Neue Smog-Welle im Anmarsch

08.12.2015

Mit der guten Luft ist es in Beijing bereits wieder vorbei. Chinas Hauptstadt wird voraussichtlich auch in dieser Woche in dichten Smog gehüllt sein. Die Stadtregierung gab am Samstag für die kommenden Tage bereits vorsorglich die zweithöchste Alarmstufe aus.

Der dichte Smog in Beijing vom vergangenen Montag und Dienstag hat international für Schlagzeilen gesorgt. Dank einer Kaltwetterfront entspannte sich die Situation einen Tag später wieder. Die nächste Smog-Welle ist aber bereits wieder im Anmarsch. Am Samstagnachmittag hat die Regierung von Chinas Hauptstadt für die kommenden Tage prophylaktisch erneut eine Smog-Warnung der Stufe orange – der zweithöchsten Stufe nach rot – herausgegeben.

Nach Angaben des Nationalen Meteorologischen Zentrums (NMZ) wird die Luftverschmutzung aller Wahrscheinlichkeit nach am Dienstag und Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen. Die Frühwarnung sei herausgegeben worden, damit sich die Menschen in Beijing besser vorbereiten und die Fabriken ihre Produktion rechtzeitig drosseln könnten, erklärt Xue Jianjun vom NMZ. Für die diesmalige Luftverschmutzung sind laut Xue „hauptsächlich Fabrikemissionen und ungünstige Wetterbedingungen verantwortlich – allen voran die geringe Windgeschwindigkeit und die hohe Luftfeuchtigkeit“.

Das meteorologische Büro der Stadt Beijing geht davon aus, dass der Smog die Sichtweite auf drei bis fünf Kilometer reduzieren wird. In einigen Teilen der Hauptstadt wird sie der Vorhersage zufolge sogar weniger als einen Kilometer betragen.

Während der Dauer der Alarmstufe orange vom Montag bis Mittwoch sind die Schulen angehalten, keine Aktivitäten im Freien durchzuführen. Die Fabriken müssen ihre Produktion einschränken oder ganz einstellen.

„Auch wenn die Notmaßnahmen die Verschmutzung nicht zwangsläufig beseitigen, können sie den Verschmutzungsgrad doch wirksam reduzieren“, sagt Xue vom Meteorologischen Zentrum.

Umweltminister Chen Jining hat am Sonntag angekündigt, die Luftmesswerte in dieser Woche häufiger zu aktualisieren und Fabriken strenger zu kontrollieren, die eine potenzielle Gefahr für die Umwelt darstellen.

Doch was können die Menschen gegen die schlechte Luft tun? Vor allem ältere Leute und Kinder sollten bei Smog ihre Aktivitäten im Freien auf ein Minimum beschränken, rät Zeng Xiaopeng, der Vizedirektor des Beijinger Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention. Nach der Heimkehr von der Arbeit am Abend empfiehlt der Experte den Menschen, als erstes gründlich ihr Gesicht zu waschen und ihren Mund auszuspülen. Im Weiteren sei es ratsam, die kontaminierten Kleidungsstücke gesondert aufzubewahren, die Fenster geschlossen zu halten und Aktivitäten wie Kochen oder Rauchen in den eigenen vier Wänden einzuschränken. Zur Verbesserung der Luftqualität in der Wohnung empfiehlt Zeng überdies, den Luftreiniger auch bei Abwesenheit eingeschaltet zu lassen.

Gu Qing, der Direktor des Tianjiner Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention, rät bei starkem Smog auch dazu, auf das Tragen von Kontaktlinsen zu verzichten. Die Hornhaut erhalte unter solchen Bedingungen nicht genügend Sauerstoff, was das Linsentragen unangenehm mache.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Beijing,China,larmstufe,Smog