„Green Card“: Shanghai sieht zwölffachen Anstieg
Shanghai will ein international führendes Technologiezentrum werden. Zum Erreichen dieses Ziels hat die Stadtregierung die Vergabe von Aufenthaltsbewilligungen und „Green Cards“ an ausländische Fachkräfte massiv gelockert.
„Green Card“: Shanghai sieht zwölffachen Anstieg
Seit Shanghai vor fünf Monaten seine Visapolitik gelockert hat, um attraktiver für ausländische Fachkräfte zu werden, haben in der regierungsunmittelbaren Stadt in Ostchina zwölf Mal mehr Ausländer die Daueraufenthaltsberechtigung erhalten als noch im selben Vorjahreszeitraum. Seit dem 1. Juli hat das Amt für öffentliche Sicherheit der Stadt Shanghai insgesamt 1708 Einreisevisa und Aufenthaltsbewilligungen für ausländische Fachkräfte ausgestellt – inklusive 708 „Green Cards“, die zum Daueraufenthalt in China berechtigen.
Die neue Entry-Exit-Regelung habe sich nach fünf Monaten bereits bewährt, sagte Shanghais Vizebürgermeister Bai Shaokang an einer Pressekonferenz am Montag. Dank der neuen Regelung hätten neue Top-Talente aus dem Ausland angezogen und bereits in der Stadt lebende ausländische Fachkräfte erfolgreich gehalten werden können. Die neue Aufenthaltsregelung sei ein wichtiger Schritt, um die Stadt Shanghai in ein innovatives Wissenschafts- und Technologiezentrum zu verwandeln.
Die Rekrutierung von ausländischen Top-Talenten ist seit Jahresbeginn eines der Hauptziele der Shanghaier Regierung in ihrem Bestreben, die Stadt langfristig zu einem international führenden Innovationszentrum zu machen. Zum Erreichen dieses Ziels hat die Regierung im Juli ein Dutzend Fördermaßnahmen erlassen. Dazu gehört die bereits erwähnte Lockerung der Vergabe von Daueraufenthaltsbewilligungen an ausländische Talente sowie die Bezahlung von Subventionen an ausländische Fachkräfte aus dem Hightech-Bereich.
„Die vorteilhafte Politik wird es uns ermöglichen, mehr talentierte junge Bewerber mit innovativen Ideen und mehr erfahrene Berufstätige aus dem Ausland zu rekrutieren“, ist Jan Anne Schelling von der niederländischen Chemiefirma DSM überzeugt. Schelling ist bei DSM China der stellvertretende Verantwortliche für das Personalwesen.
Die Zahl der Personen, die in den letzten Jahren von sich aus nach China gekommen seien, um bei Firmen vor Ort eine Stelle zu finden, habe zugenommen, sagt Shelling. Früher habe es sich bei den Ausländern in China hauptsächlich um Expats gehandelt, die von ihren Stammfirmen ins Ausland geschickt worden seien. Im Unterschied zu damals sei die oberste Priorität der Stellenbewerber heute nicht mehr das Gehalt, sondern das Potenzial und die damit verbundenen Karrieremöglichkeiten eines Jobs, so Shelling weiter.
Damit es den Top-Fachkräften aus dem Ausland auch privat an nichts fehlt, hat die Shanghaier Regierung begonnen, auch ans ausländische Hauspersonal hochqualifizierter Expats Aufenthaltsbewilligungen zu erteilen.
Für ausländische Touristen soll der Aufenthalt in der Finanzmetropole am Huangpu künftig ebenfalls leichter werden. So sollen Kreuzfahrttouristen schon bald 15 Tage ohne Visa in der Stadt bleiben dürfen.