Immer mehr Chinesen wollen auf eigene Faust verreisen
Eine wachsende Zahl chinesischer Touristen zieht nach Angaben eines Branchenriesen eine selbstorganisierte Reise einer Pauschalreise vor.
Junge, technologisch versierte Angestellte und Geschäftsreisende hätten sich zu den am schnellsten wachsenden Gruppen von Auslandsreisenden entwickelt, erklärte Oliver Hua, Geschäftsführer für den Asien-Pazifik-Raum bei Booking.com, der weltgrößten Hotelbuchungsplattform im Internet.
Bei Gruppenreisen von Reisebüros sei ein langsamerer Zuwachs zu verzeichnen. Dies sei auf die jüngsten Negativmeldungen über Reiseleiter zurückzuführen, so Hua weiter.
In der vergangenen Woche wurden ein Reiseleiter aus Hongkong und ein Reisebegleiter aus Shenzhen angeklagt, einen Touristen aus Festlandchina vor einem Juweliergeschäft in Kowloon getötet zu haben.
Rund 70 Prozent der Touristen aus Festlandchina entscheiden sich nach einer Umfrage des China Youth Travel Service dafür, ihre Auslandsreise selber zu organisieren, das trifft vor allem auf die 20- bis 35-jährigen zu.
Die Mehrzahl von ihnen reist der Umfrage nach für Sightseeing, Shopping, um Fotos zu machen und für neue kulinarische Erlebnisse ins Ausland.
In der ersten Jahreshälfte verreisten rund 61 Millionen Chinesen ins Ausland, 9,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bis Ende des Jahres wird die Zahl der Auslandstouristen nach Huas Einschätzung um 17 Prozent steigen.
Japan, die USA und Thailand sind die drei beliebtesten Reiseziele bei chinesischen Touristen, gefolgt von Italien und Frankreich.
Gleichzeitig kamen in diesem Jahr rund 65 Millionen Touristen aus dem Ausland nach China, ein Anstieg von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Laut Booking.com sind kleine Pensionen und Jugendherbergen die bevorzugten Unterkünftevon ausländischen Touristen in China.