Lieferanten

Deutsche Bahn AG eröffnet erste internationale Beschaffungsstelle in China

19.11.2015

Die Deutsche Bahn AG eröffnet ihre erste internationale Beschaffungsstelle in Shanghai und hat bereits rund 40 potentielle Lieferanten für Bahnprodukte in China.

Die Deutsche Bahn, die sich mit ihren inländischen Hauptlieferanten wie der Siemens AG in den vergangenen Jahren wegen Lieferverzögerungen in den Haaren lag, visiert Länder über Deutschland und Europa hinaus für alternative zuverlässige Lieferanten an. Insbesondere für große Bestellungen, die man in den kommenden Jahren für Lokomotiven und Hochgeschwindigkeitszüge machen könnte, suche man nach weltweiten Beschaffungsmärkten, so Uwe Günther, Chef-Einkäufer der Deutschen Bahn. Die Konkurrenz aus Fernost soll das Geschäft beleben. Bei einer Bestellung wolle man den besten Zulieferer als Partner haben, so Günther weiter.

Das Shanghaier Büro wird der staatlichen deutschen Firma dazu verhelfen, chinesische Zulieferer für Zug-Ersatzteile und Infrastrukturmaterialien zu finden. Es bestehe in diesen beiden Kategorien ziemlich hohe Nachfrage, und das Unternehmen sei zuversichtlich, Lieferanten dafür in China zu finden, so Michael Boback, der DB-Leiter der internationalen Beschaffungsstelle in Asien. Ihm zufolge gebe es rund 40 potentielle Lieferanten einschließlich den Unternehmen China Railway Rolling Stock, der weltgrößte Zughersteller, und Taiyuan Heavy Industry, ein chinesischer Industriemaschinenhersteller, durch frühere Kontakte.

Die Deutsche Bahn plant, in den kommenden fünf Jahren zehn Milliarden Euro pro Jahr auszugeben, größtenteils für die Verbesserung ihres Netzwerks und für Schienenfahrzeuge. Während dieses Zeitraums will das Unternehmen die Zahl seiner Lieferanten aus dem Ausland, die derzeit nur weniger als zehn Prozent ihrer gesamten Lieferanten einnehmen, verdoppeln. Man brauche definitiv die besten Lieferanten und könne nicht nur bei den bisherigen bleiben, erklärte Jan Grothe, Leiter für Beschaffungsprinzipien und IT-Systeme bei der DB. Man erwarte bestimmte Liefertermine, und die DB erwarte, dass die Züge genau zu diesem Datum geliefert würden.

Der Plan der DB, Zugprodukte in China zu kaufen, war im Mai dieses Jahres veröffentlicht worden. Das Management der Firma besuchte mehrere chinesische Unternehmen und nahm später an einer Sourcing-Messe in China teil. Grothe sagte, vor einigen Jahren hätten chinesische Produkte scheinbar nur in Bezug auf die Preise überzeugt. Mittlerweile hätten sie einen hohen Qualitätsstandard erreicht. Günther sagte, die DB könnte bereits vor 2017 Räder von chinesischen Lieferanten kaufen, und der Kauf von Hochgeschwindigkeitszügen und Lokomotiven aus China könne ebenfalls in den kommenden fünf Jahren eine Option sein.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Deutsche Bahn,Beschaffungsstelle,Shanghai,Lieferanten