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17. 10. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Arbeitsrecht

Chinas Wanderarbeiter machen sich für bessere Bedingungen stark

An dem in Kürze in Beijing stattfindenden Nationalkongress der Gewerkschaften werden erstmals Vertreter von Wanderarbeitern teilnehmen. Schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Bildungschancen sind die Hauptpunkte, die die Delegierten der steigenden Zahl an Wanderarbeitern in China zur Diskussion bringen möchten.

Chinas Wanderarbeiter machen sich für bessere Bedingungen stark

Drei Wanderarbeiter aus Shanghai werden eine Plattform zur Förderung sicherer Arbeitsbedingungen und besserer Arbeitsplatzsicherheit für sich und ihre Kollegen erhalten. Sie machen sich am Mittwoch nach Beijing auf den Weg zu einer bahnbrechenden Mission zum 15. Nationalkongress der Gewerkschaften, berichtete der Shanghaier Gewerkschaftsbund gestern. Bei den drei Arbeitern handelt es sich um Yang Juan, der für das Unternehmen Kingston Technology Shanghai arbeitet, Shen Houping vom Maschinenbau-Unternehmen Shanghai Zhahuan Lingshi Sanitation, und Xu Hanxiang vom Schiffbau-Unternehmen Shanghai Waigaoqiao.

Dies ist das erste Mal, dass Vertreter von Wanderarbeitern an dem Nationalkongress für Gewerkschaften teilnehmen, so Sun Chunlan, Vizepräsident des Chinesischen Gewerkschaftsbundes. Nahezu 50 Wanderarbeiter, die die 200 Millionen Wanderarbeiter in China repräsentieren, werden an der Sitzung der 1.800 Delegierten teilnehmen, so der Gewerkschaftsbund. Dem Bund zufolge sind die Delegierten der Wanderarbeiter im Bereich Produktion, Bauwesen, Sanitäranlagen sowie Lebensmittel und Getränke in 27 Provinzen und Städten beschäftigt.

Xu erklärt, er erwarte Diskussionen über den Schutz der Rechte und Interessen von Wanderarbeitern. "Wir hoffen, dass die schlechten Arbeitsbedingungen verbessert werden", so Xu. "In vielen Betonfabriken beispielsweise muss in Staub gearbeitet werden, das schädigt unsere Gesundheit." Xu erwartet, dass die Stadt Shanghai die Anreize für Wanderarbeiter verbessert, da es sich bei vielen von ihnen um junge Arbeiter handelt. Ein Wanderarbeiter in Shanghai kann nach einer Arbeitsperiode von 12 Monaten einen Zuschuss in Höhe von 1.200 Yuan (120 Euro) bekommen, doch danach keine Zuschüsse mehr. "Wir hoffen, dass einheitliche Regelungen für ganz China getroffen werden, so dass Arbeiter, die von Shanghai aus in eine andere Provinz ziehen, ähnliche Zulagen bekommen", erzählt Xu.

Er ergänzt, dass außerdem Bildung ein großes Problem für Wanderarbeiter ist, insbesondere wenn deren Kinder zu jung sind, um die Grundschule besuchen. "Eltern dieser Kinder können ihre Sprösslinge nur in teure private Kindergärten schicken oder sie zu Hause lassen beziehungsweise mit zur Arbeit nehmen." Xu hofft, dass die Bildungsprobleme auf dem Nationalkongress diskutiert werden können.

Die Zahl der Wanderarbeiter in Shanghai ist im Jahr 2007 auf 4,03 Millionen gestiegen, ein Anstieg von 230.000 im Vergleich zum Vorjahr. Nahezu 2,2 Millionen Wanderarbeiter der Stadt sind Mitglieder von Gewerkschaften, das sind doppelt so viele wie im Jahr 2005.

Quelle: China Daily

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