Alarmierendes Niveau der Luftverschmutzung im November

14.12.2015

Der staatlichen Aufsicht für Umweltschutz zufolge bewegte sich das Smog-Level in Nordost- und Nordchina im November in extremen Bereichen.

Beijing erlebte im November einen Anstieg der Dichte von PM 2,5 – schädlichen Teilchen mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern – auf 118 Mikrogramm pro Kubikmeter, was laut dem Umweltschutzministerium einer Erhöhung um 39 Prozent entspricht. Im Vergleich zum November letzten Jahres erlebte die Stadt vier zusätzliche Tage mit schwerer Luftverschmutzung. Luo Yi, Chef der Umweltaufsichtsabteilung des Ministeriums, erläuterte, im November habe Shenyang in der Provinz Liaoning im Vergleich zu 74 weiteren großen Städten des Landes die schwerste Luftverschmutzung. Die anderen zwei nordostchinesischen Provinzen, Heilongjiang und Jilin, hatten ebenfalls mit schwerer Luftverschmutzung zu kämpfen. Ihre Hauptstädte rangierten auf der Liste der PM-Werte auf den vordersten zehn Plätzen.

Ursache für die starke Luftverschmutzung in den drei Provinzen ist mitunter der Beginn der Heizsaison. Mitte November ging das Zentralheizungssystem in Betrieb, wodurch in großem Umfang Kohle konsumiert wird. So stieg der PM 2,5-Wert in Shenyang auf rund 1.400 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das landesweite Sicherheitsniveau liegt bei 75. Die anderen sieben Städte mit starker Luftverschmutzung befinden sich in der nördlichen Region, insbesondere in der Provinz Hebei.

Acht von elf Städten in der Beijing-Tianjin-Hebei-Region wiesen über 15 Tage hinweg schwere Luftverschmutzungswerte auf, darunter auch Beijing, so Luo. Vom 27. November bis zum 1. Dezember waren diese Städte vom extremen Smog verhüllt, wobei die PM 2,5-Werte 1.000 Mikrogramm pro Kubikmeter erreichten.

Am 30. November waren 70 Städte mit einer Fläche von mehr als 530.000 Quadratkilometern – einem Territorium von nahezu der Größe Frankreichs – von schwerem Smog bedeckt.

Während anfangs das Zentralheizungssystem als Hauptursache angesehen wurde, vertreten das das Ministerium für Wohnungsbau, städtische und ländliche Entwicklung sowie die Behörde für den städtischen Infrastrukturaufbau die Ansicht, die Autoabgase seien ein weiterer Grund für die Luftverschmutzung. Diese Auffassung wurde von zahlreichen Experten bestätigt, etwa von Wang Yuesi, einem Experten des Instituts der atmosphärischen Physik an der chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Chai Fahe, Vizedirektor der chinesischen Forschungsakademie der Umweltwissenschaften, ist hingegen der Ansicht, die Ursache liege in dem steigenden Kohlenkonsum während der Heizungsperiode. Besonders schwerwiegend sei die Benutzung minderwertiger Kohle in ländlichen Gebieten. Er forderte zuständige Behörden auf, die Energiekonsumstruktur zu verbessern. Es sollten künftig mehr umweltfreundliche Energiequellen wie Erdgas benutzt werden.

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Quelle: CRI

Schlagworte: PM 2,5,Umweltschutz