Ein Bericht legt nahe, dass chinesische Schüler durchschnittlich drei Stunden täglich mit den Hausaufgaben zubringen. Das ist doppelt so lange, wie der weltweite Durchschnitt, dreimal so lang wie der Zeitaufwand in Frankreich, viermal so lang wie in Japan und sechsmal so lang wie in Südkorea.

Der Bericht basiert auf Daten von 20 Millionen Nutzern der Lern-App Afanti in 31 Provinzen, die im Laufe eines Jahres gesammelt wurden.

Er zeigt, dass 26,4 Prozent der Schüler mindestens zwei Stunden Hausaufgaben machen, während 28,7 Prozent sogar vier Stunden brauchen.

Entsprechend schlafen die meisten chinesischen Schüler jede Nacht weniger als sieben Stunden. Das sind eineinhalb Stunden weniger, als der weltweite Durchschnitt. Außerdem gehen 46,3 Prozent der Mittelschüler üblicherweise nach 23 Uhr zu Bett. Fast 90 Prozent der Oberschüler bleiben nachts lange wach. 8,89 Prozent der Schüler in der ostchinesischen Stadt Nanjing gehen nicht vor Mitternacht zu Bett.

Schwierige und ausgefeilte Fragen sind die Hauptursache für langdauernde Hausaufgaben. Der Bericht zeigt, dass die meisten Schüler Probleme mit Mathematik haben. Jungen macht Algebra Schwierigkeiten, Mädchen die Geometrie. Das Verständnis und Schreiben von Aufsätzen sowie Englisch bereiten allen Schülern Kopfzerbrechen.

Trotz des Zeitaufwandes berichten 30 Prozent der Schüler, sie hätten jeden Tag ungelöste Aufgaben in ihren Hausarbeiten. 44,9 Prozent der Eltern raten ihren Kindern, bei ungelösten Aufgaben aufzugeben. 32,7 Prozent machen die Hausaufgaben für ihre Kinder.

Anfang dieses Monats starb ein 15-jähriger Schüler in der zentralchinesischen Provinz Henan im Unterricht an Herzversagen. Der wahrscheinliche Zusammenhang zwischen seinem Tod und dem späten Zubettgehen in der Nacht zuvor hat die Überlastung durch Hausaufgaben wieder ins Rampenlicht gebracht.

Der Bericht legt nahe, "nicht erledigte Hausaufgaben" seien einer der drei Hauptgründe für Lehrer, Schüler zu bestrafen, wovon angenommen wird, dass es weiter zur Gesamtbelastung beiträgt.