Online-Kurse

Lernen im Zeitalter des "Internet Plus"

08.12.2015

Heutzutage steht in China eine zunehmende Anzahl von frei verfügbaren Online-Kursen zur Verfügung, die jeder von überall in der Welt nutzen kann. Dieser neue Trend bietet dem chinesischen Volk viel mehr Möglichkeiten, eine Ausbildung zu erhalten.

Lernen im Zeitalter des Internets

Werden diese neuen Online-Formate in naher Zukunft den klassischen Unterricht ersetzen? Dieser Sorge hegt zumindest William Dekker, Leiter der Abteilung Bildungsdienste beim Sprachinstitut EF, noch nicht.

"Schauen wir uns die reinen Online-Kurse an, so sind diese in letzter Zeit zwar sehr beliebt geworden. Aber sie sind auf keinen Fall so wichtig, wie manche Leute glauben. Sie sind eine wertvolle Ergänzung zum Unterricht, aber zumindest derzeit sehe ich noch keine Gefahr, dass die persönliche Interaktion mit einem Lehrer in der Schule verschwinden könnte."

Gemäß der TAL Education Group, einer börsennotierten chinesischen Bildungsfirma mit Sitz in Beijing, nahmen in China die Investitionen in Bildungstechnologien von 137 Millionen US-Dollar im Jahr 2013 auf mehr als eine Milliarde US-Dollar im Jahr 2014 zu.

Der Trend ist in Zhongguancun, dem Technologie-Zentrum Beijings, besonders auffällig. Dort erhielt ein Gebäude, das 15 Startups aus dem Bereich Bildungs-Technologie beherbergt, den Namen MOOC Times Building. MOOC ist die Abkürzung für den englischen Begriff "Massive Open Online Course".

Allerdings gibt dieser Trend auch Anlass zu Sorge, wie Dekker erklärt: "Damit Sprache in Echtzeit funktionieren kann, braucht sie eine bestimmte Geschwindigkeit. Das ist etwas, das zu kurz kommt, wenn jemand ausschließlich online lernt. Die Geschwindigkeit entsteht erst beim Lernen im Klassenzimmer."

Dies führt William Dekker zum Schluss, dass der beste Weg zum Lernen ein Hybrid-Modell ist, das Online-Kurse und eine Campus-Bildung verbindet. Deswegen empfiehlt er ein Lernsystem mit dem Namen "Smart 15 Everywhere", das es Englisch-Lernenden ermöglicht, sich von überall über ihr Mobiltelefon in den Klassenraum einzuloggen. Zudem verfügt das System über Übungen, die Schüler offline absolvieren können. Die erste Ausgabe von Smart 15 erschien letztes Jahr in China, ist aber nur auf dem Laptop und iPad verfügbar.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Lernen,Internet,Bildung,Sprache