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05. 11. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Historische Stadt durch Tourismus bedroht

Schlagwörter: Historische Stadt durch Tourismus bedroht

Der ständige wachsende Tourismus bedroht die lokalen Bräuche und das kulturelle Erbe der Stadt Pingyao in der nordchinesischen Provinz Shanxi. In den 17 Jahren, seitdem die 2.700 Jahre alte Stadt zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, hat sich der Tourismus mit atemberaubender Geschwindigkeit entwickelt. Die Einnahmen aus diesem Sektor sind von 12,5 Millionen Yuan (2 Millionen US-Dollar) im Jahr 1997 auf 5,416 Milliarden Yuan im letzten Jahr gestiegen. Die alteingesessenen Geschäfte der Stadt haben sich immer mehr in Hostels, Souvenirshops, Imbissbuden und Bars verwandelt. Viele Besucher beschweren sich, dass die historische Stadt immer mehr ihre Gelassenheit und ihren einzigartigen Stil verliert.

Zhang Peng, ein Professor für Architektur an der Tongjiniversität von Shanghai sagte, die Zukunft des Weltkulturerbes sollte auf dem kollektiven Willen der beteiligten Interessensgruppen basieren. Dennoch fühlen sich die lokalen Anrainer in Pingyao oft entrechtet. Jede alte Stadt sollte ein Entwicklungsmuster in Einklang mit den eigenen Charakteristiken finden, und die Lokalverwaltungen sollten die kommerziellen Aktivitäten kontrollieren, wenn sie den traditionellen Charakteristiken der Stadt schaden, sagte er. Hou Shijun, Vorstand des Tourismusbüros von Pingyao sagte: "Einige Geschäfte könnten in der Tat das traditionelle Kulturerbe schädigen. Die Regierung arbeitet gerade an der Problematik des Marktzugangs, und wir sollten nicht zulassen, dass die alte Stadt ein kultureller Mischmasch wird."

Eine ungünstige demographische Struktur ist ebenfalls eine Bedrohung für Pingyaos kulturelles Erbe. Nach Angaben des Beamten Hu Jinliang betrug die Bevölkerung der Stadt im Jahr 1997 in einem Gebiet von 2,25 Quadratkilometern 45.000 Personen. Diese Dichte ist ungefähr 16 Mal so groß wie die in Beijing. Als Gegenreaktion hat die Lokalregierung viele öffentliche Einrichtungen und Unternehmen aus der Stadt entfernt. Das hatte den Zweck, die Stadt von einer Gemeinde in eine Touristendestination zu verwandeln. Viele Anrainer haben das Gebiet auch aufgrund der unzureichenden Transportmöglichkeiten und den Substandard-Lebensbedingungen verlassen. Der Anrainer Gao Guihong sagte: "Es ist zu feucht in den Häusern. Es gibt keinen großen Supermarkt, keine Schule und kein Spital in der Stadt, und die Luft ist ebenfalls schlecht, da wir immer noch mit Kohle heizen." Der 45-jährige Gao sagte, er würde zwei Jobs erledigen, damit er genug Geld sparen könne, um aus dem Kreis weg zu siedeln.

Ji Taiping ist der Direktor des Planungsbüros für Stadt und Land des Kreises. Er sagte, die Altstadt würde langsam ihre Kraft und Vitalität verlieren. Dies liege daran, dass viele Anrainer, die emotional mit ihren traditionellen Häusern verbunden waren, mittlerweile verstorben sind, umgekehrt würde die Anzahl der Touristen und Zugereisten steigen. Die gegenwärtige Situation würde auch den Schutz der traditionellen Strukturen gefährden. Personen, die von außen kommen, hätten üblicherweise kein Interesse daran, die Häuser zu schützen und zu restaurieren, sagte Ji. Die Lokalregierung sollte daher die Entwicklung des Tourismus regulieren und die Infrastruktur und Lebensbedingungen der lokalen Anrainer verbessern, sagte er.

Der Kreis zählt 3.797 traditionelle Häuser und andere historische Stätten innerhalb der 6,4 Kilometer langen Stadtmauern. Doch nur 400 davon sind gut erhalten und die Mehrheit sei aufgrund inadäquater Schutzmaßnahmen baufällig, sagte der Kreischef Cao Zhisheng. Der Schutz der Gebäude der Altstadt sollte sich mit den Verbesserungen für die Anrainer entwickeln, sagte Zhang.

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Quelle: german.china.org.cn

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