Technologie

China sucht weltweit Unterstützung für Robotik

24.11.2015

Vizestaatspräsident Li Yuanchao appellierte am Montag an ausländische Robotik-Unternehmen, ihr Knowhow mit Anbietern in China zu teilen. Die internationale Zusammenarbeit könne den Unternehmen helfen, Chinas großen Markt zu erschließen.

Li äußerte die Hoffnung, dass sich die "Führenden in der Industrie" aus Europa, den USA und Japan der Technologie-Zusammenarbeit mit China öffnen. Immerhin stelle China die zweitgrößte Wirtschaftsgemeinschaft dar, die jährlich ein Viertel aller Roboter auf dem globalen Markt kaufe. Bei der Industrie-Expo in Beijing sagte er: "Obwohl China der größte Markt für Roboter ist, hinken wir bei der Roboter-Entwicklung hinterher… China wird sich weiter für Experten und Unternehmen aus Übersee öffnen, so dass gemeinsam (mit lokalen Wissenschaftlern) an der Entwicklung gearbeitet werden kann."

Im letzten Jahr hat sich China mit der Anzahl an in Verwendung befindlichen Robotern zum größten Robotik-Markt der Welt qualifiziert. Laut dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie werden bis 2020 rund 800.000 Roboter in China im Einsatz sein. Eine gesteigerte Nachfrage wird einen Umsatz von rund 14,8 Milliarden Euro (100 Milliarden Yuan) erzeugen.

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping schrieb in seinem Gratulationsschreiben an die Expo, dass China bereit ist, zusammen mit dem Rest der Welt hochmoderne Roboter zu entwickeln.

China zeigt vor allem deswegen Interesse an Robotern, um die Effizienz im verarbeitenden Gewerbe vom Automobilsektor bis hin zu Textilien steigern zu können. Denn derzeit ist China noch auf Übersee-Giganten aus Deutschland wie ABB Switzerland Ltd. und KUKA AG angewiesen, High-End-Roboter für die Automobilherstellung, Elektro- und Logistiksektoren bereit zu stellen.

Luo Jun, geschäftsführender Vorsitzender bei der International Robotics and Intelligent Equipment Industry Alliance in Beijing sagt, dass die Roboter, die in China hergestellt werden, nur etwa 20 Prozent des Marktes ausmachen und im High-End-Sektor immer noch zu schwach vertreten sind. "Für lokale Unternehmen wird es nicht einfach werden, die importierten Geräte ohne technologische Unterstützung aus dem Ausland in Gebrauch zu nehmen", so Luo und er fügt hinzu, dass manche ausländische Unternehmen eventuell aufgrund der großen Nachfrage bereit sein werden, ihre Technologie gegen Marktanteile einzutauschen.

Wang Tianran, Akademiker bei der China Academy of Engineering ist sich sicher, dass die alternde Bevölkerung und das steigende Einkommen chinesischer Familien die Nachfrage nach Service-Robotern, die kochen, den Blutdruck messen oder älteren Menschen helfen können, steigern werden. "Es ist noch ein ganz junger Markt, der bald zweistellige Wachstumszahlen sehen wird."

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Robotik,Ausland,ABB,KUKA