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04. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Börsenspekulation

Krimineller Luftikus aus Shanghai landet unsanft

Zhu Yaoming, einst ein hochfliegender Börsenmakler, musste sich gestern in Shanghai vor Gericht verantworten. Ihm werden milliardenschwere Manipulationsversuche an der Börse vorgeworfen.

Zhu Yaoming, einst ein hochfliegender B?rsenmakler, musste sich gestern in Shanghai vor Gericht verantworten. Ihm werden milliardenschwere Manipulationsversuche an der B?rse vorgeworfen.
 Börsencrash macht Manipulationen ein Ende.

Die Staatsanwälte in Shanghai teilten gestern mit, der Börsenmakler Zhu Yaoming habe fast 5 Milliarden Yuan (731 Millionen US-Dollar) investiert, um Aktienkurse zu manipulieren. Der Großteil des Geldes stamme aus betrügerischen Krediten. Zhu habe das Verbrechen inzwischen gestanden. Er plädiert damit für "mildernde Umstände". Das Shanghaier Mittlere Volksgericht No. 2 hat nach eigenen Angaben noch kein Urteil gefällt.

Chinas aktuelle Börsenbaisse hat indessen ihr eigenes Urteil gefällt. Obwohl er mit seinen Finanzmanipulationen ein schweres Steigeisen auf den Kursgipfeln eingeschlagen zu haben glaubte, ist Zhu’s Aktienberg mittlerweile auf einen Bruchteil seines früheren Wertes zusammengeschmolzen. Selbst wenn das Gericht mildernde Umstände anerkennt, drohen Zhu ohnedies 14 Jahre Gefängnis als Ergebnis früherer Anklagen in schweren Finanzbetrugsfällen.

Netzwerk von Betrugsfirmen. Im jüngsten der Fälle hat Zhu, wie die Shanghaier Staatsanwaltschaft angibt, seit 1999 in verschiedenen Provinzen insgesamt 16 Investmentfirmen aufgrund vorgeblich vorhandenen Stammkapitals gründen können. Den Betrugsfirmen hat er anschließend Milliarden von Yuan zugewiesen, um damit manipulative Investitionen an der Börse vorzunehmen. Zhu soll sich die Kredite von den Banken mittels gefälschter Verträge ergaunert haben, die von seinen eigenen Betrugsfirmen unterzeichnet waren beziehungsweise Sicherheiten und offene Forderungen aus seinen eigenen Briefkastenfirmen vorgaben.

Aufbau einer Seifenblase. Von Januar 1999 bis Juni 2003 hat Zhu laut Gericht 22 Trader instruiert, 4.822 Aktiendepots im Namen seiner Betrugsfirmen oder Strohmänner bei 48 Brokern in 10 Provinzen und Städten einzurichten, wie das Gericht angibt. Die Broker sollten in großer Zahl Aktien von Hubei Biocause Pharmaceutical Co Ltd zu niedrigen Preisen einkaufen, um dann die Preise durch eine vorgetäuschte Nachfrage in die Höhe zu treiben. Schnelle Handelsbewegungen zwischen den von Zhu kontrollierten Aktiendepots sollten die Manipulation tarnen. Insgesamt sei für die Transaktionen ein Volumen von 4,89 Milliarden Yuan hin- und herbewegt worden, gab die Staatsanwaltschaft an.

Zhu's Börsenmanipulationen hatten den Aktienkurs von Biocause in kürzester Zeit von 9 auf 25 Yuan hochschnellen lassen. Doch die Seifenblase ist geplatzt. Der aktuelle Börsencrash hat den Kurs von Biocause von 25 auf etwa 1 Yuan abstürzen lassen.

Quelle: Shanghai Daily

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