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27. 09. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Woher kommt das 100-Milliarden-Dollar-Minus des chinesischen Tourismus?

Schlagwörter: Defizit Handelsbilanz Tourismus

Laut einer Prognose des staatlichen Amts für Tourismus wird sich das Defizit in der Handelsbilanz des chinesischen Tourismus 2014 auf rund 100 Milliarden US-Dollar (rund 78,5 Milliarden Euro) erhöhen. Dies überrascht auf den ersten Blick, schließlich in der ersten Jahreshälfte immerhin rund 62 Millionen internationale Touristen in die Volksrepublik reisten, während "nur" etwa 54 Millionen Chinesen ins Ausland reisten. Was also führt zu diesem Defizit in der Handelsbilanz?

Hauptgrund ist vor allem der starke Konsum chinesischer Touristen im Ausland. Denn egal ob in Europa, Amerika oder in Südostasien: Nach Angaben der Welttourismusorganisation UNWTO gehören die Chinesen seit 2012 zu den Touristen mit den höchsten Pro-Kopf-Ausgaben.

Waren es vor 30 Jahren noch vor allem die Japaner, die sich in Mailand, London und New York mit Designer-Mode oder Präzisions-Uhren eindeckten, sind nun die chinesischen Bürger auf weltweiter Shopping-Tour. Jeder Tourist aus dem Land der Mitte gibt laut UNWTO bei seiner Auslandsreise durchschnittlich etwa 20.000 Yuan (etwa 2.500 Euro) aus, mehr als die Hälfte davon (57,8 Prozent) für den Kauf von Luxuswaren, Souvenirs oder Hightech-Produkten.

Dagegen fällt das Einkaufs-Budget der meisten ausländischen Touristen in der Volksrepublik deutlich bescheidener aus. Sie investieren ihr Geld eher für Unterkunft, Transport und Essen, als für Luxus-Shopping. Somit fallen auch die Gesamtausgaben niedriger aus.

Um zumindest die absolute Zahl der internationalen Touristen zu erhöhen, erlaubt China seit 2013 in Städten Beijing, Shanghai, Guangzhou und Chengdu Kurzurlaube bis zu 72 Stunden auch ohne Visum. Die Erwartungen für den heimischen Tourismus, welche die Regierung in Beijing an diese Einreiseerleichterung geknüpft hatte, haben sich aber nicht erfüllt. Im Gegenteil, 2014 werde vermutlich 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr die Volksrepublik besuchen.

Das hängt sicherlich vor allem mit der sichtbar anhaltenden Umweltbelastung zusammen. Viele potentielle China-Touristen wurden vom Smog und den entsprechenden Medienberichten von einer Reise abgeschreckt. Weitere Negativ-Faktoren sind die Aufwertung des RMB ebenso wie der oftmals mangelhafte Service im chinesischen Tourismus. Immer noch bietet China außer seinen "stillen" Sehenswürdigkeiten für seine Besucher zu wenige "lebendige" touristische und kulturelle Angebote.

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Quelle: CRI

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