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01. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

HIV

Kampf gegen AIDS: China will mit Vorurteilen aufräumen

Der heutige Welt-Aids-Tag soll daran erinnern, dass die Krankheit noch lange nicht besiegt ist und sich noch immer weltweit verbreitet. Auch in China sind Aids und HIV ein ernstzunehmendes Problem, gegen das chinesische Behörden jetzt gezielt den Kampf aufnehmen.

Das internationale Motto der Welt-Aids-Tag-Kampagnen für die Jahre 2005 bis 2010 lautet "Stop AIDS. Keep the Promise!". Es erinnert daran, dass im Juni 2001 Politikerinnen und Politiker aus 189 Ländern auf einer Sondersitzung der Vereinten Nationen das Versprechen gaben, HIV und Aids national und international stärker zu bekämpfen – ein Versprechen, das in großen Teilen immer noch nicht erfüllt ist. Aus diesem Grund haben chinesische Gesundheitsbehörden und die Vertreter des Projektes UNAIDS erneut versprochen, besonders die Diskriminierung gegen Menschen mit HIV/Aids in China zu bekämpfen.

"Es gibt noch immer viele falsche Vorstellungen über AIDS", betonte Bernhard Schwartlander gestern in Beijing. Der UNAIDS Koordinator für China erzählt weiter: "Das führt zu Vorurteilen gegen HIV Infizierte und verhindert gleichzeitig eine effektive Vorbeugung, Behandlung, Pflege und Unterstützung." Auch Gesundheitsminister Chen Zhu ist dieser Ansicht und fordert alle Bereiche der chinesischen Gesellschaft dazu auf, gemeinsam dieses Problem in Angriff zu nehmen, um die Krankheit zu stoppen.

In den ersten neun Monaten des Jahres waren in China 44.839 neue Krankheitsfälle gemeldet worden. 6.897 Menschen verstarben während dieser Zeit an den Folgen der Krankheit. Nach Aussagen des Gesundheitsministeriums wurden bis Ende September insgesamt mehr als eine viertel Million HIV infizierter Chinesen gezählt, darunter fast 78.000 Aidskranke. Diese Zahlen spiegeln jedoch nur die registrierten Fälle wieder. Es wird angenommen, dass Ende 2007 insgesamt sogar rund 700.000 Chinesen mit dem Virus lebten und 85.000 davon Aids hatten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind seit dem Bekanntwerden des ersten AIDS Falles in 1984 auf dem chinesischen Festland 34.864 Menschen an der Krankheit gestorben.

Die Ausbreitung von AIDS habe sich in China insgesamt aber verlangsamt, sagte Wang Weizhen, stellvertretender Direktor des Ministerums zur Vorbeugung und Behandlung von HIV/Aids. In einigen Gegenden gebe es jedoch immer noch Faktoren für die Verbreitung. "Die Krankheit ist im Allgemeinen nicht üblich, aber unter speziellen Gruppen wie Wanderarbeitern oder aber in abgelegeneren Gegenden und auf dem Land ist sie sehr verbreitet", berichtet er. Experten sehen besonders die Unkenntniss über HIV/AIDS unter den 150 Millionen Wanderarbeitern als ein großes Problem.

"Die Arbeiter sind sexuell aktiv, aber sie wissen nicht, wie sie sich vor Krankheiten schützen können", berichtet Wu Zunyou. Der Direktor des nationalen Zentrums für AIDS/STD Vorsorge und Kontrolle erzählt weiter, dass Beziehungen mit wechselnden Partnern zugenommen haben, seit männliche Landarbeiter in die Städte gekommen sind. Damit habe auch die Möglichkeit von HIV Infektionen zugenommen. Im September hatte das Gesundheitsministerium bekannt gegeben, dass in China die Übertragung des Virus hauptsächlich durch sexuellen Kontakt verlaufe und nicht wie früher hauptsächlich durch intravenös zugeführte Drogen.

In Shanghai haben Gesundheitsbehörden deshalb im Kampf gegen Aids kürzlich insbesondere die Angestellten von kleinen Friseurläden, Karaokebars und Hotels gezielt überprüft. Bis zum Oktober wurden außerdem 100.000 Flugblätter an 30.000 Mitarbeiter der Unterhaltungsbranche verteilt, mehr als 200.000 Kondome ausgegeben und 8.000 Beratungen angeboten. Zusätzlich hat das Gesundheitsbüro zwölf Methadon Zentren in der Stadt eröffnet, um die Übertagung von HIV durch geteilte Nadeln bei der Drogennutzung einzudämmen.

Quelle: german.china.org.cn

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