Auf der Weltklimakonferenz in Paris haben sich Experten auf einen ersten Entwurf für einen neuen Klimapakt geeinigt. Auch wenn viele Fragen weiter offen bleiben, kann nun zumindest auf einer neuen Grundlage diskutiert werden.

Flaggen der teilnehmenden Länder an der Weltklimakonferenz in Paris.

Die Vertreter der 196 Verhandlungspartner hatten nach langen Diskussionen vom Freitag den überarbeiteten Text am Samstag als Basis für die nun stattfindenden Gespräche auf Ministerebene akzeptiert.

Zentrale Fragen bleiben allerdings weiterhin offen, vor allem die Diskussion um die Finanzhilfen für Entwicklungsländer sorgt weiter für Streit.

Die Woche über sind nun die Umweltminister gefragt, das Zepter in die Hand zu nehmen, um in der Klimafrage Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden.

Sie stehen damit vor einer schweren Aufgabe.

Bei den strittigen Punkten auf dem Gipfel geht es unter anderem um finanzielle Fragen wie die Beteiligung der Industrieländer an klimabedingten Schäden sowie Klimaschutzmaßnahmen für die Entwicklungsländer.

Um eine Einigung zu erreichen, müssten die Industrieländer deutlich machen, wie sie ihre milliardenschweren Versprechen aus dem Jahre 2009 bezüglich ihrer finanziellen Unterstützung einlösen wollen, wenn der Pakt im Jahre 2020 in Kraft treten wird.

"Die Finanzfragen werden uns diese Woche ganz besonders beschäftigen", sagte Kelly Dent von der Umweltschutzorganisation Oxfam.

Bei dem Gipfelgeht es auch um die geforderten Emissionsminderungen, die bislang nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf die angestrebten zwei Grad zu begrenzen. Zudem will man sich auf mehr Transparenz und weltweiten, gemeinsamen Umweltschutz verständigen.

Der neue Entwurf zeige den klaren Willen aller, nächster Woche zu einer Einigung zu kommen", erklärte die Französin Laurence Tubiana. Der Vertragsentwurf war zuvor mehrfach überarbeitet und gekürzt worden.

"Wir sind noch nicht am Ziel", sagte der französische Außenminister Laurent Fabius und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass der Geist der Kompromisse es möglich machen wird, unsere Fortschritte zu erzielen".

Er hoffe zudem, dass der neue Pakt so „konkret" wie möglich werde. „Mein Wunsch ist es, so viele Lösungen wie möglich zu erarbeiten", sagte er.

Am kommenden Freitag sollen die Teilnehmer einen Vertrag beschließen, der den Klimawandel langfristig auf ein erträgliches Maß begrenzt.