Umfrage: Englischkenntnisse rutschen in China ab

05.11.2015

Laut einer weltweiten Umfrage sind die Fähigkeiten chinesischer Menschen im Umgang mit der englischen Sprache seit letztem Jahr zurückgegangen.

Ein am Dienstag von EF Education First, einem internationalen Bildungsunternehmen, herausgegebener Bericht besagt, China liege auf dem 47. Platz unter 70 Ländern. In Asien liegt China an der elften Stelle unter den sechzehn Ländern, in denen die Umfrage stattfand.

EF teilte die Umfragen in Regionen und Städte ein. Shanghai und Beijing hatten chinaweit die besten Werte, gefolgt von Taiwan, Hong Kong, Tianjin und den Provinzen Fujian, Jiangsu und Jilin.

Christopher McCormick, Vizepräsident für akademische Angelegenheiten bei EF, sagte, in jedem Land hätten Frauen mehr Englischkenntnisse, als Männer.

Insgesamt nahmen 910.000 Erwachsene an der Umfrage teil. Dabei zeigte sich auch, dass in China die Englischkenntnisse von Universitätsstudenten schlechter sind als von jüngeren Schülern und Berufstätigen.

McCormick sagte, der Grund sei, dass mehr und mehr ausländische Firmen in China Niederlassungen eröffneten und eine wachsende Zahl chinesischer Firmen ihre Geschäftstätigkeit globalisierten.

Cai Jigang, ein Englisch-Professor an Shanghais Fudan Universität, macht sich Sorgen über die Verschlechterung der Englischkenntnisse unter Universitätsstudenten.

"Die derzeitigen Anforderungen für Englischkenntnisse an Universitätsstudenten sind so locker, dass den Studenten der Anreiz und die Motivation fehlt, die Sprache einzusetzen", sagte Cai, Direktor des Beratungsausschusses Shanghai für Englischunterricht an Schulen.

Viele chinesische Universitäten bieten nur vier allgemeine Englischkurse für ihre nicht-englischen Abschlüsse und erwarten nur, dass die Studenten den College English Test Band 4 (CET-4) bestehen, zu dem ein Wortschatz von 4500 englischen Wörtern notwendig ist.

"Viele Schüler haben diese Stufe bereits erreicht, noch lange, bevor sie zur Universität gehen", sagte Cai. "Unter diesen Umständen haben sie keinen Antrieb, für einen besseren Grad zu kämpfen."

"Sobald Universitätsstudenten in der Lage sind, professionelle Literatur zu lesen, Literaturkritiken zu erstellen, Aufsätze zu schreiben und Präsentationen in ihren Fächern auf Englisch zu machen, können wir erwarten, dass sich ihre Englisch-Fähigkeiten verbessern", sagte er.

McCormick erklärte, der Grund, warum Chinas EPI Index in diesem Jahr unterhalb dessen von einigen lateinamerikanischen Ländern liege, sei, dass diese Länder, wie Chile, großen Wert darauf gelegt hätten, englischsprachige Personen als Lehrer ins Land zu holen.

China liegt 2014 auf den 37. Platz, 2011 auf dem 29. Schweden steht 2015 im gesamten EPI an erster Stelle, gefolgt von den Niederlanden und Dänemark.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Englischkenntnisse,China