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22. 07. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Den Führerschein mal eben in Südkorea machen. Das ist die Devise vieler Chinesen, denn dort ist es einfacher, billiger und weniger zeitaufwendig. Bisher konnte man ihn in China problemlos umschreiben. Das hat nun ein Ende.
Eine neue Regelung soll chinesische Staatsbürger zukünftig davon abhalten, nach Südkorea zu reisen, um den Führerschein zu machen. Dies taten bisher viele, da er dort nicht nur günstiger, sondern auch noch schneller und einfacher zu bekommen ist. Den koreanischen Schein in der Tasche, ließ man sich diesen dann zurück in China, einfach bequem umschreiben. Dem soll nun der Riegel vorgeschoben werden.
Seit Anfang Juni lehnen die Shanghaier Polizeistationen Anträge auf Umwandlung einer südkoreanischen Fahrerlaubnis in eine lokale chinesische ab.
Das Shanghaier Verkehrsamt hat laut Aussage eines lokalen Polizeibeamten namens Lu vor Kurzem von der südkoreanischen Verkehrsabteilung erfahren, dass Ausländer ein sogenanntes „Landezertifikat“ vorzeigen müssen, um sich für die Führerscheinprüfung registrieren zu können.
Dieses Zertifikat bekommen Ausländer offiziell nur dann, wenn sie ein Visum für mindestens 90 Tage haben. Was bedeutet, dass Reisende, die nur über ein Touristenvisum verfügen, das im Schnitt zwischen 15 und 30 Tage gültig ist, sich nicht für die Führerscheinprüfung in Südkorea registrieren können.
Auf Grundlage dessen seien in Shanghai nun alle Anträge auf Umwandlung eines in Korea erworbenen Führerscheines, die kein solches „Landezertifikat“ enthielten, abgelehnt worden, erzählt Lu. Wie viele Umschreibungen in der Vergangenheit durchgingen, wollte er nicht bekannt geben.
Für Shanghaier Reiseagenturen, die Pakete für sogenannte Führerscheintouristen anboten, war dies ein lukratives Geschäft.
Den Führerschein in Shanghai zu machen, dauert drei Monate und kostet an die 10.000 Yuan (1500 Euro), mehr, wenn man durch die schriftliche oder mündliche Prüfung fällt.
Eine Agentin, die namentlich nicht genannt werden will, erzählt, dass sie eine spezielle 5-Tages-Reise nach Südkorea anbietet, die theoretischen Unterricht, praktische Fahrstunden sowie die Führerscheinprüfung für einen Gesamtpreis von 7000 Yuan (1054 Euro) beinhaltet.
„Die Kosten decken die Trainingsstunden in der Fahrschule, die Anmeldegebühr für die Prüfung, Unterkunft und Übersetzer vor Ort sowie die Umwandlung in einen Shanghaier Führerschein“, erzählt sie und fügt hinzu, dass die Prüfungen in Südkorea viel leichter seien, als die in China.
Die Praxis des Führerscheintourismus ist in Shanghai und anderen Städten in den letzten Jahren in Mode gekommen.
Laut Angaben der Global Times ist die Anzahl an Chinesen, die ihren Führerschein in Südkorea machten von 7000 im Jahr 2010 auf 25.000 im Jahr 2013 angestiegen.
Dennoch sprechen sich in China viele gegen diese Praxis aus, da sie ihrer Meinung nach dazu führt, dass der Verkehr noch schlimmer wird, wenn noch mehr Leute den Führerschein machen. Manche fordern hingegen, dass der Führerschein in China billiger werden sollte, damit die Leute nicht nach Südkorea ausweichen müssen, um ihn sich leisten zu können.
Neben Shanghai erkennen auch andere Provinzen und Regionen den Führerschein aus Südkorea nicht mehr ohne Weiteres an. In den Provinzen Guangdong, Hubei, Zhejiang und den Städten Chongqing, Lanzhou und Xiamen muss man ebenfalls das „Landezertifikat“ zur Umschreibung vorweisen.
Quelle: people.cn
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