Erderwärmung

Klimawandel könnte 100 Millionen Menschen in extreme Armut treiben

10.11.2015

Die globale Erderwärmung könnte dazu führen, dass bis 2030 zusätzlich rund 100 Millionen Menschen in extremer Armut versinken, warnte die Weltbank am Sonntag in einer Medienmitteilung. Die Welt müsse dies mit entsprechenden Aktionen verhindern.

Klimawandel könnte 100 Millionen Menschen in extreme Armut treiben

Die globale Erderwärmung könnte dazu führen, dass bis 2030 zusätzlich rund 100 Millionen Menschen in extremer Armut versinken, warnte die Weltbank am Sonntag in einer Medienmitteilung.

In einer Studie mit dem Titel “Shock Waves: Managing the Impacts of Climate Change on Poverty” heißt es, dass die Armen bereits jetzt unter den Folgen des Klimawandels besonders stark zu leiden haben. Dazu gehören Ernteeinbußen durch geringere Niederschlagsmengen, höhere Lebensmittelpreise wegen extremen Wettersituationen und ein größeres Risiko von Epidemien nach Hitzewellen oder Überschwemmungen.

Dies hätte zur Folge, dass die hart erkämpften Gewinne vernichtet und vor allem in Afrika und Südasien die Menschen zurück in die Armut getrieben werden. Der Studie zufolge wird die Armut vor allem wegen Schwierigkeiten in der Landwirtschaft zunehmen. Modellrechnungen zeigen, dass die Ernte auf Grund der Erwärmung bis 2030 um 5 Prozent und bis 2080 um 30 Prozent zurückgehen könnte.

Auswirkungen auf die Gesundheit, einschließlich einer höheren Inzidenz von Malaria und Durchfall sowie Verringerungen der Arbeitsproduktivität wegen hohen Temperaturen sind der nächststärkste Effekt. In Afrika, der ärmsten Region der Welt, könnte der Klimawandel dazu führen, dass sich die meisten Lebensmittelpreise bis zum Jahr 2030 um 12 Prozent und bis zu 2080 um 70 Prozent erhöhen.

Der Bericht bezeichnete dies als einen „schweren Schlag“ für Afrika, zumal sich der Nahrungsmittelverbrauch den ärmsten Haushalte dieser Länder häufig auf mehr als 60 Prozent der Gesamtausgaben beläuft.

Der Bericht, der ein Monat vor der UN-Klimakonferenz in Paris veröffentlicht wurde, rief zu Bemühungen in der Entwicklungspolitik auf, die Widerstandsfähigkeit der armen Menschen zu stärken. Dies könne zum Beispiel durch die Stärkung der sozialen Sicherheitsnetze und durch die Schaffung einer universellen Krankenversicherung geschehen. Darüber hinaus brauche es klimaspezifische Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen der Erderwärmung wie beispielsweise eine Verstärkung des Hochwasserschutzes, eine Verbesserung der Frühwarnsysteme und das Setzen von klimaresistenten Pflanzen.

Im Bericht wurde auch eine starke Verringerung der Treibhausgasemissionen empfohlen, dabei aber darauf hingewiesen, dass solche Eindämmungsbemühungen nicht die Armen belasten dürfen. So könnten beispielsweise die Einsparungen durch den Abbau der Subvention von fossilen Brennstoffen in Hilfesysteme investiert werden, um armen Familien dabei zu helfen, die höheren Kraftstoffkosten zu bewältigen, hieß es.

"Der Klimawandel trifft die Ärmsten am härtesten, und unsere Herausforderung ist es, Millionen von Menschen vor dem Absturz in die extreme Armut in Folge des Klimawandels zu schützen", sagte Jim Yong Kim, Präsident der Weltbankgruppe. "Dieser Bericht sendet die klare Botschaft, dass ein Ende der Armut nicht möglich sein wird, solange wir nicht mit entschlossenem Handeln verhindern, dass der Klimawandel vor allem arme Menschen bedroht.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Klimawandel,Armut ,Erderwärmung,Weltbank