Chinas große und mittelgroße Stahlunternehmen haben durch den Kampf mit einbrechenden Stahlpreisen in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 72 Milliarden Yuan (10,4 Milliarden Euro) verloren. Der durchschnittliche Stahlpreis ist in diesem Jahr aufgrund vieler Faktoren um über 30 Prozent zurückgegangen. Zu den Ursachen zählt auch der Rückgang der inländischen Nachfrage, die aus Chinas verlangsamtem Wirtschaftswachstum resultiert. Gleichzeitig haben die Stahlfirmen gezögert, den Ausstoß zu verringern, um ihren Marktanteil nicht zu verlieren.

Die in Liaoning ansässige Angang Steel Co hatte in den ersten drei Quartalen 2014 einen Nettogewinn von 923 Millionen Yuan (134 Millionen Euro) erzielt. Im selben Zeitraum 2015 belief sich der Verlust auf 888 Millionen Yuan (129 Millionen Euro).

Chinas zweitgrößter Stahlproduzent Angang Steel sagte in seinem Bericht zum dritten Quartal, man hätte versucht, die Kosten zu reduzieren und die Effizienz zu erhöhen, um profitabel zu bleiben, doch den Rückgang der Stahlpreise in diesem Jahr nicht kompensieren können.

Obwohl die Stahlpreise einige Jahre in Folge rückläufig waren, haben es Chinas große Stahlproduzenten dennoch immer geschafft, einen Gewinn zu erwirtschaften - bis zu diesem Jahr.

Die großen und mittelgroßen Stahlunternehmen des Landes, unter ihnen Angang Steel, hätten in den ersten zehn Monaten dieses Jahres zusammen 72 Milliarden Yuan verloren, sagte die in Beijing ansässige China Iron and Steel Association (CISA) am Montag in einer Stellungnahme auf ihrer Website.

Im Vergleich dazu haben die 101 Stahlunternehmen, die von der CISA verfolgt werden, im selben Zeitraum 2014 einen Nettogewinn von 30,44 Milliarden Yuan (4,4 Milliarden Euro) erwirtschaftet, ein Anstieg um 40,35 Prozent auf Jahresbasis.

Die Verluste der Stahlproduzenten resultierten aus dem Rückgang der heimischen Nachfrage, die wiederum auf eine wirtschaftliche Verlangsamung in weiten Teilen der Welt sowie auf die Zögerlichkeit der Stahlproduzenten, den Ausstoß zu verringern, zurückzuführen sei, sagte Wang Guoqing, Forschungsdirektor am Beijing Lange Steel Information Research Center.