweigerlich Assoziationen zu Hongkong wach werden.

Es ist eigentlich in jedem Jahr dasselbe: Viele Menschen in Europa freuen sich auf den Sommer und beschweren sich dann über das verregnete Wetter und die viel zu kalten Temperaturen. Das kann einem in Chongqing nicht passieren: Die regierungsunmittelbare Stadt in Südwestchina gilt neben Wuhan und Nanjing als einer der drei "Glutöfen" Chinas, und die Sommer sind lang, heiß und feucht. Hier klettern die Temperaturen im Sommer häufig auf über 40 Grad Celsius, und tagein, tagaus liegt Chongqing unter einem feuchtwarmen Grauschleier. Dennoch wird die nach der Größe des Verwaltungsbezirks mit über 32 Millionen Einwohnern größte Metropole der Welt auch bei internationalen Touristen immer beliebter – gerade wegen des Gegensatzes zwischen neuem und altem China, der hier an so vielen Stellen zu sehen ist. Dabei stößt die Stadt entweder auf totale Ablehnung oder helle Begeisterung, dazwischen gibt es nichts. Kalt lässt sie jedenfalls niemanden, das wäre angesichts der Temperaturen auch unmöglich.

Der erste Eindruck ist jedenfalls überraschend: Die Straßen sind steil, es fehlen die sonst so häufigen Fortbewegungsmittel, die Fahrräder. Überall warten stattdessen Lastenträger, die sich auf ihre Bambusstäbe stützen. Meist sind es Bauern aus dem Hinterland, die sich in der aufstrebenden, vor Märkten und Einkaufszentren inzwischen nur so überquellenden Metropole mehr Verdienst versprechen. Im historischen Kern mit den vielen Souvenirläden, Garküchen und Seidenwerkstätten, in den Lebensmittel- und Warenstraßen oder in den Fußgängerzonen finden sich immer dankbare Auftraggeber. Im Zentrum dominieren die Hochhäuser, viele der Wolkenkratzer könnten ohne weiteres mit Hongkong konkurrieren. Das ergibt ein gleichermaßen verwirrendes wie faszinierendes Mosaik aus futuristischen und merkwürdig aus der Zeit gefallenen Elementen: Hier die glitzernden Fassaden, dort die teilweise schon verfallenden Pfahlbauten, auf der einen Seite eine brandneue U-Bahn, die wie in Batmans "Gotham City" direkt durch Siedlungshäuser fährt, auf der anderen Seite die rostige Seilbahn, die quietschend und in schwindelerregender Höhe über den Jangtsekiang schwebt.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die monumentale Volkskonzerthalle, das Chongqing- und das Drei-Schluchten-Museum, der Luohan-Tempel, das Mao-Zedong-Haus, die Chaotianmen-Jangtse-Brücke sowie das einstige Gefängnis der Chiang-Kai-Shek-Regierung. Viele Touristen nutzen Chongqing auch als Ausgansbasis für die sehr empfehlenswerte Schiffsreise über den Jangtse durch die Drei Schluchten . Im Hafen geht es überaus geschäftig zu, und wer die Ruhe schätzt, sollte lieber den Eling-Park besuchen, so etwas wie eine grüne Oase der Ruhe mitten in der Stadt.

Die wohl schönste Art und Weise, Chongqing kennen zu lernen, führt jedoch durch die Garküchen und Imbissbuden, die eine große Rolle spielen. Ihre kleinen Speisen nach Art der Sichuan-Küche bestehen meist aus Teigtaschen, eingelegtem Gemüse, Fisch, Geflügel und Innereien. Als Spezialität gelten unter anderem Schlangenbohnen aus Ingwer, Rippchen, Reisbällchen und natürlich der berühmte Feuertopf, aus dem es zischt und blubbert, während dicke Blasen an die Oberfläche steigen. In den massiven Steintischen der einschlägigen Restaurants ist eine Schale eingelassen, in ihr kochen Wasser, Brühe und scharfer Sichuanpfeffer. Die Kellnerinnen bringen immer neue Zutaten für den huo guo, den heißen Topf: kleine Eier, Tofu, Kohlrabi, gelblich schimmernde Entendärme, die rosafarbene Halsschlagader eines Schweines. Dass die Menschen trotz der höllischen Temperaturen nicht vor dem scharfen Hot Pot zurückschrecken, spricht für dessen Qualität.

Bei den Unterkünften kann man in der Millionenmetropole aus dem Vollen schöpfen, es gibt alles von günstigen Absteigen für Rucksack-Touristen bis zu den High-End-Hotels. Am oberen Ende ist definitiv das Intercontinental Chongqing angesiedelt, was nicht nur aufgrund seiner Höhe als erstes Haus am Platz gelten darf. Das luxuriöse Hotel befindet sich im Herzen der Stadt und ist der perfekte Ausgangspunkt für Shoppingtouren, eine Besichtigung der örtlichen Sehenswürdigkeiten und Ausflüge zur heißen Quelle Tianchi oder der alten Stadt Ciqikou. Das Hotel verfügt über modernste Wellness- und Beautyeinrichtungen, ein Business Center sowie reizvolle Restaurants und Bars, in denen Besucher bei einem Drink oder köstlichen kantonesischen und lokalen sichuanischen Spezialitäten entspannen können. General-Managerin des Hauses ist die Neuseeländerin Sharon Fraser, die bereits seit Jahrzehnten in China arbeitet und zu denjenigen zählt, die von Chongqing begeistert sind: "Ich liebe die Stadt und ihre mitreißende Dynamik. Sicher, an das graue Wetter muss man sich gewöhnen, aber es gibt hier andererseits so viele Möglichkeiten. Ich war vor kurzem beispielsweise in der Wulong-Schlucht, wo unter anderem auch der letzte 'Transformers'-Streifen gedreht wurde. Das ist gar nicht so weit weg und dennoch würde man nie glauben, dass hier eine Millionenmetropole in unmittelbarer Nähe liegt." Wer also nach Chongqing kommt, findet mit der freundlichen China-Expertin Sharon mit Sicherheit die perfekte Ratgeberin für eine gelungene Reise.

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