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26. 06. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Noch zwei Wochen bis zur Eröffnung am 26. Juni: Walter Lampersberger blickt immer wieder auf sein Smartphone, dessen Akku mittlerweile wohl mehrmals am Tag leer wird. Bald wird er das erste österreichische Restaurant Beijings eröffnen. Trotz detaillierter Absprachen, viel Erfahrung und persönlichem Einsatz passieren immer wieder kleine Pannen. So wurden die ersten Waren geliefert, bevor der Kühlschrank in Betrieb ging, und man musste bei befreundeten Gastronomen Platz für die Qualitätsprodukte finden. Immer wieder gilt es zu improvisieren, zu überprüfen, zu gestalten, damit das Restaurant den hohen Ansprüchen österreichischer Gastronomie gerecht wird. Obwohl er seine ganze Zeit und Energie in die Eröffnung investiert, fand er noch Zeit für ein Gespräch mit der Beijing Rundschau.
Freundlich, ehrlich, österreichisch!
Freundlich zu sein ist die Grundmaxime des österreichischen Service. Besonders Gäste aus Deutschland schätzen es, wenn sie sich in kleinen Pensionen wie Familienmitglieder fühlen dürfen. Und auch Gäste aus Russland, dem arabischen Raum und natürlich China lernen diesen hochwertigen Service, auf den Österreich zurecht stolz ist, mehr und mehr zu schätzen.
Ehrlich will das Tafelspitz sein, indem es hält, was es verspricht. Wo Österreich drauf steht, wird auch Österreich drinnen sein. Der Chefkoch, Alfred Krasser, ist ein Gault Millau prämierter Koch mit umfassender internationaler Erfahrung. Seine Küche ist traditionell bodenständig, sein Motto lautet "A Gschmoch'n muass es ham!" Das bedeutet unverfälschten Geschmack, der nur mit hochwertigen Zutaten und besonderer Sorgfalt bei der Zubereitung zu erreichen ist. Ehrlichkeit bedeutet aber auch, dass die Qualität dem Preis entspricht. Es mag sein, dass das Restaurant für chinesische Verhältnisse eher dem oberen Preissegment entspricht, aber die Qualität wird diesem Preis Rechnung tragen und es soll– ganz in der Tradition desr österreichischen Gastgewerbes - noch für jene erschwinglich sein, die sich ein wunderbares Essen zu einem besonderen Anlass gönnen möchten. Gerade diese Gäste sollen den Besuch keinesfalls bereuen und sollen sich lange und gerne an den Abend im Tafelspitz erinnern.
Österreichisch! Der Gast soll eine kulinarische Reise antreten, und da Österreich einmal ein großes Reich war, führt die Reise beinah durch ganz Europa. Denn die moderne österreichische Küche wurde von allen Ländern, die einmal zur k.u.k. Monarchie gehört hatten, beeinflusst. Die regionalen Einflüsse der österreichischen Küche kommen aus Italien, Ungarn, dem Balkan, Tschechien und sogar Deutschland. Daher ist die österreichische Küche auch innerhalb des kleinen Landes heute äußerst vielfältig. Ein Besuch des Restaurants soll auch lehrreich sein und das Personal wird daher geschult, dem Gast die Gerichte nicht nur zu servieren, sondern auch vorzustellen.
Eine österreichisch-chinesische Erfolgsgeschichte
Walter und sein Schulfreund Qu Haoxin haben beide das Handwerk der Gastronomie schon von klein auf gelernt. Die beiden kennen sich schon seit über 20 Jahren und vor neun Jahren nahm Haoxin Walter Lampersberger zum ersten Mal mit nach China, um ihm die Heimat seiner Eltern vorzustellen.
Qu Haoxin's Vater hat viele Jahre in Österreich gelebt, weshalb Haoxin auch dort aufgewachsen war. Doch eines Tages zog es den Vater wieder zurück in die Heimat, wo er in Dandong, in der Provinz Liaoning einen kleinen Eisladen eröffnete, dessen Qualität sich bald herumsprach, wodurch sich der kleine Eisladen zu einer Kette erfolgreicher Restaurants entwickelte.
Da sich Walter Lampersberger und Qu Haoxin in China wohl fühlten, den Drang verspürten, etwas neues zu starten, und da sie das große Potential erkannten, beschlossen sie ihr österreichisches Know-How nach China zu bringen und hier ein Restaurant zu eröffnen. Sie haben sich in China bereits einen Ruf in der gehobenen Gastronomie erarbeitet.
Als Österreicher auf Reisen zu gehen bedeutet überall auf der Welt auf nette Menschen zu treffen. Es bedeutet aber auch, mit dem Service unzufrieden zu sein. In Österreich hat selbst ein "einfacher Kellner" eine mehrjährige Berufsausbildung abgeschlossen, es gibt Mittelschulen und Fachhochschulen, die sich mit Gastronomie und Hotellerie beschäftigen.
Walter Lampersberger freut sich über die Herausforderung, die es mit sich bringt, wenn man ein Restaurant in einem Land mit anderer Geschäftskultur eröffnet. Das Personal fand es anfangs befremdlich, Raum zu konstruktiver Kreativität zu bekommen. Und die Kommunikation zwischen Chef und Personal braucht auch ab und zu noch einen Übersetzer. Doch es ist dies das Salz in der Suppe, wodurch das Projekt so spannend wird und die Eröffnung wird gut vorbereitet.
Wenn man in Österreich oder Deutschland das Lokal mit einer großen Eröffnungsfeier eröffnen wird, macht man das in China über mehrere Tage hinweg in Form eines Soft Openings. Dazu werden über mehrere Tage hinweg verschiedene Gruppen in das Restaurant eingeladen, um so in einem Land, in dem die persönliche Empfehlung von größter Wichtigkeit ist, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Mittlerweile sind es nur mehr wenige Tage bis zur offiziellen Eröffnung, der Terminplan wird enger, der Wunsch nach Bestätigungen zum Soft Opening dringender. Bald wird man in Beijing höchste österreichische Küche, exzellenten Service, österreichisches Bier, österreichischen Schnaps und Wein und natürlich Sissy-Wasser bekommen.
Die Website finden Sie unter: http://www.tafelspitz.cn/
Quelle: Beijing Rundschau
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