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16. 10. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Herausforderung Klimawandel

Klimawandel bedroht Chinas Lebensmittelversorgung

Falls die Weltgemeinschaft nicht gegensteuert, wird China bis 2030 infolge des globalen Klimawandels eine Unterversorgung mit Lebensmitteln erleben. Davor warnt die Umweltorganisation Greenpeace in einem neuen Bericht. Die angesehene chinesische Klimaexpertin Lin Erda mahnt ebenfalls.

Die internationale Umweltorganisation Greenpeace warnt in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht, Chinas Lebensmittelproduktion werde bis 2050 um 23 Prozent zurückgehen, falls die Emission von Treibhausgasen (GHG) so hoch bleibe wie bisher. Denn der damit verbundene Klimawandel lässt kontinuierlich die Temperaturen steigen. Anbauflächen veröden, das Wasser wird knapp, und es kommt zu unvorhersehbaren Wetterphänomenen, wie Umweltexperten wissen.

 

Ein Mädchen und ihre Lehrerin schauen sich gemeinsam eine Reispflanze an. Die Kinder lernen in diesem Kindergarten in Suzhou, Provinz Jiangsu, den Wert von Nahrungsmitteln zu schätzen.

 
"Die chinesische Landwirtschaft leidet schon jetzt unter dem Einfluss des Klimawandels", stellt Lin Erda, eine Wissenschaftlerin der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften, fest. Der im Norden Chinas angebaute Winterweizen beispielsweise sei weniger kälteresistent als zuvor, da die Winter in den letzten Jahren immer wärmer geworden seien. Der Weizen werde von Frühlingsfrosten eher in Mitleidenschaft gezogen, wodurch die Produktivität geringer sei als früher, erläuert Lin, die zu den angesehensten Klimaexperten Chinas zählt.

Mehr als 50 Millionen Hektar Getreideanbauflächen in China seien jährlich von Klimakatastrophen bedroht, bestätigt Greenpeace in seinem Report.

Chinas Landwirtschaft könne sich momentan nur schwerlich mit den neuen Herausforderungen des Klimawandels umgehen, da moderne Technologien und finanziellle Unterstützung fehlten, ergänzt Lin: "Als Entwicklungsland benötigt China bei der Bekämpfung der Bedrohungen der globalen Erwärmung Hilfe von der entwickelten Welt. Es gibt derzeit einen klaffenden Abgrund zwischen dem, was Entwicklungsländer brauchen, und dem, was die entwickelten Länder als Hilfe anbieten", mahnt Lin.

Der von Greenpeace in Auftrag gegebene Bericht, der von Chinas besten Klimaexperten und Agrarwissenschaftlern verfasst wurde, ruft zu Sofortmaßnahmen auf, um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren und ein klimafreundlicheres Landwirtschaftssystem zu etablieren. Der Report kommt zu dem Schluss, eine "ökologisch freundliche" Landwirtschaft sei für China die Lösung, um die größte nationale Bevölkerung der Welt nachhaltig zu ernähren. Die ökologische Landwirtschaft ermutige dazu, die Abhängigkeit von Düngemitteln und Pestiziden zu reduzieren, um die Fruchtbarkeit des Bodens zu bewahren. Die damit verbundene Erhöhung der Biodiversität helfe dabei, Pflanzenkrankheiten zu verringern. Im Vergleich zur zerstörerischen, energieintensiven Landwirtschaft, die sich auf den Einsatz von Chemikialien und fossilen Brennstoffe konzentriere, so Klimaexpertin Lin, könne ökologische Landwirtschaft die Ursachen der Bedrohungen durch den Klimawandel bekämpfen.

Quelle: China Daily

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