Verwaltungsreform

Chef des Chinesischen Fußballverbands gibt WM-Pläne bekannt

20.12.2015

Mit Reformen kann China in rund zwanzig Jahren zu einem beständigen Herausforderer aufsteigen, meinen Vertreter des Chinesischen Fußballverbands.

Der Chef des Chinesischen Fußballverbands (CFA) gab am Freitag ehrgeizige Pläne für Chinas Nationalteam bekannt, mit denen das Team in 20 Jahren ein beständiger Weltmeisterschaft-Kandidat und regelmäßig unter den 30 weltbesten Teams sein könne. Seine Lösung: Verwaltungsreform und Entwicklung der Liga. Nur einen Monat, nachdem das Team einen direkten Platz bei der WM 2018 verpasst hatte, schwenkte der Verband sein Augenmerk darauf, sich den Weltbesten anzuschließen, indem er professionelle Reformen in der Verwaltung des Fußballs auf dem höchsten Level sowie im heimischen Liga-System vorantreibt.

Auf dem nationalen Kongress am Freitag legte der CFA-Präsident Cai Zhenhua das langfristige Ziel für den chinesischen Fußball dar, ein ernstzunehmender Gegner zu werden. "Auch wenn wir zur Zeit noch alles andere als auf weltbestem Level sind, können wir uns hoffentlich für die WM qualifizieren und die Runde der 16 erreichen, während wir in rund zwanzig Jahren das Welt-Ranking des Teams so verbessern, dass wir unter den Top 30 sind, wenn die Reform in die richtige Richtung geht", so Cai nach Abschluss des Kongresses am Freitag.

Cais Äußerungen führten zu einer hitzigen Debatte und sogar Spott online. Fans und Medien hinterfragten, ob die Ambitionen angesichts der Tatsache, dass China auf der Fußball-Weltrangliste auf Platz 84 ist, realistisch seien. Das einzige Mal, dass sich das Land für eine WM qualifiziert hat, war 2002. „Es scheint zu radikal und unrealistisch für den chinesischen Fußball zu sein, sich so etwas auszumalen“, meint Tan Jianxiang, Sportsoziologieprofessor an der South China Normal University. „Es ist praktikabler und wesentlicher, sich auf die Durchführung professioneller Reformvorschläge zu konzentrieren.“

Wei Jixiang, Vize-Präsident des CFA, kündigte eine Personalanpassung an, im Rahmen derer zwei nicht der Regierung angehörende Mitglieder in den Vorstand des Verbands hinzukommen sollen. Die Maßnahme wurde einstimmig auf dem Kongress genehmigt. Der ehemalige chinesische Nationalspieler und National-Trainer Gao Hongbo trat zusammen mit dem Vorsitzenden von China Sports Media, Li Ruigang – der die Medienrechte der Chinesischen Super-Liga für acht Milliarden Yuan (1,14 Milliarden Euro) in den kommenden fünf Jahren gekauft hat – dem Entscheidungsgremium bei.

"Die Diversifizierung der Zusammensetzung des Personals wird dabei helfen, den Entscheidungsmechanismus auszubalancieren, um die tatsächlichen Bedarfe der Entwicklung des Fußballs sowohl technisch als auch kommerziell zu reflektieren“, so Zhang Jian, Generalsekretär des CFA. Die Änderung spiegelte den Vorschlag im Reformplan wider, den CFA von Vertretern in der Generalverwaltung für Sport Chinas zu trennen, die zentralisierte Entscheidungen über fast jeden Aspekt des Fußballs gemacht hatten, einschließlich Jugend-Training, Nationalprogramme und Liga-Spielbetrieb. Die Repräsentanten waren sich auch einig, einen unabhängigen CSL Council von 16 Anteilseignern einzurichten, um die oberste Liga auf eine Art und Weise zu trainieren, die den Eliten in anderen Ländern nacheifert, wie die English Premier League.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: WM Fußball Nationalmannschaft