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26. 11. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Neben den Menschen in absoluter Armut sollen nun auch Chinas Geringverdiener auf dem Land von staatlichen Hilfen profitieren. Vize-Ministerpräsident Hui Liangyu treibt den Kampf gegen die Armut mit Nachdruck voran.
China möchte mehr Menschen von seiner Initiative gegen Armut profitieren lassen. "In China gibt es immer noch einen großen Anteil von Menschen, die in Armut leben. Einige Faktoren, die die Entwicklung von armen Regionen behindern konnten bisher nicht beseitigt werden, auch wenn in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht wurden", sagt der chinesische Vize-Ministerpräsident Hui Liangyu. Statistiken zufolge konnte die Zahl der Landbewohner, die in absoluter Armut leben, in den vergangenen 30 Jahren von 250 Millionen auf 15 Millionen reduziert werden. Hui fordert jedoch von der Regierung, die Anstrengungen in Bezug auf die Verminderung von Armut weiter voranzutreiben. In diesem Sinne sollen auch mehr Regelungen geschaffen werden, von denen die Armen Chinas profitieren können.
Programm ausgeweitet. Er drängte das Büro für Armutsbekämpfung und Entwicklung dazu, die festgesetzten Ziele zu erreichen. In 2001 wurde ein Zehnjahresplan beschlossen, der vorsah, Menschen in Not mit ausreichend Nahrung und Kleidung zu versorgen. Er forderte außerdem dazu auf, Pläne für die Armutsbekämpfung für die Zeit nach 2011 zu erstellen. Die zuständigen Behörden sollen umgehend ermitteln, wer in das erweiterte Regierungsprogramm fällt. Im Oktober hatte die Regierung beschlossen, dass neben Personen in absoluter Armut jetzt auch Menschen mit niedrigem Einkommen von den staatlichen Hilfen profitieren dürfen. In Armut lebende Chinesen müssen ihren Lebensunterhalt mit weniger als 785 Yuan (89,2 Euro) im Jahr bestreiten. Im Vergangenen Jahr konnte diese Bevölkerungsschicht auf 14,79 Millionen Menschen reduziert werden. Der Anteil der Geringverdiener mit einem jährlichen Einkommen zwischen 786 und 1067 Yuan betrug jedoch noch 28,41 Millionen.
Landbevölkerung betroffen. Das Problem der Armut betrifft überwiegend die chinesische Landbevölkerung. Das Wachstum der Einkommen der Bauern stagnierte seit Jahren. Dadurch klafften die Einkommensunterschiede zwischen städtischer und ländlicher Bevölkerung immer weiter auseinander, sodass Millionen von Bauern als Wanderarbeiter ihr Glück in den Großstädten versuchten. Die globale Finanzkrise, die sich zu einer Wirtschaftskrise zu entwickeln scheint, bedroht nun die Lebensverhältnisse der Armen und Geringverdienenden zusätzlich.
Chinas "xiaokang". Deng Xiaoping, der Architekt der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik, prägte 1979 den Begriff des "bescheidenen Wohlstands" (chinesisch: xiaokang). Deng bezeichnete damit die Realisierung einer Modernisierung chinesischer Prägung. Der Begriff wurde später durch 16 Kennziffern näher definiert, zum Beispiel pro-Kopf Einkommen, pro Person verfügbare Menge an Proteinen, Lebenserwartung und so weiter. China will die "xiaokang"-Gesellschaft so schnell wie möglich verwirklichen. Eines der Ziele von xiaokang ist, die Pro-Kopf-Einkommen der Landbevölkerung dem der Städter möglichst anzugleichen. Während viele Städter von dem Wirtschaftsboom infolge von Reform und Öffnung in den letzten beiden Dekaden profitierten, kämpfen die Bauern immer noch um ein bescheidenes Einkommen.
China und die Millenniumsziele. "Die Schwerpunkte der UN-Milleniumsentwicklungsziele (MDG) sind denen des chinesischen 'xiaokang' ähnlich", hatte Khalid Malik, Koordinator der Vereinigten Nationen in China, im September in einem Interview erklärt. "Xiaokang" war 2002 entsprechend der acht Ziele des Millenniumsgipfels von 2000 angepasst worden. Es wurden klare Ziele definiert und Indikatoren zu deren Erreichung eingeführt. Die Ähnlichkeit und teilweise Deckungsgleichheit des "xiaokang" mit den MDG hat China als Nation und den Vereinten Nationen bisher gleichermaßen geholfen, der Erreichung der MDG näher zu kommen. China hat wiederholt bekräftigt, die MDG bis 2015 in China umsetzen zu wollen.
Quelle: China Daily
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