Online-Suchen im Smog: Starke Nachfrage nach Masken, Filtern und Kondomen
Es ist naheliegend, dass die Online-Nachfrage nach Produkten wie Atemschutzmasken und Luftfiltern an Smog-Tagen in die Höhe schnellt. Dass die Verkäufe von Kondomen und Sportbekleidung ebenfalls stark nach oben klettern, kommt jedoch überraschend.
[Eine Frau in Beijing bedeckt ihr Gesicht mit ihrer Hand, um sich gegen die Verschmutzung zu schützen, während sie am Dienstag durch die Hauptstadt geht, dem ersten Tag des roten Alarms.]
Taobao.com, Chinas größte Online-Shoppingplattform hat in der letzten Woche ein Ranking der Internet-Verkäufe veröffentlicht. Die Verkäufe von Kondomen stehen demnach in einem klaren Zusammenhang mit jenen chinesischen Städten, die in den letzten Tagen vom Smog betroffen waren. Beijing und andere nordchinesische Städte hatten mit schwerem Smog zu kämpfen. In diesen Städten lag der Verkauf von Kondomen klar über dem Schnitt, der üblicherweise an Tagen mit sauberer Luft verzeichnet wird. Nach Angaben von Taobao hätten die Menschen an Tagen mit Umweltproblemen gegenüber einer Schwangerschaft größere Bedenken und würden es daher vermeiden, schwanger zu werden.
Das Interesse an Sportbekleidung ist an den Smogtagen ebenfalls nach oben gegangen. Bürger von smoggeplagten Städten hätten einen größeren Willen, im Freien Sport zu machen, sobald die Luft wieder besser wird. Sportbekleidung wurde an den Problemtagen populärer als Frauenkleider oder Kosmetikprodukte. Traditionelle Produkte zum Schutz vor Umweltverschmutzung profitieren von der Smoglage ebenfalls. Bei der jüngsten 7-Tages-Untersuchung lag der Suchabfragenindex nach Atemschutzmasken 116 Prozent höher als an Tagen mit einer normalen Luftsituation. Du Ni, eine 26-jährige Angestellte aus Beijing sagte, sie hätte im letzten Monat online 50 Masken gekauft. Die Masken schützen vor PM2.5, den schädlichen Feinstaubpartikeln sowie vor Staub, und sie hätten auch Luftventile. „Ich denke, ich muss an Tagen mit einer so hohen Schmutzbelastung eine Maske tragen, das ist immer noch besser, als nichts zu tun. Aber ich zweifle daran, ob sie wirklich funktioniert“, sagte sie.
Zusätzlich wird der öffentliche Verbrauch von Gesundheitsvorsorge-Produkten von größeren, öffentlichen Gesundheitsereignissen beeinflusst. Konsumenten neigen bei solchen Gelegenheiten zu Angstkäufen, wie der Report von Taobao sagte. In den letzten Jahren, als einige Städte von schweren Sandstürmen betroffen waren oder als Beijing seinen ersten orangen Alarm und andauernde Smogwarnungen ausrief, sind die Verkäufe von Vorsorgeprodukten ebenfalls signifikant in die Höhe gegangen. In Gegenden wie Beijing oder den Provinzen Shandong oder Liaoning in Nordchina, die häufig von Smog betroffen sind, steigt laut Taobao auch die Nachfrage nach Robotern, welche die Scheiben reinigen können.